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Für eine Stärkung und Neuorientierung des Naturschutzes

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Deutscher B<strong>und</strong>estag – 14. Wahlperiode – 95 – Drucksache 14/9852221. Tabelle 5-3 zeigt aber, dass im Vergleich vonGunststandorten gegenüber Grenzstandorten beim Getreideanbauvon <strong>eine</strong>r annähernden Wettbewerbsfähigkeitauf dem Weltmarkt seitens der Produktion auf den Gunststandortenausgegangen werden kann. Einschränkend istfestzustellen, dass ausschließlich Großbetriebe aus denneuen Ländern betrachtet wurden, die durch niedrige Arbeitskosten<strong>und</strong> aufgr<strong>und</strong> ihrer Größenvorteile durch <strong>eine</strong>nrelativ geringen Fixkostenanteil gekennzeichnet sind.Auf den sehr guten Standorten in den alten B<strong>und</strong>esländernmit durchschnittlich kl<strong>eine</strong>ren Betrieben sind die Arbeits<strong>und</strong>Fixkosten vermutlich höher. Allerdings liegen hierzunur unzureichende Daten vor.In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage, ob in solchenGebieten die Flächenprämie bzw. Preisausgleichszahlungengänzlich gestrichen werden könnten. DieseFrage ist aus heutiger Sicht nicht eindeutig zu beantworten.Sie hängt entscheidend z. B. von der Entwicklung derWeltmarktpreise für Getreide <strong>und</strong> andere Produkte ab.Aufgr<strong>und</strong> der zunehmenden Weltbevölkerung wird allgemeinvon eher steigenden Weltmarktpreisen ausgegangen(WITZKE, 2002).222. Neben den flächenbezogenen Direktzahlungenkönnen Landwirte für die verschiedensten Umweltleistungenhonoriert werden. Hierfür stehen allerdings insgesamterheblich weniger Mittel zur Verfügung, als überDirektzahlungen <strong>und</strong> Preisausgleichszahlungen denLandwirten zufließen (SRU, 2002, Tz. 720). Besondersdie extensive Nutzung von Grünland ist Gegenstand vielervertraglicher Vereinbarungen im Naturschutz. So werdenz. B. in Thüringen für die extensive Grünlandbewirtschaftungzwischen 600 <strong>und</strong> 790 DM pro ha gezahlt(KULAP Thüringen). Ein Vergleich mit Tabelle 5-4,Seite 96, macht deutlich, dass dadurch viele Maßnahmennicht kostendeckend betrieben werden können. In anderenB<strong>und</strong>esländern liegt die Höhe der Förderung eherdarunter (siehe u. a. Mecklenburg-Vorpommern mit400 DM pro ha (Förderinstrumente <strong>des</strong> Ministeriumsfür Ernährung, Landwirtschaft, Forsten <strong>und</strong> FischereiMecklenburg-Vorpommern, 2000) oder Hessen mit 175bis 250 DM pro ha (HEKUL 2000 – Hessisches Ministeriumfür Umwelt, Landwirtschaft <strong>und</strong> Forsten, 2000)).Derzeit reicht die Gesamtfinanzierung der Agrarumweltmaßnahmennicht aus, um <strong>eine</strong> Umstellung auf extensiveProduktionsweisen in größerem Umfang attraktiv zuTabelle 5-3Ökonomischer Vergleich verschiedener Standorte bezüglich Getreideproduktionin Brandenburg <strong>und</strong> SachsenGunststandorteBenachteiligte GebieteErtrag 8 t pro ha <strong>und</strong> Jahr a 3,7 t pro ha <strong>und</strong> Jahr bPreis 221 DM pro t 186 DM pro tDM pro ha <strong>und</strong> JahrDM pro ha <strong>und</strong> JahrProduktverkauf 1 768 688Variable Kosten (Saatgut, Dünger,Pflanzenschutz <strong>und</strong> anderes)1 171 464Deckungsbeitrag 597 224Arbeitskosten c 120 71Fixkosten d 400 300Gewinn 77 – 147Prämien e 757 557Gewinn incl. Prämien 834 410SRU/SG 2002/Tab. 5-3aWeizen,bRoggen,cangenommener Lohn von DM 20 pro h. Optimale Mechanisierung,dStruktur <strong>eine</strong>s Großbetriebs wurde unterstellt,eWerte von Sachsen (Gunststandorte) <strong>und</strong> Brandenburg (benachteiligtes Gebiet) nach den Agenda 2000 – RegelungenDatenquellen: BRODERSEN et al., 1999; MEISTER, 1999; Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft <strong>und</strong> Forsten Land Brandenburg, 2001;eigene Berechnungen

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