CVUAS JB 2003 Gesamtdokument
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Jahresbericht <strong>2003</strong><br />
7. Fischdiagnostik<br />
Neben der tierärztlichen Betreuung der Fischhaltungsbe-<br />
triebe, die dem Fischgesundheitsdienst angeschlossen sind,<br />
ist die Fischseuchenbekämpfung Aufgabe der staatlichen<br />
Untersuchungsämter. Die Aufgabe besteht darin, mit fach-<br />
spezifischen Kenntnissen und der Fischdiagnostik Maßnah-<br />
men zur Vermeidung und Bekämpfung von Fischseuchen<br />
zusammen mit den zuständigen Behörden und den Betrof-<br />
fenen durchzuführen.<br />
Verendete oder kranke Fische werden zur Untersuchung an<br />
das CVUA Stuttgart gebracht. Einsender sind neben dem<br />
Fischgesundheitsdienst, Fischhaltungsbetriebe, die Wirt-<br />
schaftskontrolldienste, Angelsportvereine oder auch Pri-<br />
vatpersonen mit Wild-, Nutz- oder auch Zierfischen.<br />
Zur Untersuchung der Fische werden im Fischlabor patholo-<br />
gisch-anatomische, parasitologische, bakteriologische und<br />
histologische Untersuchungen durchgeführt. Proben für die<br />
virologischen Untersuchungen werden in der Virologie be-<br />
arbeitet (siehe auch Teil D Kapitel 5 Virologie).<br />
Im Jahr <strong>2003</strong> wurden 314 Proben mit insgesamt 2558 Fi-<br />
schen untersucht.<br />
Regenbogenforellen 2270<br />
Bachforellen 143<br />
Saiblinge 40<br />
Karpfen 37<br />
Sonstige Nutz- und Wildfische 35<br />
Zierfische 7<br />
Muscheln 6<br />
Ovarialliquor 20<br />
Die anzeigepflichtige Fischseuche VHS (Virale Hämorrhagi-<br />
sche Septikämie) konnte im Jahr <strong>2003</strong> in zwei Forellenhal-<br />
tungsbetrieben klinisch und labordiagnostisch festgestellt<br />
werden. Neben den Desinfektions- und Sanierungsmaß-<br />
nahmen in diesen Betrieben wurden epidemiologische Un-<br />
tersuchungen in den angrenzenden Fließgewässern durch-<br />
geführt. Einmal erfolgte eine Elektroabfischung im Nord-<br />
schwarzwald im Herbst <strong>2003</strong>. Im anderen Fall, im Frühjahr<br />
<strong>2003</strong>, wurde eine experimentelle Methode angewandt.<br />
Dabei wurden VHS- empfängliche Regenbogenforellen in<br />
Hälterkästen an exponierten Stellen im umliegenden Ge-<br />
wässer eingesetzt. Diese Methode ist Bestandteil eines For-<br />
schungsprojektes.<br />
CVUA Stuttgart<br />
115<br />
Die Hitzewelle im Sommer <strong>2003</strong> sorgte in den Gewässern<br />
für hohe Wassertemperaturen mit geringem Sauerstoffge-<br />
halt und niedrigsten Wasserpegelständen.<br />
So konnte bei einem Aalsterben im August <strong>2003</strong> in der<br />
Jagst die Rotseuche (auch Süßwasseraalseuche) diagnos-<br />
tiziert werden. Aufgrund langanhaltender, schlechter Was-<br />
serqualität verendeten die Aale zuletzt an einer bakteriellen<br />
Sepsis durch Aeromonaden.<br />
Fischparasiten, wie Ichthyophthirius multifiliis, Erreger der<br />
Grieskörnchenkrankheit, verursachen bei den hohen<br />
Wassertemperaturen in Wild- und Nutzfischbeständen gro-<br />
ße Verluste. Die Dauer des Entwicklungszyklus dieses Haut-<br />
und Kiemenparasiten ist abhängig von der Wassertempera-<br />
tur und verkürzt sich bei steigenden Temperaturen.<br />
8. Milchdiagnostik<br />
Im Jahr <strong>2003</strong> wurden 15259 Gemelkproben von Rind,<br />
Schaf, Ziege, Pferd und Schwein zur bakteriologischen<br />
und zytologischen Untersuchung eingesandt.<br />
Mehr als die Hälfte der Proben wurde vom Eutergesund-<br />
heitsdienst auf Zuchtviehmärkten und in Milchviehbestän-<br />
den mit Problemen wie Anstieg der Zellzahlen, Häufung<br />
von Mastitiden und Galt-Mastitiden entnommen. Weite-<br />
re Einsendungen erfolgten durch praktische Tierärzte und<br />
Tierbesitzer zwecks Einleitung einer gezielten Mastitisbe-<br />
handlung (Erregerisolierung, Resistenzbestimmung) und<br />
zur Kontrolle des Behandlungserfolgs.<br />
Bei den isolierten Mastitiserregern dominierten im Jahr<br />
<strong>2003</strong> wiederum Staphylokokken und Streptokokken mit<br />
einem Gesamtanteil von 86 %. Streptococcus agalactiae,<br />
der Erreger der hochkontagiösen Galt-Mastitis, blieb auch<br />
in diesem Berichtsjahr unter einem Anteil von 1 %.<br />
Einen weiteren Schwerpunkt bildete die monatliche Be-<br />
standsüberwachung der fünf im Regierungsbezirk Stutt-<br />
gart zugelassenen Vorzugsmilchbetriebe.<br />
Aus diesen Betrieben wurden insgesamt 2941 Milchkühe<br />
beprobt, von denen 325 (11,0 %) wegen erhöhtem Zell-<br />
gehalt von der Gewinnung von Vorzugsmilch ausgeschlos-<br />
sen wurden.<br />
Dieser Prozentsatz ist erfreulich niedrig und seit Jahren<br />
konstant.