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Freier Wille 21.08.2013 - WissIOMed

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Studium generale: Projekt© Herausgeber: Prof. Dr. med. Bernd Fischer www.wissiomed.de e-mail:memory-liga@t-online.deNachdem die Teilnehmer in den Versuch einwilligten, delegierte ihr Bewusstseindie präzise Vorbereitung der Handbewegungen an jene motorischen Zentren, die imGehirn solche Handlungen vorbereiten. In diesen Hirnregionen erfolgen dieneuronalen Berechnungen für einzelne Handkrümmungen, die dann kurz vor derAusführung der Aktion vom Bewusstsein nur noch mit einer Art „Jetzt-Befehl“ gestartet wurde. Der Trick mit der Uhr misst demnach gar nicht denbewussten Entschluss, sondern nur den Akt der Auslösung der simplenBewegung. Der Anstieg des Bereitschaftspotentials dokumentiert allein dieErwartung des Bewusstseins, dass es die gleiche Fingerbewegung wiederholtauslösen soll.“ (Stollorz 2005)„Man ist versucht zu sagen, dass Libet nicht das Korrelat einer freien Handlunggemessen hat, sondern das Korrelat einer willentlichen Simulation einesZufallsgenerators.“ (Keil 2007, 173; Formulierung von Hendrik Walter)Im Übrigen hat Libet nie behauptet, dass es keinen freien <strong>Wille</strong>n gäbe.„This leads to the conclusion that cerebral initiation of the kind studied…can anddoes usually begin unconsciously.” (Libet 1985,536) Er meint, sein Versuch würde nurzeigen, dass dem Bewusstsein ca. 100 - 200 msec „zwischen dem Auftauchen desbewussten <strong>Wille</strong>ns und der eigentlichen Handlung bliebe. Er spricht nur von einer„Aktion des Gehirns“. Das reiche, um eine Kontrolle darüber auszuüben und imGehirn unbewusst eingeleitete Aktionen zumindest zu stoppen. Das Bewusstsein,so Libet, habe ein „Vetorecht in Bezug auf das, was unser Gehirn an Bewegungen(A.d.V: die meist automatisch ablaufen) initiiert.“ (Libet 2005) „Dieses Veto könnenicht seinerseits durch unbewusste Prozesse initiiert werden, denn dafür seinicht genug Zeit. (Keil 2007, 168, Libet 1999) Wir sind demnach laut Libet nicht frei zuwollen, aber uns bleibt als Trost eine Art freier Unwille.“ (Libet 1999, 2005; Stollorz 2005)Libet verteidigt den freien <strong>Wille</strong>n. Er schreibt: „es sei töricht, auf der Grundlageeiner unbewiesenen Theorie des Determinismus unser Selbstverständnisaufzugeben, dass wir eine gewisse Handlungsfreiheit haben und keinevorherbestimmten Roboter sind.“ (Libet 2005, Michael 2005, s. a. Kriele 2005)Weiterhin führt er aus: …dass die Existenz des freien <strong>Wille</strong>ns zumindest eineebenso gute, wenn nicht bessere Option ist als ihre Leugnung durch diedeterministischen Theorie.“ (Libet 2004, 198, s. a. Keil 2007 168)Bisher wäre kein Entwurf eines Experimentes vorgelegt worden, um dieTheorie der Leugnung des freien <strong>Wille</strong>ns zu prüfen. (Libet 2005, Michael 2005)Simulierte Handlungen bei den Libet-ExperimentenDie Libet-Experimente sind von den Probanden simulierte Handlungen.13

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