08.12.2012 Aufrufe

CVUAS JB 2003 Gesamtdokument

CVUAS JB 2003 Gesamtdokument

CVUAS JB 2003 Gesamtdokument

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

100 CVUA Stuttgart Jahresbericht <strong>2003</strong><br />

Als weitere Erscheinungsformen werden die interstitiellen<br />

Nephritiden und seltener ulzerierende Hautnekrosen als<br />

einzelne Herde oder generalisiert beobachtet.<br />

Eine Vielzahl verschiedener pathogener bakterieller Beglei-<br />

terreger (11) pfropften sich auf die Circovirus-Infektionen<br />

auf. Am häufigsten wurde hierbei Pasteurella multocida<br />

(26), Bordetella bronchiseptica (14) und Haemophilus para-<br />

suis (11) isoliert. Aus den übrigen Organen von Circovirose-<br />

Schweinen konnten aber auch pathogene E. coli (30) oder<br />

ein polybakterielles Bild (8) mit verschiedenen pathogenen<br />

Bakterien oder aber auch eine physiologische Keimflora<br />

(17) gefunden werden. Mischfloren sind bei diesen Infek-<br />

tionsgeschehen die Regel. Eine Kombination der Circoviro-<br />

se mit APP konnte in einem Falle und eine Kombination mit<br />

PRRSV nur in 3 Fällen nachgewiesen werden. Die Circoviro-<br />

se des Schweines zeigte sich uns in 3 Erscheinungsformen,<br />

die auch in Kombination auftreten können.<br />

Bei Schweinen über 20 kg wurde in 4 von 34 Enteritisfällen<br />

Lawsonia intracellularis nachgewiesen. Hier treten auch das<br />

fütterungsbedingte enterohämorrhagische Syndrom und<br />

Clostridienenterotoxämien auf. APP und PRRS-Virus konnte<br />

in je 4 von 41 Pneumonien identifiziert werden.<br />

Aborte bei Schweinen<br />

Aus 48 Einsendungen konnte in 20 Fällen weder patho-<br />

logisch-anatomisch noch mikrobiologisch ein Hinweis auf<br />

die Abortursache gefunden werden. Ca. 40 % der Schwei-<br />

neaborte blieben also ungeklärt. Allerdings wird im Laufe<br />

des Jahres 2004 eine Realtime-PCR Methode zur Untersu-<br />

chung auf PRRS-Virus eingeführt. Es ist anzunehmen, dass<br />

dadurch die Aufklärungsrate steigen wird. Folgende Abort-<br />

ursachen konnten in <strong>2003</strong> identifiziert werden: Chlamydien<br />

(8), Staphylokokken (3), E. coli (3), Mykotoxine (3), Strep-<br />

tokokken (2), Parvovirus (1). In drei Fällen lagen Hinweise<br />

auf eine Erkrankung des Muttertieres vor.<br />

Pferde<br />

Die Anzahl der untersuchten Pferdekörper, -organe und<br />

-köpfe blieb mit 9 Tierkörpern auf niedrigem Niveau konstant.<br />

Bei einem seit Monaten therapieresistenten Pony wurde<br />

eine COPD (chronic obstructive pulmonary disease) fest-<br />

gestellt. Ein Pferd ist an einem Herzkreislaufversagen und<br />

eines ist an einer nekrotisierenden Endometritis mit He-<br />

patitis verendet. Ein Fohlen ist an einer Septikämie durch<br />

Actinobacillus suis 2 Tage nach einer Leistenoperation, ein<br />

Fohlen ist an einer Thyphlocolitis mit Verlagerung des Blind-<br />

darmes, und ein Fohlen ist an einer Clostridienenterotoxä-<br />

mie mit Sepsis verendet.<br />

Aborte bei Pferden<br />

In einem von 8 Fällen konnte eine Verwerfungsursache,<br />

eine Missbildung (Chondrodysplasie), festgestellt werden.<br />

Die anderen wurden als unspezifische, nicht infektiöse Ab-<br />

orte beurteilt.<br />

Klein- und Heimtiere<br />

Hunde und Katzen<br />

Bei beiden Tierarten beobachten wir ein weites Spektrum<br />

infektiöser und nichtinfektiöser Todesursachen. Stellvertre-<br />

tend seien hier einige hervorgehoben:<br />

Bei Katzen stehen umfangreiche Traumen meist durch<br />

Überfahren an erster Stelle der Todesursachen, gefolgt<br />

von Herzkreislaufversagen (Kardiomyopathie, Narkose-<br />

zwischenfälle) und der felinen Panleukopenie. In 7 Fällen<br />

wurde FIP (feline infektiöse Peritonitis) festgestellt. In die-<br />

sem Zusammenhang sei erwähnt, dass wir immer wieder<br />

aufgrund des histologischen Befundes den Verdacht auf ei-<br />

ne coronavirus-bedingte Enteritis äußern können. Der äti-<br />

ologische Zusammenhang zwischen einer enteralen Coro-<br />

navirusinfektion und der später daraus folgenden felinen<br />

infektiösen Peritonitis / Serositis ist wissenschaftlich geklärt.<br />

Coronavirusinfektionen spielen vor allem in Katzenzuchten<br />

und Tierheimen eine Rolle, dort wo es zu Massenansamm-<br />

lungen der von Natur aus solitär lebenden Tiere kommt.<br />

3 Fälle von caniner Parvovirose und 1 Fall von Staupe traten<br />

auf. 5 Hunde sind an Tumoren, 9 an Herzkreislaufversagen<br />

und 2 an Magendrehung verendet. Ein Hund erlitt den Tod<br />

durch Verzehr von Schneckenkorn.<br />

Kaninchen<br />

Von den 167 untersuchten Kaninchen konnte als häu-<br />

figste Todesursache mit 49 Fällen Kokzidiose festgestellt<br />

werden.<br />

Zweithäufigste Todesursache war die RHD, die hämor-<br />

rhagische Kaninchenseuche, mit 20 Tieren. Hier muss<br />

berücksichtigt werden, dass mit jedem Einzelfall ein Mas-<br />

sensterben verbunden ist. Meistens wird der gesamte Ka-<br />

ninchenbestand durch diese Virusinfektion vernichtet. Der<br />

Informationsgrad, und dadurch die Impfmoral der Kanin-<br />

chenbesitzer, lässt aus unserer Sicht zu wünschen übrig. Es<br />

wird uns berichtet, dass Zuchtwarte von der Impfung abra-<br />

ten würden, da es die Erkrankung nicht mehr gäbe.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!