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Freier Wille 21.08.2013 - WissIOMed

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Studium generale: Projekt© Herausgeber: Prof. Dr. med. Bernd Fischer www.wissiomed.de e-mail:memory-liga@t-online.deDas Anderskönnen des Libertariers ist kein Anderskönnen gegenüber einemaktuellen physiologischen Geschehen, sonder ein Anderskönnen bei gegebenerVorgeschichte. (Keil 2007, 95)„Wir fangen Handlungen an, aber keine Kausalreihen. Es besteht deshalbauch keine Notwendigkeit, Handelnde als Erste Beweger anzusehen.“ (Keil 2007, 152)Irgendwann muss bei dem Überlegensprozess eine Entscheidung gefällt werden.Hier wird neben der Entscheidungsfähigkeit die aktuelle Entscheidungswilligkeitgefordert, die den Mut zur Lücke, nicht alle Argumente bedacht zu haben, miteinschließt. Im Sinne der Chaostheorie entspricht dies einem kreativ –bifurkativem Prozess.„<strong>Wille</strong>nsfreiheit im…fähigkeitsbasierten Sinne zeigt sich im vernünftigen Umgangmit vorbefindlichen Kontingenzen (Zufälligkeiten), die eigenen Neigungeneingeschlossen. Entscheidend ist nicht, ob ich meine Wünsche oder Triebe selbstgewählt habe, sondern dass sie sich nicht naturnotwendig oder gleichsamautomatisch in Verhalten umsetzen…Etwas tun können, heißt schon So-oder-Anderskönnen.“ (Klein 2007, 152, 153)Gedankengänge und willentliche Entscheidungen können sich niemals in dergleichen Art wiederholen. Sie sind Singularitäten, die auf einemgeschichtsgewordenen Organismus aufbauen („auf der Schulter stehen“)Insofern handelt es sich hier nicht um das Prinzip des „Unbewegten Bewegers“, derKausalketten in Gang setzt, sondern durch Unschärfe bedingte Abweichungen, diebei einer Wiederholung nicht identische sein können. (Keil 2007, 97 ff.)„Die eigensinnige Subjektivität des Menschen ist irrreduzibel, auf nichts andereszurückführbar…Das Ich des Selbstwissens ist nicht reduzierbar...Wir können nichtdas Wissen über uns selbst durch objektives Wissen über die Welt ersetzen…Wir können uns nicht von außen denken. Von außen meint: in Objektstellung.Selbstbewusstsein ist eine einzigartige, nämlich eine reflektive Kenntnis, in dersich eine Person bewusst auf sich selbst richtet, aber auf sich selbst ingegenständlicher Position.Wie könnte sie aber dies Objekt-Ich als sich selbst begreifen, wenn sie nichtvon dieser objektiven Repräsentation schon ein ungegenständlichesBewusstsein von sich gehabt hätte?“ (Frank, 2009, 53)„Diese vorbegriffliche Bekanntschaft des Menschen mit sich selbst bekommenHirnforscher nicht in den Blick, obgleich sie diese Bekanntschaft in jedemAugenblick ihres Lebens voraussetzen. Diese Voraussetzung wird nicht aus den26

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