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Freier Wille 21.08.2013 - WissIOMed

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Studium generale: Projekt© Herausgeber: Prof. Dr. med. Bernd Fischer www.wissiomed.de e-mail:memory-liga@t-online.deZwischen 3 und 4 Intentionsdeaktivierung4. Motivation: postaktional (nach der Handlung); „Bewerten“(Heckhausen et al. 1987, Heckhausen 1989, s. a. Funke et al. 1995)Die Versuchsperson wusste in der Libetschen Versuchsanordnung demnach schoneinige Zeit vorher, dass sie einen motorischen Akt in Kürze ausführen werde. „DieProbanden konnten lediglich wählen, wann sie diese innerhalb eines vergebenenZeitraums ausführen wollten.“ (Hermann 2009, 55, Bridgeman 1985)„Die eigentliche Intention, den Finger zu auf Befehl zu krümmen, ist imBewusstsein schon zu dem Zeitpunkt entstanden, zudem sich dieVersuchsperson an den Tisch setzt. Das Bewusstsein delegiert aber Planungder intendierten Bewegung an nachgeordnete Hirnregionen“. (Stollorz 2005)Dieses Wissen und der prämotorische <strong>Wille</strong> zu dieser Entscheidung lassen sichneurophysiologisch nicht dokumentieren.Entscheidungsprozesse sind demnach komplex und langwierig und in dieser Formauch notwendig, Denn, so drückt es Kaiser (2004) präzise aus, „ohne Wollen gibt eskein Sollen, und ohne Urteilen und Handeln nach Gründen - und nicht lediglichnach Ursachen - kein Richtig und Falsch“.Die Laborergebnisse beziehen sich in der Regel auf kurzfristige Entscheidungen,die zudem häufig noch mit Hilfe des Signifikanzfilters, d.h. überwiegendautomatisch angestoßen werden.In dieser Richtung ist auch die Argumentation von Beckmann zu verstehen:„Es ist daher durchaus plausibel anzunehmen, dass die von Libet angenommeneinstantane Entscheidung nur die letzte Stufe eines Entscheidungsprozesses darstellt,der wesentlich früher begonnen hat. Entscheidungen - das wäre die Gegenposition -sind selbst neuronale Prozesse, deren Ergebnis uns manchmal erst (A.d.V: wieder)bewusst wird, wenn der Prozess abgeschlossen ist. So verstanden, widersprechenLibets Experimente einer <strong>Wille</strong>nsfreiheit in keiner Weise.“ (Beckermann,.2001, Beckerrman, et al.2004)Roth versucht mit folgendem Notargument das Dogma: „ Es gibt keinen freien<strong>Wille</strong>n“ zu retten:„Die Verkettung von Amygdala und Hippocampus sowie anderen, hier nichtgenannter, limbischer Zentren mit den Basalganglien hat zur Folge, dass beimentstehen von Wünschen und Absichten das unbewusst arbeitende emotionaleErfahrungsgedächtnis das erste und letzte Wort hat: das erste Wort beim Entstehenunserer Wünsche und Absichten, das letzte beider Entscheidung, ob das, wasgewünscht wurde, jetzt und hier und so und nicht anders getan werden soll. Die19

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