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Lineare Algebra und Analytische Geometrie

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3. r =0,t=2: q(a 1 x 1 + a 2 x 2 )=a 2 1 + a2 2 . 2Baumeister: <strong>Lineare</strong> <strong>Algebra</strong> II / Stand: August 1996 221Um (a) zu erreichen, müssen wir eventuell nur noch die Reihenfolge in der Basis ändern.Für (b) ersetze x i durch µ −2i x i , falls µ i ≠ 0 ist. Damit sind (a) <strong>und</strong> (b) bewiesen, es bleibtnur noch der Zusatz über die Unabhängigkeit von t <strong>und</strong> n − r von der gewählten Basiszu zeigen. Sei v 1 ,...,v ρ ,...,v ρ+τ ,...,v n eine zweite Basis, die (a) <strong>und</strong> (b) erfüllt.Setze:U + := L({x r+1 ,...,x r+t }),U − := L({x r+t+1 ,...,x n }),V + := L({v ρ+1 ,...,v ρ+τ }),V − := L({v ρ+t+1 ,...,x n }).Dann ist U + ∩ V − = {θ}, da T auf U + positiv definit <strong>und</strong> auf V − negativ definit ist.Genauso gilt U − ∩ V + = {θ}. Also dim V + ≤ dim U + , dim U + ≤ dim V + , d.h. r = ρ, t = τ.Der obige Satz heißt Trägheitssatz von Sylvester. DieimSatzdefiniertenZahlent<strong>und</strong> n − r nennen wir den Trägheitsindex bzw. den Rang der Bilinearform.Etwa um 1850 bewiesen C.G.J. Jakobi (1804 – 1851) <strong>und</strong> J.J. Sylvester (1814 – 1897) unabhängigvoneinander die Existenz der Trägheitsindizes als Invarianten gegenüber linearen Transformationen.Damit nahm das Problem der Klassifikation von Quadriken eine beträchtliche Entwicklung.Die Klassifikation von quadratischen Formen illustrieren wir am einfachsten Fall:Beispiel 8.58Sei X IR −Vektorraum der Dimension 2. Der Trägheitssatz liefert folgende Fälle.1. r =1,t=1: q(a 1 x 1 + a 2 x 2 )=a 2 1.2. r =0,t=1: q(a 1 x 1 + a 2 x 2 )=a 2 1 − a 2 2.Bemerkung 8.59Ist (X, σ) ein euklidischer Raum, dann definiert jede symmetrische Matrix A ∈ IR n,ndurch T (x, x) :=σ(x, Ax) ,x∈ X, eine symmetrische Bilinearform; davon gilt auch dieUmkehrung (siehe Satz 8.20. Also kann man daher den Satz 8.57 auch als Resultat überdie Normalform einer symmetrischen Matrix verstehen: Ist A ∈ IR n,n eine symmetrischeMatrix,dann gibt es eine orthogonale Matrix M ∈ IR n,n mit M t AM = diag(Θ,E,−E).Damit wird auf dem raum der symmetrischen Matrizen eine Äquivalenzrelation erzeugt.Rang <strong>und</strong> Trägheitsindex (der zugehörigen quadratischen Form) bestimmen die Äquivalenzklassen.Ein entsprechendes Ergebnis gilt auch im Fall eines unitären Raumes. 2Der Vollständigkeit halber führen wir noch an:

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