12.07.2015 Aufrufe

Freier Wille 21.08.2013 - WissIOMed

Freier Wille 21.08.2013 - WissIOMed

Freier Wille 21.08.2013 - WissIOMed

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Studium generale: Projekt© Herausgeber: Prof. Dr. med. Bernd Fischer www.wissiomed.de e-mail:memory-liga@t-online.de„Der bewegte Mensch“Beim Menschen wurden, um sich mit dem ein Bewegungsprogramm begleitenden<strong>Wille</strong>nentschluss näher zu befassen, folgende Untersuchungen durchgeführt:„Versuchspersonen wurden trainiert, innerhalb einer gegebenen Zeit (1 - 3Sekunden) spontan (A.d.V: spontan?) den Entschluss zu fassen, einen Finger derrechten Hand oder die ganze rechte Hand zu beugen. Dabei blickten sie auf eineArt Oszilloskop-Uhr, auf der ein Punkt mit einer Periode von 2,56 Sekundenrotierte. Die Rotationsfläche war in Abständen von 107 msec. eingeteilt. Zu genaudem Zeitpunkt, an dem die Versuchspersonen den Entschluss zur Bewegungfassten, mussten sie sich die Position des rotierenden Punktes auf der „Uhr“merken. In einer anderen Serie genügte es, sich zu merken, ob sie den Entschlussvor oder nach einem Stopp der Punktrotation gefasst hatten, was für dieVersuchspersonen erheblich einfacher war.Im Mittel lag der bewusste Entschluss, den Finger zu bewegen ca. 0,2 Sekundenvor der eigentlichen Bewegung.Bei allen Versuchspersonen wurde während der Experimente dasBereitschaftspotenzial gemessen, d.h. aus dem EEG herausgefiltert. Es zeigtesich, dass das Bereitschaftspotenzial in der Regel 350 - 550 msec. (mit einemdurchschnittlichen Minimum bei 150 msec. und Maximum bei 1025 msec.) dem„<strong>Wille</strong>nsentschluss“ vorausging. In keinem Fall fiel das Bereitschaftspotenzial mitdem „<strong>Wille</strong>nsentschluss“ zeitlich zusammen oder folgte diesem gar.“ (Roth 2001)Genauere Analysen zeigen, dass sich die einzelnen Versuchspersonen in demLibet-Experiment erheblich darin unterscheiden, zu welchem Zeitpunkt ihnen der<strong>Wille</strong>nsakt bewusst wird. Die Datierung des Drangs sich bewegen zu wollen,schwankte zwischen 422 und 54 msec vor dem Beginn der eigentlichenFingerbewegung, in einem Wiederholungsversuch sogar zwischen 984 und 4Millisekunden.“ (Stollorz 2005, s. a. Ewald, S. 40 ff.)Herrmann (2008, 2009) hat 2008 nachgewiesen, dass das Bereitschaftspotential keinIndiz für einen konkreten <strong>Wille</strong>nsakt darstellt.Er führt aus: „Libets Instruktion legte also genau fest, was die Versuchspersonen zutun hatten. Möglicherweise wäre den Probanden trotz des gemessenen Potenzialsein Spielraum für verschiedene Handlungen geblieben – wäre dies nur möglichgewesen.Meine Arbeitsgruppe am Psychologischen Institut in Magdeburg hat das 2008getestet. Dazu wandelten wir den Ursprungsversuch leicht ab: DieVersuchspersonen mussten entweder einen Knopf mit dem rechten Zeigefingerdrücken oder einen anderen mit dem linken, je nachdem, welchen visuellen Reiz8

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!