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CVUAS JB 2003 Gesamtdokument

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114 CVUA Stuttgart Jahresbericht <strong>2003</strong><br />

Sonstige Zoonosen<br />

Die Cryptosporidiose ist eine weltweit auftretende, in Säu-<br />

getieren nicht wirtspezifische (bei 23 Tierarten und den<br />

Menschen nachgewiesen) Erkrankung durch Einzeller der<br />

Ordnung Eimeriina. Auch bei Reptilien und Fischen sind<br />

diese Einzeller zu finden und können Krankheiten verursa-<br />

chen. Eine Infektion des Menschen erfolgt durch Schmier-<br />

infektion oder durch Oozysten-verunreinigtes Trinkwasser<br />

(z. B. Gülleeinlauf in Oberflächenwasser). Vor allem bei im-<br />

mungeschwächten Menschen (z. B. Aids-Patienten) kann<br />

ein schwerer Verlauf mit massiver Diarrhoe und erhebli-<br />

chen Flüssigkeitsverlusten beobachtet werden. Bei 803<br />

auch auf Cryptosporidien untersuchten Kotproben wur-<br />

den 210 posi tive Ergebnisse (197 beim Kalb) festgestellt.<br />

Der Anteil positiver Proben stieg somit von ca. 17 % (2002)<br />

auf ca. 25 % (<strong>2003</strong>) an. Besonders in Problembeständen<br />

ist neben guter Hygiene die frühzeitige und ausreichende<br />

Kollostrumgabe an die Kälber wichtig. Die Vermehrung der<br />

Cryptosporidien wird durch passiv erworbene maternale<br />

Antikörper begrenzt.<br />

Auch dieses Jahr bleib der Nachweis von Leberegeleiern<br />

gegenüber den letzten Jahren nahezu konstant. Bei 1 020<br />

Proben, die u. a. mittels des Sedimentationsverfahrens un-<br />

tersucht wurden, konnte in 43 Fällen ein Befall mit dem<br />

kleinen Leberegel (40 x Schaf, 1 x Rind, 1 x Ziege, 1 x Rot-<br />

wild) und in 7 Fällen ein Befall mit dem großen Leberegel<br />

(3 x Schaf, 3 x Rind, 1 x Ziegenlamm) festgestellt werden.<br />

Spulwurmeier der Gattung Toxocara bei Hund und Katze<br />

wurden bei ca. 13,5 % (2 x Hund, 7 x Katze) der 52 unter-<br />

suchten Proben (18 x Hund, 34 x Katze) nachgewiesen. Es<br />

wird auf die nicht zu unterschätzende Infektionsgefahr für<br />

Kinder, insbesondere in Sandkästen, verwiesen. Auch bei 3<br />

Zoo-Großkatzen verlief der Nachweis positiv.<br />

Untersuchungen auf Giardia duodenalis mittels der ELI-<br />

SA-Technik werden zukünftig aus Gründen der Wirtschaft-<br />

lichkeit – zu geringes Probenaufkommen am CVUA Stutt-<br />

gart (9 Proben, hiervon 2 positiv) – am CVUA Heidelberg<br />

im Auftrag des <strong>CVUAS</strong> durchgeführt.<br />

Ektoparasiten<br />

Folgende Diagnosen wurden bei der Bestimmung von Ek-<br />

toparasiten (28 Proben) gestellt. Bovicula bovis (Kalb / Rind<br />

1 x), Igel- / Fuchsfloh (1 x), Kalkbeinmilbe (1 x), Federlinge (1 x<br />

bei Wildvogel), Psoroptes spp. (4 x), Chorioptes spp. (1 x<br />

Schaf, 3 x Pferd), die Rote Vogelmilbe (1 x) und eine Leder-<br />

zecke der Gattung Argasidae (1 x).<br />

Blutparasiten<br />

21 Untersuchung auf Blutparasiten wurden im Jahr <strong>2003</strong><br />

durchgeführt. Neben 14 Untersuchungswünschen speziell<br />

auf Eperythrozoon suis wurde auch die Untersuchung von<br />

Blutproben eines Pinguins angefordert. Bei dem Pinguin<br />

erfolgte der Nachweis von Malaria (Plasmodium). Eperyth-<br />

rozoon suis wurde einmal nachgewiesen, in 2 Fällen verlief<br />

die Untersuchung mit einem fraglichen Ergebnis.<br />

Insekten / Lästlinge<br />

Insekten mit Kontakt zu Menschen oder Lebensmitteln,<br />

die als störend, unerwünscht oder ekelerregend gelten,<br />

werden als Lästlinge bezeichnet oder als Hygieneparame-<br />

ter herangezogen.<br />

Eine Differenzierung wird nicht nur von Verbrauchern direkt<br />

in Anspruch genommen, sondern auch weiterhin zuneh-<br />

mend hausintern von den lebensmittelmikrobiologischen<br />

und -chemischen Laboratorien genutzt.<br />

Identifiziert werden konnten: Trauermücke, Blatthornkäfer,<br />

Bettwanze, Getreidemotte, Made von Calliphora (Schmeiß-<br />

fliege), Marienkäferlarve, Schimmelkäfer, Landassel und die<br />

Raupe einer Mottenart.<br />

Bienengesundheitsdienst<br />

7 Bienenwaben wurden zur Untersuchung auf die Bösar-<br />

tige Faulbrut zugesandt. Bei 3 konnten mikroskopisch die<br />

morphologischen Kriterien von Paenibacillus larvae spp.<br />

larvae, dem Erreger der Amerikanischen Faulbrut, nach-<br />

gewiesen werden.<br />

Ein Großteil der Untersuchungen der Krankheiten der Bie-<br />

nen wird von den Bienensachverständigen vor Ort durch-<br />

geführt.

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