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Freier Wille 21.08.2013 - WissIOMed

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Studium generale: Projekt© Herausgeber: Prof. Dr. med. Bernd Fischer www.wissiomed.de e-mail:memory-liga@t-online.deResultaten ihrer Forschung erklärt. Solange das der Fall ist, hat die PhilosophieGrund, die Fahne der Subjektivität hochzuhalten.“ (Frank, 2009, 53)(Heidegger, Wittgenstein und der Strukturalismus haben eine Toterklärung des Subjektsverkündet)„Alles Wesentliche, das wir mit dem Gedanken der Menschheit verbinden,verknüpfen wir doch mit dem Gedanken der Subjektivität und nicht mit unserenVorstellungen vom Gehirn. Es sind immer noch Personen, Subjekte, die alsSchöpfer von Literatur, Kultur oder Religion betrachten, und es sind Subjekte, dieEinsicht haben in die Missbrauchbarkeit und Gebrechlichkeit von Subjektivität, wiesie in den – naturwissenschaftlich nicht ableitbaren – Menschenrechten kodifiziertsind. Wir sind voller Hochachtung vor der Komplexität des Gehirns. Aber wirhaben Gehirne und sind "Iche". Das ist doch ein Unterschied, den wir im täglichenLeben ganz selbstverständlich machen…Solange Menschen sich noch als Personinterpretieren, deren Verhalten nicht allein von der Summe vergangenerWeltzustände, sondern gelegentlich auch durch vernünftige Gründe bestimmt ist,müssen wir an der Kategorie des Subjekts festhalten.“ (Frank, 2009, 52)Der freie <strong>Wille</strong> ist jedoch nicht Freiheit von allen Bedingungen (z. B.moralische). (Keil 2007, 92)Ein angemessener Freiheitsbegriff muss die Freiheit zum Nichtausüben derFreiheit und die Freiheit zur Unvernunft und zum Bösen mit einschließen. (Keil,2007, 144, 146)„Behandelt Menschen nicht nur als Dinge sondern immer auch als Subjekte. Würdedie Welt nur noch aus Objekten bestehen und würde man Meinungen über Subjektein letzter Instanz auf Meinungen über Objekte reduzieren können, dann hätte derkategorische Imperativ überhaupt keine Adressaten mehr; es gäbe gar kein Subjektmehr, das man auffordern könnte: Benimm dich anständig gegen deineMitsubjekte.“ (Frank, 2009, 53)Der Determinismus kann, zumindest experimentell, Inhumanität fördern.„Es gibt eine weitverbreitete Haltung, die sagt:Wenn wir alle determiniert sind, dann ist die Welt bloß ein Schauspiel, in dem wiralle Mitspieler sind, und zwar wider <strong>Wille</strong>n. Wir können dieses Schauspielbeklagen oder genießen, aber ändern können wir es nicht. Es läuft einfach ab. Alsohört auf, uns dieses Schauspiel mit eurer Moral zu verderben.In der Tat beweist ein von amerikanischen Wissenschaftlern angestelltesExperiment, dass der Glaube an den Determinismus unsere Handlungen wie einesich selbst erfüllende Prophezeiung beeinflusst: Man hat Leute, denen man vorherdie Wahrheit des Determinismus ‚bewiesen’ hat, virtuelle Entscheidungen treffenlassen; und siehe da, die Probanden ließen ihrem Egoismus, ja ihrem bösen <strong>Wille</strong>nfreien Lauf…27

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