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Lineare Algebra und Analytische Geometrie

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Baumeister: <strong>Lineare</strong> <strong>Algebra</strong> II / Stand: August 1996 161A aufgespannten Parallelogramms. Regel (R2) besagt, daß die Fläche des von den Zeilenaufgespannten Parallelogramms gleich dem durch die Spalten von A aufgespanntenParallelogramms ist. Andere Regeln lassen erkennen, daß die Funktion δ die von einerFlächenfunktion zu erwartenden Eigenschaften besitzt. Als Verallgemeinerung von δ wirddie Determinantenfunktion det dann als Volumenfunktion interpretiert.Beispiel 7.1Hat man eine MatrixA =( )A1 θ∈ IKθ A 3,3 mit A 1 ∈ IK 2,2 ,A 2 ∈ IK 1,1 ,2in Kästchenform, so sollte sich das Volumen des von den Spalten von A aufgespannteParallelepiped, wenn die obige Interpretation zutrifft, als δ(A 1 )·δ(A 2 ) ergeben. Vergleichedies mit dem Resultat aus Regel (R1)<strong>und</strong> (R4). 2Die Behandlung von Determinanten in der linearen <strong>Algebra</strong> ist nicht so unumstrittenwie dies für Gruppen, Vektorräume <strong>und</strong> lineare Abbildungen gilt. Die häufig zu findendeBegründung für die Einführung von Determinanten, daß sie für die Diskussion von linearenGleichungssystemen gebraucht würden, ist irreführend: Weder für die theoretischenÜberlegungen (Existenz <strong>und</strong> Eindeutigkeit), noch für die praktischen Schritte werden siebenötigt. (Unsere obige Darstellung täuscht eine Relevanz für die Gleichungssyteme nurvor: Wir wollten an das Kapitel 2 anküpfen, in dem erst ein Verfahren zur Behandlungbereitzustellen war, <strong>und</strong> die Begriffe Rang <strong>und</strong> Defekt noch nicht bereitstanden.) Dieeigentliche Motivation für die Einführung von Determinanten ist die Tatsache, daß beider Behandlung von Volumina spätestens dann Detrminanten benötigt werden, wenn manKoordinaten–Transformationen vornimmt (Substitutionsregel; siehe Analysis II).Im Kapitel 5 haben wir die Determinante einer Matrix auf sehr indirektem Weg eingeführt;die Interpretation als Volumenfunktion ist damit vorweggenommen. Für die obige Matrixbedeutet diesdet(A) =λ 1 · λ 2 ,λ 1 ,λ 2 Eigenwerte von A.Die Schwierigkeit dieser Definition liegt in der Tatsache, daß dazu Eigenwerte von Aexistieren müssen, eine Tatsache, die offenbar mit der Eigenschaft, daß A split über IRist, zusammenhängt. Als Kandidat für das charakteristische Polynom erhalten wir auseinem Eliminationsschritt (“Elimination von x 1 “), angewendet auf das Gleichungssystemdie Polynomgleichungoder(a 11 − λ)x 1 + a 12 x 2 =0,a 21 x 1 +(a 22 − λ)x 2 =0Diese Polynomgleichung läßt sich lesen als(a 11 − λ)(a 22 − λ) − a 12 a 21 =0λ 2 − λ(a 11 + a 22 )+a 22 a 11 − a 12 a 21 =0.δ(A − λE) =0

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