Freier Wille 21.08.2013 - WissIOMed
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Studium generale: Projekt© Herausgeber: Prof. Dr. med. Bernd Fischer www.wissiomed.de e-mail:memory-liga@t-online.de„Aus der Sicht des nicht-reduktiven Physikalismus ist das Bewusstsein einenatürliche Eigenschaft bestimmter neuronaler Aktivitätsmuster und kann ohnediese nicht existieren. Bewusstseinsprozess und neuronale Prozess verlaufen strengparallel. Deswegen ist es grundsätzlich möglich, mit neurophysiologischenMethoden nachzuweisen, wann und wo Bewusstseinsänderungen eintreten. Indiesem Sinne sind Bewusstseinsprozesse reale, aber nicht direkt beobachtbare odermessbare Eigenschaften bestimmter neuronaler Vorgänge.Falls einmal der neurophysiologische Mechanismus entdeckt wird, wie dieBewusstseinsqualität eines repräsentationalen Zustand hergestellt wird, könnte esweitere Fortschritte geben.“ (Fahrenberg 2006/2007)2. Dualistische AuffassungenAnnahme zweier eigengesetzlicher (heteronomer) Seinsweisen; dabei bleibt offen,„ob deswegen auch zwei substantiell gedachte Träger dieser Eigenschaftenbehauptet werden müssen.“ (Fahrenberg 2006/2007))„Das Hauptproblem des verbreiteten Dualismus bleibt die psycho-physischeWechselwirkung, deren Ort, Energetik und Kausalität.“ (Fahrenberg 2006/2007)„Dualisten können den freien <strong>Wille</strong>n akzeptieren, „doch ergibt sich nichtzwingend das Postulat der <strong>Wille</strong>nsfreiheit, wie die theologischePrädestinationslehre oder der Glaube an Schicksal und Karma zeigen.“ (Fahrenberg2006/2007)- Interaktionismus (Wechselwirkungslehre) (Descartes, Penfield, Eccles, (Popper), Seifert, Carrier &Mittelstraß)„Psycho-physikalische Kausalität wir häufig so verstanden, dass ein als nichtphysikalischegedachtes Bewusstsein (Geist) auf die Hirnphysiologie einwirkenkönnte.Descartes vermutete den Ort der Wechselwirkung in der Epiphyse, derNeurophysiologe Eccles postulierte eine „Liaison-Gehirn“, das er ursprünglich inden Modulen des Supplementary Motor Cortex, SMA, lokalisierte. (Eccles 1994)Dagegen nannte Crick den vorderen Gyrus cinguli, Penrose die Mikrotubuli derNeuronen.“ (Fahrenberg 2006/2007)„Statt den missverständlichen Substanzbegriff zu verwenden möchte sich z. B.Popper mit der grundlegenden Unterscheidung mentaler und physikalischerProzesse begnügen: Es gibt zwei Klassen von Eigenschaften, die weder ontologischnoch nomologisch-erklärend aufeinander reduziert werden können. Auch dieserEigenschaftsdualismus macht eine einheitliche Theorie, wie sie in der Physikangestrebt wird, unmöglich, denn wissenschaftsmethodisch wäre in zwei kategorialgrundverschieden aufgebauten Bezugssystemen zu denken.“ (Fahrenberg 2006/2007)32