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CVUAS JB 2003 Gesamtdokument

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Jahresbericht <strong>2003</strong><br />

Öko-Monitoring<br />

Baden-Württemberg führt im Zusammenhang mit der vom<br />

Ministerrat des Landes be schlossenen Gesamtkonzeption<br />

zur Förderung des ökologischen Landbaus zusätzlich über<br />

5 Jahre ein spezielles Untersuchungsprogramm für Lebens-<br />

mittel aus ökologischem Landbau durch. Dieses Öko-Mo-<br />

nitoring erfolgt im Rahmen der amtlichen Lebensmittel-<br />

überwachung. Lebensmittel aus ökologischem Anbau sol-<br />

len systematischer und häufiger als in der Vergangenheit<br />

auf Rückstände und Kontaminanten untersucht werden.<br />

Ziel des Monitorings soll sein, in dem stark ex pandierendem<br />

Marktsegment Verbrauchertäuschungen besser zu erken-<br />

nen und das Verbrau chervertrauen in die Qualität ökolo-<br />

gisch erzeugter Lebensmittel zu stärken.<br />

Das Untersuchungsprogramm erstreckte sich im Jahr <strong>2003</strong><br />

auf ein breiteres Themenfeld als noch 2002 und umfasst<br />

auch den Nachweis von genveränderten Bestandteilen, Be-<br />

strahlung und die Verunreinigung mit Mykotoxinen.<br />

Ziele sind:<br />

• Statuserhebung der Belastung ökologisch erzeugter<br />

Lebensmittel mit Rückständen und Kontaminanten<br />

• Vergleich von Öko-Lebensmitteln aus einheimischer Pro-<br />

duktion mit Öko-Produkten anderer Herkunft<br />

• Feststellung irreführender Kennzeichnung bei Hinweis<br />

auf ein Erzeugnis nach der Öko-Verordnung<br />

• Vergleich von Öko- mit konventionellen Lebensmitteln<br />

Rückstandsfreiheit bei pfl anzlichen Lebensmitteln aus<br />

ökologischem Anbau<br />

Wie bereits im Vorjahr zeigt sich für ökologisches Obst und<br />

Gemüse, dass sich die Rückstandsituation deutlich besser<br />

darstellt als für konventionell erzeugte Ware. So lag die<br />

mittlere Pestizidbelastung von Öko-Obst und Öko-Gemü-<br />

se bei 0,006 mg / kg, wenn alle als ökologisch bezeichne-<br />

ten Proben in die Berechnung einfließen; bei 0,002 mg / kg,<br />

wenn die Berechnung unter Ausschluss der beanstandeten<br />

Proben erfolgt, bei denen der Verdacht besteht, dass es sich<br />

um konventionelle Ware oder um einen Verschnitt mit kon-<br />

ventioneller Ware handelt. Konventionelles Obst und Ge-<br />

müse enthält dagegen im Mittel 0,3 mg Pestizide pro kg<br />

(bei der Berechnung wurden jeweils Bromid und Oberflä-<br />

chenkonservierungsstoffe nicht mit einbezogen).<br />

Proben mit Rückstandsgehalten größer 0,01 mg / kg wurden<br />

als irreführend bezeichnet beurteilt, es sei denn, es lagen<br />

Erkenntnisse vor, die die höheren Rückstände auch bei öko-<br />

CVUA Stuttgart<br />

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logischer Produktion erklären konnten (Bsp. Chlormequat<br />

lagert sich in das Holz der Bäume ein und kann auch noch<br />

nach Jahren in Birnen nachgewiesen werden).<br />

Die Beanstandungsquote lag unter 5 % und damit sehr<br />

niedrig.<br />

Untersuchungsergebnisse<br />

Im Jahr <strong>2003</strong> wurden insgesamt 360 Öko-Proben auf<br />

Rückstände an Pfl anzenschutzmitteln untersucht.<br />

Im Folgenden werden die Ergebnisse zusammengefasst. Ei-<br />

ne detaillierte Darstellung aller Befunde, auch im Vergleich<br />

mit konventioneller Ware findet sich im Internet unter<br />

www.untersuchungsaemter-bw.de.<br />

Öko-Obst<br />

Öko-Trauben<br />

Von 25 untersuchten Trauben, davon 24 aus dem Ausland,<br />

wiesen lediglich drei Proben Tafeltrauben aus Italien erhöh-<br />

te Rückstände (größer 0,01 mg / kg) auf. Lediglich bei einer<br />

Probe mit fünf verschiedenen Pestizidrückständen wurde<br />

die Kennzeichnung „Öko“ als irrefüh rend beanstandet.<br />

Öko-Keltertrauben / Traubenmaische<br />

Der Weinbau in Baden-Württemberg wird oft in relativ klei-<br />

nen Parzellen durchgeführt, wobei sich unter ungünstigen<br />

Umständen inmitten des Anbaugebietes Parzellen befin-<br />

den, die ökologisch angebaut werden. Deshalb wird immer<br />

wieder die Sorge geäußert, dass es unter diesen Umstän-<br />

den zu Abdrift-bedingten Rückständen kommen könnte.<br />

Im Jahr <strong>2003</strong> wurden 18 Proben Keltertrauben und Trau-<br />

benmaische aus ökologischer Erzeugung untersucht. In 15<br />

dieser Proben waren keine Rückstände nachweisbar, 2 Pro-<br />

ben enthielten Rückstände über 0,01 mg / kg.<br />

Öko-Kernobst<br />

Es wurden 21 Proben (davon 11 Proben Äpfel und 10 Pro-<br />

ben Birnen) untersucht, wobei der Schwerpunkt auf ein-<br />

heimischen Erzeugnissen lag (15 Proben). Die Birnenproben<br />

wur den aus aktuellem Anlass auch auf Chlormequat / Me-<br />

piquat untersucht. Alle Apfelproben waren praktisch rück-<br />

standsfrei. Eine Probe argentinischer Birnen enthielt 0,05<br />

mg / kg Chlormequat; da sich Chlormequat allerdings über<br />

mehrere Jahre auch im Holz der Bäume anreichert, wurde<br />

die Probe nicht formal beanstandet.

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