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Freier Wille 21.08.2013 - WissIOMed

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Studium generale: Projekt© Herausgeber: Prof. Dr. med. Bernd Fischer www.wissiomed.de e-mail:memory-liga@t-online.deSein Gegenspieler ist Erasmus von Rotterdam, der folgende Positionen vertritt:- Der freie <strong>Wille</strong> ist eine heilige, von Gott gegebene Macht.- Die <strong>Wille</strong>nsfreiheit ist möglich und sogar wahrscheinlich.- Der Beweis für die <strong>Wille</strong>nsfreiheit ist die Existenz der Sünde und die 10 Gebote.„Luther geht von der völligen Sündhaftigkeit und Verderbtheit der menschlichenNatur aus, weshalb es dem Menschen nicht möglich ist, durch eigene<strong>Wille</strong>nsanstrengung oder gute Werke Rechtfertigung vor Gott zu erlangen, sondernallein durch die Gnade Gottes und durch den Glauben (A.d.V.: DieGlaubensanstrengung, der <strong>Wille</strong> zu glauben und der <strong>Wille</strong> zum Glauben sindjedoch Kennzeichen des freien <strong>Wille</strong>ns). Der Einzelne steht im Glaubensakt ineinem unmittelbaren persönlichen-verantwortlichen Verhältnis zu Gott.“ (Kunzmann 2003,101)Durch diese Aussage wird klar, dass zumindest in dieser Beziehung dem Menschenfür seine Entscheidung ein freier <strong>Wille</strong> zugesprochen wird.Ein Mensch, der nicht von Gott abhängig ist, ist nach biblischem Verständnisvon etwas anderem abhängig und damit unfrei. Die Freiheit zu Entscheiden hatman daher nur in der Abhängigkeit von Gott.„Wenn aber Gottes Vorherwissen und Allmacht zugegeben wird, so folgt darausnatürlich mit unantastbarer Folgerichtigkeit, dass wir nicht durch uns selbstgeschaffen sind oder leben oder irgendetwas vollbringen, sondern alles geschiehtnur durch Gottes Allmacht. Da er aber im Voraus wusste, dass wir so sein würdenund uns auch jetzt so erschafft, lenkt und regiert, was kann dann, so frage ich,überhaupt erdacht werden, das in uns frei sei, dass es so oder anders geschehe, alsGott es vorausgesehen hat und nun ins Werk setzt? So steht also GottesVorherwissen und Allmacht im schärfsten Gegensatz zu unserem freien <strong>Wille</strong>n.Denn entweder irrt Gott in seinem Vorherwissen und wird sich dann auch inseinem Tun irren - was doch unmöglich ist - oder wir handeln und werden geleitetnach seinem Vorherwissen und Handeln. Als Allmacht Gottes aber bezeichne ichnicht jene Macht, durch die er vieles nicht tut, was er wohl könnte, sondern jenehandelnde, durch die er machtvoll alles in allem wirkt; und in diesem Sinne nenntauch die Schrift allmächtig. Und diese Allmacht und dieses Vorherwissen Gotteszerstört - so sage ich- von Grund aus die Lehre vom freien <strong>Wille</strong>n.“Es ist also auch dies vor allen Dingen notwendig und heilsam für Christen zuwissen, dass Gott nichts zufällig voherweiß, sondern dass er alles mitunwandelbaren, ewigem und unfehlbarem <strong>Wille</strong>n sowohl vorhersieht, sichvornimmt und ausführt. Durch diesen Donnerschlag wird der freie <strong>Wille</strong> zu Bodengestreckt und ganz und gar zermalmt.90

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