12.07.2015 Aufrufe

Freier Wille 21.08.2013 - WissIOMed

Freier Wille 21.08.2013 - WissIOMed

Freier Wille 21.08.2013 - WissIOMed

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Studium generale: Projekt© Herausgeber: Prof. Dr. med. Bernd Fischer www.wissiomed.de e-mail:memory-liga@t-online.defliegen, und das Aspirin, dass Sie gegen Erkältung einnehmen, hergestellt haben,ebenso wie der Chirurg, der Ihren entzündenden Wurmfotsatz entfernt – dass allediese Menschen nur der Illusion erliegen, bewusste und rationale Entscheidungenzu treffen.‘ Der einzige Grund, weshalb diese absurde Idee sich immer noch haltenkönne, so der Autor,liege darin, liege darin, dass sie im Gegensatz zur ebenfallsunplausiblen Vorstellung stehe, willentlich Entscheidungen müssten vollkommenund perfekt bewusst sein. ‚Doch das ist nicht notwendig‘, hält Kotchoubey fest.Jede Entscheidung beruht immer auch auf einer Vielzahl unbewusster Einflüsse.Die Möglichkeit, sich diese alle bewusst zu machen (um eine hundertprozentigefreie Entscheidung zub treffen) ist eine philosophische Abstraktion, die mit demrealen Leben nichts zu tun hat. Vergelichbar mit dem geometrischen Punkt, der inder Realität nicht ausdehnungslos vorkommt und den wir dennoch nicht als Illusionbezeichnen. (Spahl 2012)„Die ‚<strong>Wille</strong>nsfreiheit’ wird in der Philosophie weitgehend gleichbedeutend mit‚Entscheidungsfreiheit’ und ‚Wahlfreiheit’ gebraucht. Dies ist ein Indiz dafür,dass es bei der Freiheit des <strong>Wille</strong>ns nicht um die erste Regung oder Impulsgeht, sondern um eine spätere Phase der Handlungsvorbereitung, dennEntscheidungen stehen am Ende eines <strong>Wille</strong>nsbildungsprozesses und nicht amAnfang…Descartes und Locke haben in der Fähigkeit, innezuhalten und die eigenenWünsche noch einmal zu prüfen, den wesentlichen Zug menschlichen<strong>Wille</strong>nsfreiheit gesehen.“ (Keil 2007, 3)„Welche Art von Freiheit wir tatsächlich besitzen, hängt jeweils davon ab, wiewir und die Welt jeweils beschaffen sind und nicht davon ab, mit welcherDoktrin die Freiheit vereinbar ist.“ (Keil, 2007, 9)Zwischen 1 und 2 Intentionsbildung (Absichtsbildung; „Rubikon“:Überschreitung der „Wählgrenze“ auf das Feld der Absicht)2. Volition: präaktional (vor dem Handeln); sog. „Fiat-Tendenz“ („Ich will einebestimmte Handlung ausführen!“)Zwischen 2 und 3 Absichtsinitiierung3. Volition: aktional („Handeln“); IntentionsrealisierungDiese Stufe entspricht nach Keil (2007) der Handlungsfreiheit.„Handlungsfreiheit (Freiheit zu tun, was man will) besitzt man, wenn man nichtdurch äußeren Zwang daran gehindert wird, seine Absicht in die Tat umzusetzen.“(Keil, 2007, 2)Die Handlungsfreiheit ist durch die jeweiligen Optionen begrenzt.18

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!