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Freier Wille 21.08.2013 - WissIOMed

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Studium generale: Projekt© Herausgeber: Prof. Dr. med. Bernd Fischer www.wissiomed.de e-mail:memory-liga@t-online.deMesokosmos als Abstraktes versus individuelleLebenswelt als Reales, Konkretes, ErlebtesEin heuristisch und nomothetisch erforschter Bereich des Mesokosmos kannnicht lückenlos auf die idiographische, singulär erlebbare Sphäre dereinzelnen subjektiven Lebenswelten übertragen werden.Auch dies wäre eine Übergeneralisierung.Diese Erkenntnis ist inzwischen Allgemeingut geworden und überall nachzulesen:Beispiele:1. Ein experimenteller und klinischer Nachweis einer Wirksamkeit einesMedikamentes heißt nicht, dass es immer und bei jeder Person wirksam ist.2. Ein pathologisches Testergebnis, z. B. HIV-Test heißt nicht, dass dieentsprechende Person das entsprechende Leiden auch hat. Ein positiver HIV-Testbei Menschen, die keiner Risikogruppe angehören, liegt die Chance, nicht infiziertzu sein, bei ungefähr 50%. (Wegner, 2004)3. Genetisch perfekte geklonte Fadenwürmer haben unter identischenLaborbedingungen unterschiedliche Lebenszeiten. Geklonte und damit identischeSchweine haben bemerkenswert unterschiedliche Charaktere. (Wegner, 2004)4. Der ökonomische Nutzen wird zum Dogma für alle wesentlichenZukunftsentscheidungen erhoben. Dadurch wird die Wirklichkeit auf dasÖkonomische beschränkt bzw. eingeengt.Die Spieltheorie hat dieses Dogma aufgegriffen und mathematisch fast bis zurPerfektion weiterentwickelt. Das entwickelte Modell hat jedoch nur noch einenGrenznutzen im Sinne eines normativen Nutzens. Es ist nur noch unterfolgender Annahme zu gebrauchen: „Wie müssen sich Subjekte verhalten, umoptimalen Nutzen aus einer Entscheidung zu ziehen?“Es berücksichtigt keine psychologischen und sozialen Faktoren. Dadurch ist esnicht in der Realität des Menschen von geringem Nutzen. Es überbrückt nicht dieDifferenz zwischen der Annahme (optimaler Nutzen) und der tatsächlicheingetretenen Realität. Ein solches mangelhaftes Überbrücken bzw. Anpassen andie Realität ist im medizinischen Bereich insbesondere auch bei dementenMenschen zu beobachten. (Mutschler, 2004)Explanatorische Lücken sind demnach offensichtlich häufiger als wir bisherangenommen haben. Dies ist sogar in sogenannten Alltagsfragen zu erkennen.52

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