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Freier Wille 21.08.2013 - WissIOMed

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Studium generale: Projekt© Herausgeber: Prof. Dr. med. Bernd Fischer www.wissiomed.de e-mail:memory-liga@t-online.deIm Übrigen ist für einen Computer auch in ferner Zukunft Bewusstsein und freier<strong>Wille</strong> überflüssig, da bei ihm alles regelhaft festgelegt ist und er auch somit keineEmotionen benötigt, die Informationen Bedeutsamkeit verleihen. (Fischer et al. 2004)„Niemand kann die Gegenwart anders sein lassen, als sie nun einmal ist, aber einHandelnder kann die Welt vom jeweiligen Zeitpunkt an auf mehr als eine Weiseweiterlaufen lassen. Die Annahme, dass Menschen dieses Vermögen haben, istdurch die Weisheit ‚Keiner kann anders als er ist’ schon deshalb nicht widerlegbar,weil unser Können sich auf die Beeinflussung von Zukünftigem, noch nichtExistierendem bezieht.Aus diesem Grunde ist allgemein die Erforschung neuronaler Korrelate desMentalen für das Freiheitsproblem irrelevant – solange keine deterministischeZusatzprämisse ins Spiel kommt. Warum sollte der Umstand, dass mentale Prozessphysisch realisiert sind, dass also in meinem Gehirn etwas vorgeht, während ichetwas denke oder will, meine Freiheit gefährden?Wer hier einen Widerspruch sieht, der gründet seine Freiheit tatsächlich auf demDualismus. Solche Philosophen gibt es natürlich, aber wir sollten dabei bleiben, sieGeist/Körper-Dualisten zu nennen. Libertarier müssen diese Auffassung nichtvertreten.Die Unvereinbarkeit auf die der Libertarier verpflichtet ist, ist eine zwischenFreiheit und Determinismus, nicht zwischen Freiheit und Naturzugehörigkeitdes Menschen.“ (Keil 2007,96)Kein Mensch kann Naturgesetze falsch machen, da in den Gesetzesbegriff dasMerkmal des Wahrseins schon mit eingebaut ist. Menschen können sehr wohlGesetzeskandidaten als falsch erweisen.„Naturgesetze schreiben nicht vor, was zu geschehen hat, sondern sie beschreibenin systematisierter Form, was stets geschieht.“ (Keil 2007, 97)„Das praktische Selbstverständnis als zurechnungsfähiger und verantwortlichHandelnder steht nicht zur Disposition.“ (Keil, 2007, 82)Den libertarischen Intuitionen (Eingebung, ahnendes Erfassen) liegt dasvorwissenschaftliche Selbstverständnis eines überlegenden, entscheidenden undWesen zugrunde. (Keil 2007, 118)Jede Entscheidung findet unter bestimmten Umständen statt. Es gilt: „Kann ich sooder so handeln?“ (Aufhebungsvermögen der Wünsche:Suspensionsvermögen) und nicht: „Hätte ich anders handeln können?“ DieFähigkeit, uns zu entscheiden und zu handeln, haben wir in diesen Umständen oderüberhaupt nicht. (Keil 2007, 118)Ist dieses so-oder-Anderskönnen eine <strong>Wille</strong>nsfreiheit oder eineHandlungsfreiheit?145

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