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CVUAS JB 2003 Gesamtdokument

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40 CVUA Stuttgart Jahresbericht <strong>2003</strong><br />

Herstellungsprozess von Benzaldehyd, der als aromati-<br />

sierender Bestandteil des Bittermandel-Aromas dient. Da<br />

Benzol erwiesenermaßen krebserzeugend für den Men-<br />

schen ist, sollten Restgehalte von Benzol in Lebensmitteln<br />

grundsätzlich vermieden werden. Bei der Verwendung<br />

der Backaromen im Haushalt werden diese zwar stark ver-<br />

dünnt, Restgehalte an Benzol und Toluol sind im verzehrs-<br />

fertigen Lebensmittel dennoch zu erwarten, insbesondere<br />

in Speisen, die nicht mehr erhitzt werden (z. B. Süßspei-<br />

sen, Speiseeis).<br />

Von insgesamt 19 im Folgenden untersuchten Bitterman-<br />

del-Backaromen mussten 13 Proben (68 %) aufgrund von<br />

erhöhten Benzol- und Toluol-Gehalten beanstandet wer-<br />

den. Alle beanstandeten Proben stammten von einem<br />

großen industriellen Hersteller. Alle anderen untersuchten<br />

Proben (Backaromen sowie Bittermandelaromen zum ge-<br />

werblichen Weiterverkauf) wiesen lediglich Spuren dieser<br />

Kontaminanten auf.<br />

Trinkwasser, Brauchwasser, Mineralwasser,<br />

Quellwasser, Tafelwasser [59]<br />

Von 2981 Proben waren 492 (17 %) zu beanstanden.<br />

Trinkwasser<br />

Das Jahr <strong>2003</strong> ist im Trinkwassersektor geprägt von der<br />

neuen Trinkwasserverordnung. Diese trat am 01. Januar in<br />

Kraft und brachte für die Überwachung einschneidende<br />

Veränderungen. So unterliegt z. B. Trinkwasser, das in öf-<br />

fentlichen Gebäuden abgegeben wird, der Überwachung<br />

durch die Gesundheitsämter. Für einige Parameter wurden<br />

Grenzwerte neu geregelt. Die Betreiber von Wasserversor-<br />

gungsanlagen wurden mit dem Erstellen von Maßnahme-<br />

plänen für bestimmte Notfälle in die Pflicht genommen.<br />

Metalle, Nitrit und Haloforme in Hausinstallationen<br />

Bei Trinkwasser aus Hausinstallationen spielen in erster Linie<br />

Einflüsse des Rohrleitungsmaterials (Metalle) eine Rolle. Bei<br />

372 untersuchten Proben waren jedoch nur wenige Grenz-<br />

wertüberschreitungen festzustellen. Erhöhte Gehalte an Ni-<br />

ckel (in 5 Proben) traten nach gründlichem Ablaufen lassen<br />

des Stagnationswassers nicht mehr auf. Hohe Eisenwerte<br />

(in 8 Proben) waren dagegen auf Korrosionserscheinungen<br />

zurückzuführen, die meist nur durch eine Sanierung der<br />

Leitungsrohre zu beheben sind. Nitrit, das im Leitungsnetz<br />

durch Reduktion aus Nitrat entstehen kann, war in allen un-<br />

tersuchten Proben in Spuren unter 0,1 mg / L nachweisbar<br />

(Grenzwert: 0,5 mg / L). Haloforme (auch Trihalogenmetha-<br />

ne genannt) entstehen als Nebenprodukte bei der Desinfek-<br />

tion mit Chlor; ihr Gehalt kann im Verteilernetz ansteigen.<br />

Die neue Trinkwasserverordnung beinhaltet einen Grenz-<br />

wert für die Summe dieser Stoffe von 0,05 mg / L (früher:<br />

0,01 mg / L). Bei 223 Proben – davon 84 bei Endabnehmern<br />

entnommen – wurden keine Grenzwertüberschreitungen<br />

festgestellt. Selbst der „alte“ Grenzwert von 0,01 mg / L<br />

wurde in nur 4 Fällen knapp überschritten.<br />

Uran<br />

Die toxikologische Bewertung von Uran in Trinkwasser ist<br />

noch nicht abgeschlossen. Im Berichtsjahr wurde die Da-<br />

tenerhebung fortgeführt und 461 weitere Proben unter-<br />

sucht.<br />

Die folgende Tabelle gibt eine Übersicht über die Ergeb-<br />

nisse der zurückliegenden 3 Jahre. 15 % der Messwerte<br />

liegen demnach über dem derzeit diskutierten Grenzwert<br />

von 0,002 mg / L.(Im Jahr 2001 enthielten 17 %, im Jahr<br />

2002 18 % und im Jahr <strong>2003</strong> 12 % der untersuchten Pro-<br />

ben Gehalte über 0,002 mg / L Uran.)<br />

Anzahl Proben Uran in mg / l Anteil in %<br />

241 < 0,001 35<br />

343 0,001 – 0,002 50<br />

diskutierter Grenzwert<br />

59 > 0,002 – 0,005 9<br />

19 > 0,005 – 0,01 3<br />

11 > 0,01 – 0,02 2<br />

4 > 0,02 – 0,03 1<br />

0 > 0,03 0<br />

677(Summe) 100<br />

Tabelle: Uran in Trinkwasser (Untersuchungen aus den<br />

Jahren 2001 bis <strong>2003</strong>)

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