CVUAS JB 2003 Gesamtdokument
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Jahresbericht <strong>2003</strong><br />
Aujeszkysche Krankheit (AK), Suid Herpesvirus-1 (SHV-1)<br />
Baden-Württemberg ist nach der Entscheidung<br />
93 / 24 / EWG als AK-freies Gebiet in der EU anerkannt. Ein<br />
staatlich durchgeführtes Sanierungsverfahren hat zur Til-<br />
gung der AK geführt.<br />
Die AK äußert sich beim Zuchtschwein durch Aborte, bei<br />
Saug- und Absatzferkeln treten zentralnervöse Störungen<br />
auf. Bei Mastschweinen zeigt sich die Erkrankung als Atem-<br />
wegsinfektion. Aber auch andere Tierarten können befallen<br />
werden. Hunde und Katzen sterben perakut ohne vorherige<br />
Symptome, Rinder verenden unter starkem Juckreiz.<br />
Um den Status der Seuchenfreiheit aufrecht zu erhalten,<br />
wurden zum Nachweis von Antikörpern gegen das SHV-1<br />
20 169 Proben im g1-ELISA angesetzt. Alle Proben wa-<br />
ren negativ.<br />
Porcines Reproductives und Respiratorisches Syndrom<br />
(PRRS)<br />
Die durch ein Arterivirus verursachte Erkrankung tritt seit<br />
1990 seuchenhaft in Europa auf. Sie äußert sich in Zucht-<br />
beständen als akute bis subklinische Infektion mit Aborten<br />
kurz vor dem Abferkeltermin und Geburt toter oder lebens-<br />
schwacher Ferkel, in Mastbeständen werden Zyanosen und<br />
respiratorische Symptome beobachtet.<br />
Untersuchungen zum Nachweis von Antikörpern gegen das<br />
PRRS-Virus wurden mittels ELISA an 3 993 Schweineseren<br />
durchgeführt. 1 891 Proben (47,4 %) reagierten positiv. Da-<br />
mit ist die Häufigkeit der Infektion gegenüber dem Vorjahr<br />
nicht zurückgegangen.<br />
Parvovirusinfektion<br />
Fruchtbarkeitsstörungen in Zuchtbetrieben werden häufig<br />
durch das Porzine Parvovirus hervorgerufen. Kennzeich-<br />
nend ist das SMEDI-Syndrom (Stillbirth, Mummification,<br />
Embryonic Death, Infertility). Aborte finden meist in der<br />
Mittelträchtigkeit statt. Die Feten sind unterschiedlich ent-<br />
wickelt und teilweise mumifiziert.<br />
Im Berichtszeitraum wurden 2 471 Serumproben mit selbst<br />
hergestelltem Antigen im HAH-Test auf Parvovirus-Antikör-<br />
per untersucht. Bei 73,5 % der Proben konnte ein Titer<br />
nachgewiesen werden. Dies belegt die nach wie vor große<br />
Bedeutung dieser Infektion.<br />
CVUA Stuttgart<br />
Schweineinfl uenza, Erreger: Infl uenzavirus A<br />
109<br />
Die Schweineinfluenza ist bei Atemwegserkrankungen in<br />
Schweinebeständen eine wichtige Differentialdiagnose. Die<br />
Morbidität kann bis zu 100 % betragen, die Letalität ist<br />
gering. Wirtschaftliche Verluste entstehen nach klinischer<br />
Erkrankung (hochkontagiöse, katarrhalische Infektion des<br />
Respirationstraktes mit trockenem Husten) durch Gewichts-<br />
verlust und Wachstumsdepression.<br />
Beim Schwein kommen die Virustypen H1N1, H1N2 und<br />
H3N2 vor. H1N1 ist der bei weitem häufigste Typ. Mit ei-<br />
nem selbst hergestellten H1N1-Antigen wurden 1 712 Se-<br />
rumproben auf Antikörper gegen den Influenzavirus un-<br />
tersucht. In der überwiegenden Zahl der Bestände wurden<br />
Antikörper-Titer nachgewiesen und belegen die weite Ver-<br />
breitung des Erregers.<br />
Influenzaviren kommen in großer Variabilität bei allen<br />
Säugetier- und Vogelarten vor und können auch auf den<br />
Menschen übertragen werden. Es handelt sich um eine<br />
Zoonose. Als Hauptüberträger gilt das Schwein, eine di-<br />
rekte Übertragung ist jedoch auch von Geflügel möglich,<br />
welches an Geflügelpest erkrankt ist, d. h., mit bestimm-<br />
ten H5- oder H7-Virustypen infiziert ist. Dies zeigte sich er-<br />
neut bei den Geflügelpestausbrüchen in den Niederlanden<br />
im Frühjahr <strong>2003</strong>.<br />
Beim Menschen äußert sich die Virusgrippe als hochfieber-<br />
hafte Allgemeinerkrankung mit Lungenentzündung und<br />
Konjunktivitis. Todesfälle sind häufig. Die Bekämpfung ist<br />
auf Grund der großen Wandelbarkeit des Virus durch An-<br />
tigenshift und Antigendrift schwierig. Geschichtlich sind<br />
Influenza-Pandemien mit Millionen von Todesopfern be-<br />
legt, wie z. B. die „Spanische Grippe“ nach dem Ersten<br />
Weltkrieg.<br />
Rotavirus<br />
Rotavirus der Gruppe A ist auch bei neugeborenen Fer-<br />
keln als Durchfallerreger bekannt. Von 34 im Latex-Agglu-<br />
tinationstest untersuchten Kotproben war 1 Probe virus-<br />
positiv.