CVUAS JB 2003 Gesamtdokument

Jahresbericht 2003
7. Schafherdengesundheitsdienst
Die Zahl der Bestandsbesuche ging gegenüber dem Vor-
jahr um 7 % zurück, die Dienst-Km um 4 % (32 494 km).
Dies vermutlich als Ausdruck der Tendenz, dass die kura-
tive Praxis inklusive der Arzneimittel-Abgabe verstärkt von
örtlichen Tierarztpraxen wahrgenommen wird.
Der Rückgang der Zahl der Impfungen (- 37 %) erklärt sich
darüber hinaus dadurch, dass über mehrere Monate hin-
weg das Präparat Heptavac P plus der Fa. Intervet nicht
lieferbar war. Mehrjährige Impfprogramme wurden da-
durch gestört.
Besondere Krankheiten
In Baden-Württemberg wurden fünf Fälle von Scrapie
amtlich festgestellt, auf Grund positiver Schnelltests bei
Einzeltieren in klinisch unauffälligen Herden. Die tierseu-
chenrechtliche Möglichkeit der selektiven Bestandskeulung
nach Genotypisierung, gegebenenfalls auch mit zeitlicher
Verzögerung, wurde behördlicherseits genutzt, was unter
tierschützerischen-, und finanziellen Aspekten zu begrü-
ßen ist.
Die Zahl der Blutprobennahmen in Herdbuch- und Nichth-
erdbuchbeständen zwecks Scrapie-Genotypisierung stieg
auf 4 835 (144 Probennahmetermine). Solange kein natio-
nales Resistenzzuchtprogramm vorliegt, sind dies freiwil-
lige Tests, die durch die Tierseuchenkasse finanziell und
personell (kostenlose Probennahmen durch den SHGD)
gefördert wurden.
Infektiöse Aborte mit spezifischer Ursache wurden 17 mal
festgestellt, davon 13 Chlamydien- und 4 Coxiellennach-
weise.
Wenn auch die Zahl der Labornachweise von parasitärer
Gastroenteritis (PGE) mit 35 gegenüber 39 im Vorjahr na-
hezu gleich blieb, wirkte sich die extreme Trockenheit in
der zweiten Jahreshälfte unter klinischen Gesichtspunk-
ten günstig aus. Dies gilt auch für das Auftreten der Mo-
derhinke. Insgesamt, wenn auch nicht in jedem Einzelfall,
schienen die gesundheitlich positiven Aspekte der Trocken-
heit gegenüber den negativen des Futtermangels zu über-
wiegen.
Im Januar wurde in einem Schafbestand Fasziolose als Be-
standsproblem festgestellt. Nach einmaliger Flukiveranwen-
dung gab es keine weiteren Probleme.
Sonstige Diagnosen
CVUA Stuttgart
Einsendungen an das CVUA bzw. vor Ort
131
Pseudotuberkulose 2
Breinierenkrankheit u. a. Clostridienenenterotoxaemien 12
„Pasteurellose“(jetzt Mannheimia haemolytica) 21
Listeriose 6
Colienteritis 4
Kokzidiose 6
Kryptosporidiose 4
Sarcosporidiose 3
Calcinose 1
Adlerfarnvergiftung 1
Eibenvergiftung 1
Kupfervergiftung 1
Weißleberkrankheit 1
Lungenadenomatose 2
Lymphatische Leukose 1
Generalisiertes Lipom bei einer Ziege 1
In einem Damwildgehege wurde eine enzootische Staphy-
lokokken-Dermatitis bei den Kälbern festgestellt, mit z.T.
tödlichem Ausgang. Ausschluss von Dermatophilose und
Ektoparasiten; Erreger im Resistenztest Penicillin-sensitiv.
Die Behandlungsmöglichkeiten waren aus technischen
Gründen sehr begrenzt.
Anthelminthika-Resistenz: Nach Eprinex-Anwendung bei
Ziegen enthielt die 8 Tage später entnommene Kotprobe
noch mehrere Trichostrongylideneier (weitere Abklärung
nötig, da Eprinex als Umwidmungspräparat für laktierende
Ziegenbestände grundsätzlich sehr geeignet erscheint).
Sonstiges
Verfahren zur Anerkennung Maedi-freier Schafbestände
(nur Bereich SHGD Stuttgart)
Schafe Bestände Blutproben Reagenten
Milchschafe 19 414 0
Texelschafe 4 212 0
Dorperschafe 3 124 0
Kamerunschafe 1 26 0
Auftriebsuntersuchung und -behandlung auf der Ziegen-
weide Pfullingen des Ziegenzuchtverbands am 16.06.03: 103
Ziegen (Cydectin / Cestocur / Vecoxan); Blutuntersuchung auf
CAE / Bruz., Exporttiere für Jugoslawien zusätzlich Q-Fieber.