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Für eine Stärkung und Neuorientierung des Naturschutzes

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Deutscher B<strong>und</strong>estag – 14. Wahlperiode – 93 – Drucksache 14/98525.1.3.1 Zu geringe Honorierung ökologischerLeistungen218. Die Förderung von Agrarumweltmaßnahmenbetrug in Deutschland Ende der 90er-Jahre durchschnittlichlediglich 31 Euro pro Jahr <strong>und</strong> Hektar landwirtschaftlicherFläche (LF) <strong>und</strong> soll den Planungen zufolgebis zum Jahr 2006 auf 41 Euro pro Hektar LF ansteigen.In Agrarländern wie Niedersachsen <strong>und</strong> Schleswig-Holstein entfallen den Planungsdaten zufolge sogar nur8,0 bzw. 10,8 Euro pro ha LF auf Agrarumweltmaßnahmen(OSTERBURG, 2002). Preisausgleichszahlungenim Marktordnungssektor liegen demgegenüber z. B. bei353 Euro pro ha Getreide, Ölsaaten oder Flächenstilllegung(Agrarbericht, 2002, Tabelle 29). Trotz <strong>eine</strong>r Steigerungder Fördermittel gegenüber der zuvor praktiziertenAgrarumweltförderung gemäß VO(EWG) Nr. 2078/1992um durchschnittlich 32 % bleibt das Verhältnis zu denPreisausgleichszahlungen unbefriedigend.Die Grünlanderhaltung ist durch das bestehende Systembesonders gefährdet. <strong>Für</strong> Grünland gibt es k<strong>eine</strong> flächenbezogenenPreisausgleichszahlungen aus der ersten Säule,während die Futteralternative Mais <strong>eine</strong> Förderung erhält.Dadurch wird der Grünlandumbruch auf Standorten begünstigt,die für den Maisanbau geeignet sind. Die Förderungvon Silomais ist nur auf Flächen möglich, die Ende1991 nicht Dauergrünland waren. Obwohl der Grünlandumbruchnicht begünstigt werden sollte, wurde durchUmgehungstatbestände wie die Ausweisung als Wechselgrünland<strong>und</strong> Probleme bei der Kontrolle, aber auch nachder Agrarreform 1992 Grünland in erheblichem Umfangumgebrochen. Soll das Grünland aus Naturschutzgründenerhalten werden, muss die Förderfähigkeit der Umbruchflächenstrenger kontrolliert werden <strong>und</strong> <strong>eine</strong> im Vergleichzur Silomaisförderung kohärente Honorierung <strong>eine</strong>rumweltentlastenden Gründlandnutzung eingeführtwerden.Förderung von Agrarumweltmaßnahmen im Rahmen der Verordnung (EWG) 2078/92im Durchschnitt der Jahre 1998 bis 1999 <strong>und</strong> Planungsdaten für Maßnahmen im Rahmender Verordnung (EG) 1257/99, Artikel 22 im Durchschnitt der Jahre 2004 bis 2006(nur EU-kofinanzierte Förderung)Fördersumme in Mio. EUROpro JahrAgrarumweltmaßnahmen gemäßVO(EWG) Nr. 2078/92 VO(EG) Nr. 1257/991998–1999 2004–2006Mio. EURO EURO/ha LF Mio. EURO EURO/ha LFTabelle 5-1Änderungin ProzentSchleswig-Holstein 3,923 3,8 8,220 8,0 109,5Hamburg 1,006 74,5 1,108 82,0 10,1Niedersachsen 11,053 4,2 28,692 10,8 159,6Bremen 0,285 33,0 0,409 47,4 43,4Nordrhein-Westfalen 10,537 7,0 46,363 30,9 340,0Hessen 20,611 26,9 29,804 38,9 44,6Rheinland-Pfalz 18,763 26,2 26,570 37,1 41,6Baden-Württemberg 79,605 54,0 153,780 104,4 93,2Bayern 236,860 71,9 226,160 68,6 – 4,5Saarland 2,794 36,4 3,860 50,2 38,2Berlin 0,031 14,9 0,047 22,8 53,3Brandenburg 23,059 17,1 45,337 33,6 96,6Mecklenburg-Vorpommern 20,680 15,2 22,783 16,7 10,2Sachsen 53,300 58,1 44,843 48,9 – 15,9Sachsen-Anhalt 16,015 13,7 29,476 25,1 84,0Thüringen 35,520 44,1 39,470 49,0 11,1Deutschland 534,043 31,1 706,923 41,2 32,4Quelle: OSTERBURG, 2000, Tab. 10

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