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Freier Wille 21.08.2013 - WissIOMed

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Studium generale: Projekt© Herausgeber: Prof. Dr. med. Bernd Fischer www.wissiomed.de e-mail:memory-liga@t-online.de„Galen Strawson nennt schwierige oder quälende Entscheidungen ‚the centralfact of the phenomenogy of freedom’. (Keil, 2007, 143; s. a. Keil 2000, 467-473; Strawson 1986, 1989, 2002,2004)Um diesem Argument nicht zustimmen zu müssen, entkoppelt Singer den Begriffdes freien <strong>Wille</strong>ns von der Emotion (dies ist nur theoretisch möglich, jedoch nichtim praktischen Handlungsvollzug) und immunisiert sich dadurch gegen die o.g.Argumentation. Er führt aus: „Frei wären Entscheidungen somit dann, wenn sie aufeiner Plattform des Bewusstseins gefällt werden, und zwar durch Abwägen vonArgumenten, wobei das Abwägen nach rationalen Diskursregeln zu erfolgen hat.Bei Argumenten, die bewusst gemacht werden können, handelt es sichausschließlich um Inhalte, die im deklarativen Gedächtnis gespeichert sind undsomit um ein erworbenes soziokulturelles Wissen.Um frei zu sein, sollte dieser bewusste Abwägungsprozess ferner möglichst ohneäußere und innere Zwänge ablaufen, uneingeschränkt von einer übermächtigenTriebstruktur oder einem durch Drogen oder Hirnverletzungen getrübtenBewusstsein.Sind diese Bedingungen erfüllt, wird der Entscheidung das Attribut frei genehmigt,und der Handelnde wird für seine Handlung voll verantwortlich gemacht.“ (Singer 2006)Zweifelhafte Messtechnik bei den Libet-Experimenten„Das stereotype Heben der Hand musste in dem Libet-Experiment bis zu 40malwiederholt werden (A.d.V: erhebliche Einschränkung der Messtechnik), damit dieäußerst schwachen Hirnströme statistisch überhaupt nachweisbar waren. Ist dieserDrang sich zu bewegen, aber schon eine bewusste Entscheidung? Wahrscheinlicherist es, dass die willkürliche Entscheidung im Bewusstsein (die freie <strong>Wille</strong>nsbildung istvor Beginn der Bewegung längst abgeschlossen - eingeleitet vom Frontalhirn, dessen Aktivitätmit dem Libet-Design gar nicht erfasst werden kann) ist schon vor Beginn der monotonenVersuchsreihe getroffen wurde (antizipativ). Es liegt demnach eine introspektivdeutlich beschreibbare psychomotorische Antizipationsphase vor. „Der Zeitpunktder „bewussten“ Entscheidung in diesem vorbereitenden Prozess kann deshalbnicht exakt bestimmt werden. Folglich sind die Chronometrie und diegeneralisierende Interpretation solcher Versuche äußerst zweifelhaft. (Fahrenberg2006/2007; s.a. Bennett et al. 2003; Consiousness and Cognition 2002)Auch Libet (2005) möchte die Idee der freien Entscheidung nicht völlig aufgeben,sondern er schränkt sie - in einer nicht konsistent wirkenden Weise - auf eineVetofunktion hinsichtlich der Ausführung von Handlungen ein.“ (s.u.) (Fahrenberg2006/2007)12

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