CVUAS JB 2003 Gesamtdokument
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Jahresbericht <strong>2003</strong><br />
Anzahl der Proben<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
40<br />
35<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
0<br />
Wasser-Stoffe<br />
Pestizidrückstände in Trinkwasser<br />
Das Stoffspektrum wurde durch Einsatz neuerer Analy-<br />
sengeräte deutlich erweitert, die Bestimmungsgrenzen<br />
konnten aufgrund empfindlicherer Detektionsmethoden<br />
wesentlich erniedrigt werden.<br />
Seit April wurden in einem Untersuchungsprogramm 125<br />
Wasserproben auf Rückstände an Pestiziden untersucht.<br />
Bei 85 Proben (68 %) waren Rückstände von insgesamt<br />
21 verschiedenen Pestizidwirkstoffen nachweisbar. Insge-<br />
samt wurden in den 85 Proben mit nachweisbaren Pestizi-<br />
drückständen 225 Pestizidbefunde quantitativ bestimmt,<br />
die Gehalte lagen jedoch überwiegend deutlich bis weit<br />
unterhalb des Trinkwassergrenzwerts von 0,1 µg/l Pestizid-<br />
wirkstoff bzw. 0,5 µg/l für die Summe nachweisbarer Pes-<br />
tizidwirkstoffe und relevanter Metaboliten. Nur bei einer<br />
Probe Trinkwasser wurde mit einem Gehalt von 0,15 µg/l<br />
des Atrazin-Metaboliten Desethylatrazin eine Überschrei-<br />
tung des Trinkwassergrenzwerts von 0,1 µg/l festgestellt.<br />
Viele Proben enthielten Rückstände mehrerer Pestizide, das<br />
Maximum lag bei 9 Pestizidwirkstoffen in einer Probe.<br />
Die Häufigkeitsverteilung der Pestizidbefunde in den unter-<br />
suchten Proben ist in der Abbildung dargestellt.<br />
Abb.: Mehrfachrückstände in Trinkwasserproben<br />
Anzahl der Proben<br />
0 1 2 3 4 5 6 8 9<br />
Anzahl der Stoffe je Probe<br />
Desethylatrazin<br />
Atrazin<br />
Bentazon<br />
Propazin<br />
Isoproturon<br />
Desethylterbutylazin<br />
2.6-Dichlorbenzamid<br />
Simazin<br />
Terbuthylazin<br />
Terbuthylazin<br />
T<br />
Terbutryn Terbutryn T<br />
Hexazinon<br />
Fenpropimorph<br />
Fluazifop<br />
Prometryn<br />
4-CPA 4-CPA 4-CP<br />
Bromoxynil<br />
Chlortoluron<br />
Dimethachlor<br />
Methabenzthiazuron<br />
Metolachlor<br />
Sebuthylazin<br />
Abb.: Häufi gkeit der Pestizidrückstande in Trinkwasser<br />
In der obenstehenden Abbildung ist die Häufigkeit des<br />
Nachweises bestimmter Pestizide in den untersuchten<br />
Wasserproben aufgeführt.<br />
Hierbei wird deutlich, dass neben den immer noch dominie-<br />
renden Befunden an Atrazin und seines Hauptmetaboliten<br />
Desethylatrazin, die aufgrund des Anwendungsverbots An-<br />
fang der neunziger Jahre als Altlasten anzusehen sind, der<br />
zugelassene Herbizidwirkstoff Bentazon am dritthäufigsten<br />
nachgewiesen wurde (23 Befunde, 19% der Wasserpro-<br />
ben). Das Pestizid Bentazon findet hauptsächlich in Herbi-<br />
ziden für den Mais- und Getreideanbau Anwendung.<br />
Mikrobiologische Untersuchungen<br />
Mit der neuen Trinkwasserverordnung wurden auch neue<br />
Untersuchungsmethoden vorgeschrieben. Eine entschei-<br />
dende Neuerung ist, dass die Bestimmungen nun quanti-<br />
tativ durchzuführen sind. Allerdings hat sich gezeigt, dass<br />
die Empfindlichkeit der Bestimmungsmethode für colifor-<br />
me Keime gegenüber der früheren Flüssiganreicherung we-<br />
sentlich höher ist. Dadurch hat die Beanstandungsquote<br />
dort deutlich zugenommen.<br />
Nicht wesentlich gestiegen ist jedoch die Quote der po-<br />
sitiven Befunde an Escherichia coli bei den öffentlichen<br />
Wasserversorgungsunternehmen. Bei den Eigenwasser-<br />
versorgungen wurde jedoch im Berichtsjahr erstmals ein<br />
deutlicher Anstieg an Grenzwertüberschreitungen von<br />
E. coli festgestellt.<br />
CVUA Stuttgart<br />
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