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CVUAS JB 2003 Gesamtdokument

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Jahresbericht <strong>2003</strong><br />

Afa und Spirulina Algen<br />

Für derartige Algen-Produkte gilt die gleiche Betrachtungs-<br />

weise. Die genannten Algen zählen sicher zu pflanzlichen<br />

Produkten mit einem hohen Gehalt an Eiweiß und Mine-<br />

ralstoffen. Allerdings ist zu beachten, dass auch an sich<br />

hochwertige Nährstoffe ohne Nutzen bleiben, wenn sie<br />

in ernährungsphysiologisch unbedeutender Menge zuge-<br />

führt werden.<br />

So kann die mit den Worten „hoher Eiweißgehalt von<br />

60 – 70 %, der ungefähr dreimal so hoch ist wie bei Fleisch<br />

und Eiern, sowie die im Eiweiß enthaltenen 17 Aminosäu-<br />

ren, darunter alle 8 essentiellen“ herausgestellte Eigen-<br />

schaft der Algen-Tabletten bei einer empfohlenen Tages-<br />

verzehrsmenge von weniger als 1 g neben der normalen<br />

täglichen Eiweißzufuhr von ca. 60 g sicherlich keine zusätz-<br />

liche Wirkung entfalten.<br />

Mineralstoffe<br />

Mit dem Inkrafttreten der EG-Nahrungsergänzungsmittel-<br />

Richtlinie sind für die Hersteller bei der Verwendung be-<br />

stimmter, in der Richtlinie aufgeführter Mineralstoffverbin-<br />

dungen Erleichterungen eingetreten. Trotzdem sind weiter-<br />

hin Produkte auf dem Markt, die Mineralstoffe enthalten,<br />

welche nicht in die Richtlinie aufgenommen worden sind,<br />

z. B. Vanadium-Salze und organische Chromverbindungen.<br />

Entsprechende Erzeugnisse müssen darauf überprüft wer-<br />

den, ob für sie Ausnahmeregelungen vorliegen (Ausnah-<br />

megenehmigungen nach § 37 LMBG oder Allgemeinver-<br />

fügungen nach § 47a LMBG). Gegebenenfalls werden die<br />

Erzeugnisse beanstandet.<br />

Die Neuregelung der EG-Nahrungsergänzungsmittel-Richt-<br />

linie bringt es aber auch mit sich, dass Festsetzungen für<br />

die Dosierung der Mineralstoffe, die nach dem bisher gel-<br />

tenden Recht im Genehmigungsverfahren geprüft und fest-<br />

gelegt wurden, nicht mehr möglich sind.<br />

Sehr hochdosierte Vitaminpräparate, werden als Arzneimit-<br />

tel angesehen und sind damit als Nahrungsergänzungsmit-<br />

tel nicht verkehrsfähig.<br />

Neuartige Lebensmittel, Pfl anzenextrakte<br />

Häufig enthalten Nahrungsergänzungsmittel exotische<br />

Pflanzen und / oder Pflanzenextrakte. Extrakte sind Isola-<br />

te, die mit Extraktionsmitteln oder -verfahren aus Pflanzen<br />

oder Pflanzenteilen gewonnen wurden. Sie können in ihrer<br />

Wirkung nicht mit der zugrundeliegenden Pflanze gleichge-<br />

setzt werden. Sie können sich entsprechend den angewand-<br />

ten Extraktionsbedingungen und -mitteln in Zusammenset-<br />

zung und Konzentration und damit auch im Wirkungs-<br />

CVUA Stuttgart<br />

39<br />

spektrum vom Ausgangsprodukt unterscheiden. Solche<br />

Extrakte müssen deshalb ebenso wie die entsprechenden<br />

Pflanzen als neuartige Lebensmittel beurteilt werden, wenn<br />

sie nicht zum Stichtag der Verordnung (EWG) Nr. 258 / 97<br />

des Europäischen Parlaments und des Rates vom 27. Januar<br />

1997 über neuartige Lebensmittel und neuartige Lebens-<br />

mittelzutaten (Novel-Food-Verordnung) als Lebensmittel<br />

gebräuchlich waren. Sie müssen das erforderliche Prüfungs-<br />

verfahren durchlaufen, da sie nicht als „erfahrungsgemäß<br />

unbedenklich“ gelten können.<br />

Arzneimittel als Nahrungsergänzungsmittel<br />

Als Arzneimittel wurden mehrere Produkte, die als Nah-<br />

rungsergänzungsmittel angeboten wurden, eingestuft:<br />

Ein „Bachblüten-Präparat“ sollte über das Bewußtsein neue<br />

Impulse geben, die gezielt den psychischen Faktoren ent-<br />

gegenwirken, welche übermäßiges Essen auslösen … Prä-<br />

parate mit „Tribulus terrestris“ dienen nicht der Nahrungs-<br />

ergänzung, sondern sollen als „pflanzliches Viagra“ oder<br />

„Testosteronbooster“ direkt auf Körperfunktionen einwir-<br />

ken. Häufig werden Nahrungs ergänzungsmittel – soge-<br />

nannte „Fettburner“ – angeboten, die Coffein, Ephedrin<br />

und Aspirin oder „natürliche, pflanzliche Ersatzstoffe“ wie<br />

Guarana, Pomeranzen schalen – und Weidenrindenextrakt<br />

enthalten. Diese Präparate werden den Arzneimitteln zu-<br />

geordnet. Sie sollen ganz offensichtlich über eine aufput-<br />

schende Wirkung besonders „harte“ Trainingseinheiten<br />

und damit auch einen Fettabbau ermöglichen.<br />

Aromastoffe [54]<br />

Von 82 Proben waren 17 (21 %) zu beanstanden.<br />

Aromen aus Backstuben mikrobiologisch einwandfrei<br />

Um einen Überblick über die mikrobielle Belastung von ge-<br />

werblich verwendeten Aromen zu erhalten, wurden im Jahr<br />

<strong>2003</strong> insgesamt 25 Proben von offenen Aromazubereitun-<br />

gen aus Backstuben und Konditoreien untersucht. Erfreu-<br />

licherweise konnten sämtliche Proben als mikrobiologisch<br />

einwandfrei beurteilt werden.<br />

Erhöhte Benzol- und Toluol-Gehalte in Bittermandel-<br />

Backaromen<br />

Bei einem routinemäßig erfolgten Screening von Aromen<br />

hinsichtlich ihrer aromaaktiven Substanzen wurden in ei-<br />

nem Bittermandel-Backaroma erhöhte Gehalte der aroma-<br />

tischen Kohlenwasserstoffe Benzol und Toluol festgestellt.<br />

Benzol und Toluol sind Rückstände aus dem industriellen

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