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Freier Wille 21.08.2013 - WissIOMed

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Studium generale: Projekt© Herausgeber: Prof. Dr. med. Bernd Fischer www.wissiomed.de e-mail:memory-liga@t-online.dehinzustellen, um auf diese Weise doch recht zu behalten. Diese Argumentationwird jedoch durch das Libetsche Experiment nicht gedeckt, vielmehr vor kaumlösbare Probleme gestellt: Wie soll die Zeit dafür ausreichen? Wie kann dieMöglichkeit ausgeschlossen werden, dass die Ja-Nein-Entscheidung des Vetoähnlich der Wahrnehmung einer Kippfigur eine chaotische Situation für dieHandlungstrajektorie darstellt? Kann die Kippsituation bewusst durchbrochenwerden? – Man sieht, dass die eigentliche Frage nur variiert, aber nicht beantwortetwird. Die materialistische Hypothese bietet noch nicht einmal eine plausibleHypothese an, für deren Nachprüfung Aussicht bestünde. Es bleibt eine vageAnnahme von Zufallsprozessen, wobei „Zufall“ nicht im Sinne von einermathematisch eingrenzbaren Wahrscheinlichkeit zu verstehen ist, sondern besserals „Nichtwissen“ zu kennzeichnen wäre…die oft in der Öffentlichkeit behaupteteneurobiologische Widerlegung der <strong>Wille</strong>nsfreiheit existiert nicht, sondern sie stellteine falsche Deutung der Libetschen Experimente dar.“ (Ewald, 2006, 43)3. Netzwerke mit ein oder zwei Inputs zeigen spontan ein hohes Maß an Ordnungund keine empfindliche Abhängigkeit von den Ausgangsbedingungen sowie einhohes Maß an Störungsresistenz.Netzwerke mit mehr als 4 Inputs pro Knoten zeigen ein chaotisches Verhaltendurch die Erhöhung der Vernetzungsdichte. Im Netzwerk findet die kollektiveemergente Eigenschaft wechselwirkender Moleküle ihre Berücksichtigung.Im organischen Bereich ist Conway Morris der Frage nach den Strukturprinzipiender von Ordnungen nachgegangen. (Conway 2003)Er konnte nachweisen, dass die sehr komplexe Struktur des Linsenaugesunabhängig voneinander in völlig getrennten Entwicklungslinien entstanden ist.(Konvergenz: Annäherung, Zielgerichtetheit) „Es gibt keinen Anhaltspunktdafür, dass die Aufgabenstellung - Zurechtfinden, Flucht, Beutefang - die sehrkomplexe Struktur des Linsenauges determiniert. Das unter ganz verschiedenenUmständen bis in die Details hinein (Mensch, Krake, manche Ringelwürmer)mehrfach ein fast identisches Ergebnis herauskam (Konvergenz), istaußerordentlich. Schon die Entstehung einer dieser ideenreichen Kompositionenvon eingefasster Zoom-Linse, den drei Häuten und der Ankoppelung an dasNervensystem, lässt sich schwerlich als eine Kette zufälliger Mutationen verstehen.Denn erst das fertige Auge bringt einen Überlebenserfolg. Wie hat sich die„Selektion“ die vielen Zwischenstationen ausgedacht? Hier liegt es nahe, einvorgegebenes Strukturprinzip anzunehmen.Man hat eine geradezu erdrückende Fülle vergleichbarer Konvergenzen gefunden.Manche „Errungenschaften der Evolution“ sind mehr als hundert Mal parallelentstanden. Die voneinander unabhängigen Entwicklungslinien reiche dabei soweitzurück, dass Conway Morris auf Grund des umfangreichen Belegmaterials, dasssich in den letzten Jahren angesammelt hat, zu dem Schluss kommt: Die141

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