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Freier Wille 21.08.2013 - WissIOMed

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Studium generale: Projekt© Herausgeber: Prof. Dr. med. Bernd Fischer www.wissiomed.de e-mail:memory-liga@t-online.devom Ursprungsort weit entfernt) Impulse. Freiheit, die sich zu habenlohnt, sieht anders aus.“ (Keil 2007, 172)Keller und Heckhausen konnten nachweisen, dass der Zeitpunkt von Entschlüssensehr schlecht abgeschätzt werden kann.Hermann (2009) äußert sich hierzu sehr pointiert: „Die Gültigkeit von LibetsFolgerungen hängt von mehreren Voraussetzungen ab. Eine davon lautet:Probanden können den genauen Zeitpunkt eines <strong>Wille</strong>nsentschlusses hinreichendexakt und konsistent angeben.In einem Folgeexperiment, das die Psychologen Ingo Keller und Heinz Heckhausen(1990) am ehemaligen Max-Planck-Institut für psychologische Forschung inMünchen durchführten, verorteten Testpersonen den Zeitpunkt ihres Entschlussesjedoch mitunter mehr als 800 Millisekunden nach den tatsächlichen Ausführungender Bewegung. Das zeigt, dass Menschen ziemlich schlecht darin sind, solcheZeitschätzungen exakt vorzunehmen.„Die Spontaneität, von der Libet spricht, lässt sich dadurch negativcharakterisieren, dass es nicht den geringsten Grund dafür gibt, einenbestimmten Zeitpunkt für die Ausführung der Bewegung zu wählen“. (Keil 2007,172)Auch neuere Experimente benutzen diese weiter oben ausgeführtenScheinargumente. (Haggard et al. 2002; Obhi et al. 2003, 2005)Bei diesen Experimenten geht die Anweisung, sich für etwas zu entscheiden demeigentlichen Experiment voran. Probanden, die in einem Kernspintomographenlagen, sollten sich entscheiden (dies wurde ihnen natürlich vorher mitgeteilt)entweder den linken oder rechten Knopf zu drücken. Die Zeit ihrer Entscheidungkonnten sie sich an schnell wechselnden Bildern, die mit Buchstaben bestücktwaren, merken. Die Probanden sollten sich einfach denjenigen Buchstaben merken,der zum Zeitpunkt der gefühlsmäßigen Entscheidung gerade eingeblendet war.Mit ca. 60%-prozentiger Wahrscheinlichkeit ließ sich 7 Sekunden (+drei bis 4Verzögerungszeit durch den Kernspintomographen) vor der bewusstenEntscheidung ableiten (frontopolarer Kortex), welchen Knopf die Versuchspersonspäter drücken wird. Nach Haynes deutet dies darauf hin, dass die Entscheidungschon zu einem gewissen Grad unbewusst angebahnt, aber noch nicht endgültiggefallen war. (Soon et al. 2008, Schnabel 2008) (Max-Plank-Gesellschaft; Pressinformation, B/2008(77))22

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