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Freier Wille 21.08.2013 - WissIOMed

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Studium generale: Projekt© Herausgeber: Prof. Dr. med. Bernd Fischer www.wissiomed.de e-mail:memory-liga@t-online.deBeachtung finden, die einige Möglichkeiten verschließen, andere jedoch offenlassen.„Nun ist aber Indeterminiertheit…kein lokaler Zug der Welt, sondern einglobaler. Indeterminismus – und vielleicht sollte man besser vonNichtdeterminismus sprechen – ist nichts anderes als die Auffassung, dass derLaplace-Determinismus nicht wahr ist, dass also der Weltenlauf nichtausnahmslos Sukzessionsgesetzen unterliegt. In diesem Sinne ist dann aberkein Ereignis determiniert. Dafür muss es keine Lücken oder gesetzlose Inselnim Meer der strengen Determination geben, denn schon dieses Meer gibt esnicht.“ (Keil 2007, 101)„Mehrheitlich ist die Auffassung, dass Quantensprünge uns frei machen, mit Hohnund Spott überzogen worden, wobei der Zufallseinwand die größte Rolle gespielthat. Wie sollten, so fragt Erwin Schrödinger schon 1936, bloße Zufallsereignisseunsere Freiheit gewährleisten?Und wie schafft es der Geist, seine Entscheidungen zeitlich exakt in die minimaleKausallücke zu platzieren, deren Auftreten schließlich unvorhersehbar ist? (Thorp 1980,70) Die Natur müsste ja nicht bloß Kausal- oder Determinationslücken enthalten,diese müssten auch systematisch mit freien Entscheidungen korrelieren. Woringenau dieser Zusammenhang zwischen neuronalem Chaos und freienEntscheidungen bestehen soll, kann auch Kane nicht befriedigend erklären.Entsprechen chaotische Prozesse freien Entscheidungen, ermöglichen sie sie,erklären sie sie?(Keil 2007,101)In einem nichtlinearen System bewirken beliebig kleine Änderungen in denAnfangsbedingungen tiefgreifende Veränderungen des Verhaltens eines Systems.„Demnach ist die hochkomplizierte nichtlineare Hirnstruktur kein unmittelbaresErgebnis von Mutation und Selektion, sondern hat sich wie von selbst eingestellt.Man kann hierin eines der von Conway Morris aufgeführten Strukturprinzipiensehen, die weit über den klassischen Darwinismus hinausweisen. Einemathematisch-geistige Struktur ist Voraussetzung, nicht das Ergebnis derjenigenevolutionsbiologischen Prozesse, die zu Intelligenz und Kreativität, letztlich auchzu Ich-Bewusstsein geführt haben.“ (Ewald, 2006, 79)Libet meint, dass eine im Unbewussten vorbereitete Entscheidung noch bewusst(A.d.V: innerhalb von ca.100 msec) gestoppt werden kann. Er nennt dies eineVeto- Funktion. (Ewald 2006, S.43, Libet 2005, 177 ff.)Hierzu äußert sich Ewald eindeutig: (Ewald 2006, S. 43)„Man mag versuchen, das Libetsche „Veto“, das die angebliche Widerlegung der<strong>Wille</strong>nsfreiheit zu Fall bringt, selbst als ein Produkt von Nervenschaltungen140

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