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Freier Wille 21.08.2013 - WissIOMed

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Studium generale: Projekt© Herausgeber: Prof. Dr. med. Bernd Fischer www.wissiomed.de e-mail:memory-liga@t-online.deIst das Vermögen des Innehaltens, der Selbstdistanzierung auch mit demDeterminismus verträglich? Manche Kompatibilisten behaupten dies. (Beckermann2005,2006, Pauen 2004)„Sie behaupten, dass die Fähigkeit zur Selbstdistanzierung aufgrund vernünftigerÜberlegung nicht die Existenz alternativer Möglichkeiten erfordere.Die libertarische Gegenposition lautet, dass es zum Sinn des praktischenÜberlegens, Abwägens und Entscheidens gehört, dass der Ausgang der Überlegungergebnisoffen ist. Wenn die alternativen Handlungsmöglichkeiten, die derÜberlegende erwägt, tatsächlich verschlossen sind, und sei es ohne sein Wissen, sogibt es für ihn buchstäblich nichts zu entscheiden und auch nichts zu überlegen.(Mit der wesentlichen Ergebnisoffenheit praktischen Überlegens argumentiert beispielsweiseJohn Searle (2001;2006))In diesen Kontext gehört auch das Selbstanwendungsargument gegen dievernünftige Vertretbarkeit des Determinismus. Der Determinist muss ja denAusgang jeder eigenen Überlegung, also auch das Eintreten für die deterministischeThese, als determiniert auffassen. Das widerspreche aber dem pragmatischen Sinndes Überlegens, des Argumentierens und des Vertretens einer These. Das ‚Selfdefeating-argument’widerlegt allerdings nicht den Determinismus, es zeigtbestenfalls, dass man ihn nicht begründet vertreten kann.“ (Mackie 1977) (Keil 2007, 7677)„Weder im klassischen Kombatibilismus noch in seinen Weiterentwicklungendurch Moore, Strawson und Frankfurt gibt es ein Argument, dafür, dass Freiheit imstarken Sinne - Anderskönnen unter gleichen Umständen - mit dem Determinismusvereinbar ist. Argumentiert wird vielmehr dafür, den libertarischen Freiheitsbegriffdurch einen anderen zu ersetzen. Es ist insofern irreführend, dieVereinbarkeitsfrage als den Kern des Streits anzusehen. Der Streit dreht sichwesentlich um den richtigen Freiheitsbegriff. (Keil 2007, 80)„In einer deterministischen Welt gibt es …aus libertarischer Sicht gar keineHandlungen, die ihren Namen verdienen und auch kein Vermögen dazu.“ (Keil. 2007, 79)Epistemischer Indeterminismus Spielart des KombatibilismusDer epistemische Indeterminismus, eine…Spielart des Kombatibilismus, behauptet,dass man aus prinzipiellen Gründen von der Determiniertheit der jeweils eigenenzukünftigen Entscheidungen nicht wissen kann. (A.d.V: Woher wissen dieVertreter des epistemischen Indeterminismus das?) Die Unmöglichkeit derVorhersage eigener Entscheidungen erfordert nicht, dass die Entscheidung objektivdeterminiert ist.Niemand könne seine eigenen Entscheidungen voraussagen, bevor siestattgefunden haben. Der Grund dafür besteht für MacKay (1967) in dem Umstand,dass meine Einsicht in meinen eigenen aktuellen Gehirnzustand dies ändern würde.Für uns Sterbliche ist Wissenserwerb ein Vorgang, der Zeit braucht und von136

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