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Freier Wille 21.08.2013 - WissIOMed

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Studium generale: Projekt© Herausgeber: Prof. Dr. med. Bernd Fischer www.wissiomed.de e-mail:memory-liga@t-online.deüberhaupt kontrollierenden Einfluss aus elementare Körperbewegungen und derenFolgen auszuüben.“„Beide Thesen sind prinzipiell unabhängig voneinander und keine spezifischenneurowissenschaftlichen, werden hier aber einschlägig miteinander verknüpft.“(<strong>Wille</strong>nsfreiheit 2009)Seebaß: „These 1 ergibt sich aus der weiteren Annahme, dass alle neuronalenProzesse deterministisch sind. Dies ist allerdings ein Glaube, der in Zeiten derQuantenmechanik und eines dominierenden Probabilismus (A.d.V: PhilosophischeAuffassung, dass es in Wissenschaft und Philosophie keine absoluten Wahrheiten, sondern nurWahrscheinlichkeiten gibt) auch in vielen anderen Bereichen wissenschaftlich eherseltsam anmutet. Bewiesen ist er jedenfalls nicht. Teilweise wird er (wie auch vonRoth und Singer) indirekt dadurch zu stützen versucht, dass die einzig denkbareAlternative zur strikten Determiniertheit des Wollens und seiner neuronalenGrundlagen der allemal unerwünschte blinde Zufall sei. Doch dieser alte,kurzschlüssige Einwand, den schon die Stoiker gegen Epikur vorgebracht haben, istauch durch permanente Wiederholung nicht besser geworden. Wer nicht ausaußerwissenschaftlichen (z. B. theologischen) Gründen an den Determinismusglaubt, hat jedenfalls allen Grund, auch nicht an These 1 zu glauben.“ (<strong>Wille</strong>nsfreiheit 2009)Seebaß: „Zugleich entfällt eine gängiges Grundsatzargument für These 2, sc.(scilicet: nämlich) dass der Bereich des Psychischen in sich ‚deterministischgeschlossen’ sei und daher keine ‚Lücken’ für mentale Interventionenbiete…Wichtiger ist die positive Prämisse der prinzipiellen neuronalen Dependenzund die Behauptung, es gäbe empirische Beweise gegen die Möglichkeit bewusster<strong>Wille</strong>nskontrolle. Davon kann jedoch keine Rede sein. Niemand weiß, was sich imeinzelnen im Gehirn abspielt, wenn Menschen überlegen und willentlichhandeln…“ (<strong>Wille</strong>nsfreiheit 2009)Holm Tetens (*1946)Die Hirnforscher benennen die alltäglichen oder philosophischen Vorstellungenvon <strong>Wille</strong>nsfreiheit, die sie angreifen oder glauben empirisch widerlegen zukönnen, nicht klar und bringen sie auf einen Begriff. (<strong>Wille</strong>nsfreiheit 2009)Manfred Frank (*1945): Philosophie unterscheidet sich von den empirischenNaturwissenschaften und der Mathematik wesentlich dadurch, dass sieargumentiert. Argumente sind aber niemals letztgültig. Sie lassen dem Opponentenprinzipiell die Freiheit zum Widerspruch. Das verwandelt die Philosophie in einunabschließbares (im Wortsinne: ein dialektisches: Kunst der Unterredung) Gespräch.Das war schon die Ansicht der Frühromantiker und Schleiermachers. (www.unituebingen.de/philosphie/burse/frank.htm)153

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