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Für eine Stärkung und Neuorientierung des Naturschutzes

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Deutscher B<strong>und</strong>estag – 14. Wahlperiode – 163 – Drucksache 14/9852Differenzierte Landnutzung <strong>und</strong> situationsangepasste NaturschutzstrategienAbbildung 6-2Bestand,Entwicklungszielefür die NutzungNaturschutzstrategieUmsetzung<strong>und</strong> FinanzierungLandschaftsplanungEntschädigung<strong>und</strong>VertragsnaturschutzMin<strong>des</strong>tzielehoheSchutzwürdigkeit,BestandgeringVerhandlungsspielraumbeiZielgestaltungk<strong>eine</strong>, sehr starkeingeschränkteLandnutzungeingeschränkteLandnutzungumweltschonendeLandnutzungmit einzelnenAuflagenstrengerGebietsschutz(Totalreservat)Vorrangfunktionfür Naturschutz;Gebietsschutz,KooperationNutzungsbeschränkungenKooperationNationalpark,NSGNSG,BiospärenreservatNaturpark nachBNatSchGNeuregGLSG etc.,Vertragsnaturschutz,Förderung vonVerarbeitung,VermarktungBeratungKommunikationwünschenswerteZielegeringeSchutzwürdigkeit, ,BestandhochLandnutzungunter Beachtungder gutenfachlichenPraxisVerhinderung vonFehlentwicklungen(Eingriffsregelung,Raum- <strong>und</strong> Bauleitplanung); begleitendeNaturschutzmaßnahmen,Entwicklung,KooperationAusgleichs<strong>und</strong>Ersatzmaßnahmen,gute fachlichePraxis derNutzungen,BeratungQuelle: von HAAREN <strong>und</strong> VORLITZ, 2002; nach HABER, 1971, 1972, 1979; auch BRINKMANN, 1997; von HAAREN, 1988; ERZ, 1978419. Die Strategiewahl sollte nach naturschutzfachlichenKriterien unter Berücksichtigung <strong>des</strong> zu erhaltendenBestan<strong>des</strong> getroffen werden. In Situationen mit sehrintensiver Nutzung sind in der Regel wenig Elemente mithoher Bedeutung für den Arten- <strong>und</strong> Biotopschutz vorhanden,jedoch können erhöhte Empfindlichkeiten derabiotischen Naturgüter <strong>des</strong> Bodens oder die Lage vonFlächen im direkten Einzugsbereich von Gewässern besondereNutzungseinschränkungen notwendig machen.Darüber hinaus bestehen in solchen Räumen Möglichkeitender Entwicklung von Natur <strong>und</strong> Landschaft. In derNähe von Siedlungen können vorzugsweise die Erholungsfunktionenverbessert werden. Naturschutzziele, dienicht bestimmte Standortbedingungen voraussetzen, könnenschwerpunktmäßig dort umgesetzt werden, wo dieNutzungsbedingungen dies begünstigen, häufig weil derNutzungsdruck ohnehin geringer ist. In der Regel fallendann auch geringere Umsetzungskosten für den Naturschutzan. Konflikte zwischen Naturschutz <strong>und</strong> Landnutzungmüssen also in intensiv genutzten Gebieten nicht inbesonderer Schärfe auftreten. Auf <strong>eine</strong>m Großteil derFläche würde in solchen Regionen die Einhaltung derguten fachlichen Praxis ausreichen, um Gr<strong>und</strong>forderungen<strong>des</strong> <strong>Naturschutzes</strong> zu erfüllen. Die meisten darüberhinausgehenden Naturschutzleistungen könnten von denLandnutzern frei angeboten werden. Auch in der Förderpolitiksollte sich <strong>eine</strong> solche räumliche Differenzierungspiegeln. Flächendeckend sollten lediglich Maßnahmenzur Reduzierung von Schadstoffbelastungen durch Düngemittel<strong>und</strong> Pflanzenschutzmittel (wie der ökologischeLandbau) <strong>und</strong> gegebenenfalls die Anreicherung der Feldflurmit Landschaftselementen gefördert werden.In anderen Räumen muss der Naturschutz dagegen aufgr<strong>und</strong><strong>des</strong> hohen Wertes <strong>und</strong> der Empfindlichkeit derNaturgüter Vorrang erhalten, denn dort ist <strong>eine</strong> stärkereAnpassung der Landnutzungen in der Regel auf ganz bestimmtenFlächen notwendig. Auch hier ist anzuraten, aufnicht prioritären Flächen die gesellschaftliche Nachfragenach Naturschutzleistungen lediglich bekannt zu machen;die Landnutzer erhalten damit die Gelegenheit, freiwilligeAngebote zur Erfüllung der Leistungen zu machen. DieDifferenzierung von Prioritätsräumen, in denen der Naturschutzgegebenenfalls auch mit einschneidenden hoheitlichenMitteln Min<strong>des</strong>tziele verfolgt, <strong>und</strong> weiterenRäumen, in denen <strong>eine</strong> weniger spezifische bzw. dringlicheNachfrage nach Naturschutzleistungen dargestelltwird, erhöht die Akzeptanz der Landnutzer. Wichtig istdie transparente <strong>und</strong> einfach nachvollziehbare Einteilungin die verschiedenen Kategorien.

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