08.12.2012 Aufrufe

CVUAS JB 2003 Gesamtdokument

CVUAS JB 2003 Gesamtdokument

CVUAS JB 2003 Gesamtdokument

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

104 CVUA Stuttgart Jahresbericht <strong>2003</strong><br />

Pseudotuberkulose-Infektionen<br />

Die Situation der Pseudotuberkulose-Infektionen bei Schaf<br />

und Ziege ist nach wie vor als problematisch anzusehen, da<br />

die Fälle einer Isolierung des ursächlichen Keimes Coryne-<br />

bacterium (C.) pseudotuberculisis sicherlich nur die Spitze<br />

des Eisbergs im Infektionsgeschehen einer Herde darstellen.<br />

Insgesamt isoliert werden konnte C. pseudotuberculosis<br />

aus Abszessmaterial von 3 Schafen und 1 Ziege. Hilfreich<br />

für die Diagnostik der Pseudotuberkulose ist der Nachweis<br />

von Antikörpern, der in unserem Hause durchgeführt wird<br />

(siehe auch Teil D Kapitel 3. Serologie).<br />

Eine weitere als Pseudotuberkulose bezeichnete Erkran-<br />

kung, die allerdings durch den Erreger Yersinia pseudo-<br />

tuberculosis verursacht wird und vor allem bei Nagetieren<br />

vorkommt (Rodentiose), konnte bei einem Hasen, einem<br />

Klippschliefer und einem Damwild nachgewiesen werden.<br />

Da eine Behandlung nicht möglich ist, empfiehlt sich in<br />

Nagetierhaltungen der Einsatz von Impfungen, die sehr<br />

erfolgreich sind.<br />

Prionprotein-Genotypisierung<br />

Anfang <strong>2003</strong> wurde die Prionprotein-Genotypisierung<br />

beim Schaf zur Beurteilung der Scrapie-Empfänglichkeit<br />

mittels Real-Time PCR (TaqMan ® -Gensonden) eingeführt.<br />

Untersucht wurden insgesamt 1498 Blutproben, von de-<br />

nen der überwiegende Teil von Tieren aus Landesbetrieben,<br />

aber auch von Zukauftieren stammten. Bei dem Großteil<br />

der Schafe handelte es sich um Tiere der Rasse Merino-<br />

land. Der Anteil an homozygoten Tieren mit dem Genotyp<br />

ARR / ARR betrug in zwei großen Merinoherden mit insge-<br />

samt 659 Tieren 3,3 % und liegt somit deutlich niedriger<br />

als der mit 7 % für Baden-Württemberg ermittelte Wert.<br />

Dem entgegen entsprach der Anteil von 33,1 % an Tieren<br />

mit dem Genotyp ARR / * dem für Baden-Württemberg<br />

ermittelten Wert von 35 %. In einer Suffolk-Herde konn-<br />

ten von 143 Tieren 27 als reinerbig ARR / ARR (18,9 %; für<br />

Baden-Württemberg liegen die Werte bei 30 %) und 110<br />

als mischerbig ARR / * genotypisiert werden (76,9 %; für<br />

Baden-Württemberg liegen die Werte bei 52 %). Die Ver-<br />

gleichswerte für Baden-Württemberg wurden entnommen<br />

aus: MLR, 07.01.2004, Az.: 33-9124.00.<br />

Im November <strong>2003</strong> wurde an dem über die I.S.A.G. (Inter-<br />

national Society for animal Genetics) und vom „Laborato-<br />

rio Gruppi Sanguigni“ in Potenza, Italien ausgerichteten<br />

internationalen Ringversuch zur Prionprotein-Genotypise-<br />

rung beim Schaf teilgenommen, dessen Ergebnisauswer-<br />

tung für Mai 2004 erwartet wird.<br />

3. Serologie<br />

Überblick<br />

Im Jahr <strong>2003</strong> wurden 31 883 Proben untersucht. Dies ent-<br />

spricht etwa der Probenanzahl der Vorjahre, obgleich im<br />

Jahr <strong>2003</strong> die Tankmilchproben des Milchprüfringes Kirch-<br />

heim / Teck zur Untersuchung auf Brucellose und Leukose<br />

der Rinder mit den Untersuchungen auf BHV-1 im STUA<br />

Aulendorf zentralisiert worden sind. Die Probenzahlen<br />

wurden jedoch durch ein verstärktes Probenaufkommen<br />

für Brucellose-Untersuchungen der Schafe und Ziegen<br />

wie auch durch vermehrte Einsendung von Proben zur<br />

Untersuchung auf Actinobacillus pleuropneumoniae<br />

(APP), den Erreger der infektiösen Pleuropneumonie beim<br />

Schwein, ausgeglichen.<br />

Tierseuchen<br />

Brucellose und Enzootische Leukose der Rinder<br />

Auf der Grundlage eines neuen Erlasses des MLR zur Um-<br />

setzung der regelmäßigen Brucellose-Untersuchung von<br />

Schafen und Ziegen stiegen die Probenzahlen um 6082<br />

Proben auf insgesamt 10 594 Proben (alle Tierarten) deut-<br />

lich an. Bewährt hat sich für diese Untersuchungen der Ein-<br />

satz der ELISA-Technik wegen ihrer im Vergleich zur Serum-<br />

langsamagglutination höheren Sensitivität und Spezifität.<br />

Keine der Proben ergaben letztendlich einen Hinweis auf<br />

ein Infektionsgeschehen mit Brucellen, obgleich im Vor-<br />

feld einzelne Proben zu Abklärungsuntersuchungen an das<br />

Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) in Berlin geschickt<br />

werden mussten. Wie auch in den Vorjahren ergaben diese<br />

Untersuchungen Hinweise auf Kreuzreaktionen mit Yersi-<br />

nia enterocolitica Serotyp O9.<br />

Die serologischen Untersuchungen auf die enzootische Leu-<br />

kose der Rinder ergab in 4 Fällen nicht negative Ergebnisse<br />

im ELISA. In 2 Fällen konnte im nationalen Referenzlabor<br />

für Leukose der Rinder der Bundesforschungsanstalt für<br />

Viruskrankheiten der Tiere in Wusterhausen / Dosse mittels<br />

Provirus-PCR der Verdacht einer Infektion mit dem bovinen<br />

Leukosevirus (BLV) bestätigt werden.<br />

Sonstige anzeigepfl ichtige Tierseuchen<br />

Untersuchungen auf infektiöse Anämie der Einhufer, Rotz<br />

und Beschälseuche mussten zu Exportzwecken durchge-<br />

führt werden und verliefen mit negativem Ergebnis.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!