Gerätturnen für Fortgeschrittene - getugossau.ch
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GERÄTTURNEN FÜR FORTGESCHRITTENE<br />
i Anmerkung:<br />
Für dieses Abbremsen (Absorbieren) bei einer Landung muss die Fuß-, Unters<strong>ch</strong>enkel-,<br />
Obers<strong>ch</strong>enkel-, Gesäß-, Bau<strong>ch</strong>- und Rumpfmuskulatur enorm viel arbeiten. Die<br />
größten Arbeiter sind aber die vierköpfigen Kniestrecker (M. quadriceps femoris)<br />
auf der Obers<strong>ch</strong>enkelvorderseite. Na<strong>ch</strong> vielen Niedersprüngen errei<strong>ch</strong>t man dort<br />
dur<strong>ch</strong> Mikrotraumen oft einen Muskelkater! Aber man erlangt wiederum mit diesem<br />
exzentris<strong>ch</strong>en Krafttraining – wie au<strong>ch</strong> mit dem Hinabgehen von Treppen – die<br />
hö<strong>ch</strong>sten Kraftzuwä<strong>ch</strong>se in den beanspru<strong>ch</strong>ten Muskelgruppen, im Gegensatz zum<br />
konzentris<strong>ch</strong>en Ho<strong>ch</strong>springen aus der halben Hocke.<br />
Bewegungsmerkmale einer guten Landete<strong>ch</strong>nik:<br />
• Landungsvorbereitung = Erwartungshaltung einnehmen: Vor dem Bodenkontakt<br />
ist der Körper völlig angespannt bzw. landungsspezifis<strong>ch</strong> vorgespannt,<br />
200-250 Millisekunden vorher muss alles für die Landung optimal steif<br />
gestellt sein. Der Körper muss annähernd gestreckt sein, um für das<br />
ans<strong>ch</strong>ließende, haltend-na<strong>ch</strong>gebende Auffangen einen großen Arbeitswinkel<br />
für die zu beugenden Gelenke (vor allem im Kniegelenk) zu haben.<br />
• Der Bodenkontakt: Die Ballen, d. h. die Vorderfüße, berühren als Erstes den<br />
Boden, fast abrollend senken si<strong>ch</strong>, von der Wadenmuskulatur haltendna<strong>ch</strong>gebend<br />
gesteuert, die Füße bis zur Ferse (Vorstellung, si<strong>ch</strong> mit den<br />
Füßen am Boden festzusaugen).<br />
• Das Auffangen = abbremsen: Die Kniegelenke geben auffangend na<strong>ch</strong>, der Körpers<strong>ch</strong>werpunkt<br />
bzw. das Gesäß darf<br />
jedo<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t auf Kniehöhe absacken.<br />
Zum einen erhöht dies den Innendruck<br />
in den Knien, was die Menisken<br />
ni<strong>ch</strong>t mögen, die Kreuzbänder werden<br />
s<strong>ch</strong>on bei unter 50° stark belastet,<br />
zum anderen ist eine Haltearbeit der<br />
Kniestrecker unter diesen dynamis<strong>ch</strong>en<br />
Bedingungen ab 90° (und<br />
weniger) Kniewinkel kaum mögli<strong>ch</strong>.<br />
Empfohlen wird eine Änderung des<br />
Kniewinkels von 30-40° (Foto 2).<br />
Au<strong>ch</strong> der Rumpf leistet Bewegungsenergie<br />
absorbierende Leistung. Dazu<br />
muss der Rumpf aufre<strong>ch</strong>t und vor<br />
allem die Bau<strong>ch</strong>muskulatur sehr gut<br />
angespannt sein (als Vorstellung hilft<br />
oft: „Bau<strong>ch</strong> einziehen“). Die Arme<br />
bleiben in S<strong>ch</strong>rägvorho<strong>ch</strong>halte, um<br />
die Trägheit gegen ein Vorwärtsrotieren<br />
und Vorfallen zu vergrößern.<br />
2<br />
30-40°<br />
KSP<br />
90°<br />
Landehaltung na<strong>ch</strong> Absenken der<br />
Fersen<br />
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