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CVUAS JB 2003 Gesamtdokument

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Jahresbericht <strong>2003</strong><br />

Die Untersuchung verschiedener Kaugummis aus der Tür-<br />

kei auf Schwermetalle aufgrund einer EU-Schnellwarnung<br />

ergab keine Beanstandungen.<br />

Schokolade, Kakao [44, 45]<br />

Von 178 Proben waren 8 (4 %) zu beanstanden.<br />

Trotz des sehr heißen Sommers gingen keine Verbraucher-<br />

beschwerden wegen Wärmeschädigungen bzw. Fettreif-<br />

bildung ein.<br />

Es wurden 39 Proben – vor allem Schokolade auf Salmo-<br />

nellen – mikrobiologisch untersucht. Nur eine Probe „Scho-<br />

kobananen“ war wegen eines zu hohen Keimgehaltes zu<br />

beanstanden.<br />

Einen Schwerpunkt bildete im Berichtsjahr die Etablierung<br />

einer Nachweismethode für Fremdfette in Schokoladen-<br />

Erzeugnissen. Anlass hierfür war die am 15.12.03 in Kraft<br />

getretene neue Kakaoverordnung, die als wichtige Neue-<br />

rung zur Herstellung von Schokoladen neben Kakaobut-<br />

ter die Verwendung weiterer pflanzlicher Fette zulässt. Es<br />

handelt sich um 6 Fette tropischer Pflanzen, deren Gehalt<br />

allein oder in Vermischung im Schokoladenanteil des ferti-<br />

gen Erzeugnisses maximal 5 % betragen darf. Der Zusatz<br />

dieser Fette darf nur unter Beibehaltung der vorgeschrie-<br />

benen Mindestgehalte an Kakaobutter oder Gesamtkakao-<br />

trockenmasse erfolgen – sie darf folglich nicht einen Teil der<br />

vorgeschriebenen Menge Kakaobutter ersetzen. Der Zusatz<br />

dieser Fette muss kenntlich gemacht werden durch den<br />

Hinweis: „enthält neben Kakaobutter auch andere pflanz-<br />

liche Fette“. Der Nachweis von Fremdfett in Schokolade<br />

stellt hohe Ansprüche an die Analytik. Nach umfangreichen<br />

eigenen Untersuchungen und der Auswertung des Ringver-<br />

suchs „Validation of a Method for the Detection of Cocoa<br />

Butter Equivalents in Cocoa Butter and Plain Chocolate“<br />

des Joint Research Centre der EU-Kommission kann in Ka-<br />

kaobutter, Kakaomassen und Bitterschokoladen ein Fremd-<br />

fettzusatz ab 2 % bezogen auf den Fettanteil nachgewie-<br />

sen werden. Bei 30 % Gesamtfett in Schokolade entspricht<br />

dies einem Fremdfettanteil von 0,6 %, bezogen auf die<br />

Schokolade. In 10 Proben Kakaobutter und Kakaomassen<br />

von in Baden-Württemberg ansässigen Schokoladenher-<br />

stellern wurde kein Fremdfett nachgewiesen. Nach eigener<br />

Aussage der hiesigen Hersteller ist ein Fremdfettzusatz zu<br />

Schokolade für sie derzeit noch kein Thema. Es sind jedoch<br />

bereits mehrere Schokoladenerzeugnisse anderer Hersteller<br />

mit deklariertem Fremdfettzusatz auf dem Markt.<br />

CVUA Stuttgart<br />

Säuglings- und Kleinkindernahrung [48]<br />

Von 145 Proben waren keine zu beanstanden.<br />

37<br />

Säuglinge und Kleinkinder stellen eine besonders emp-<br />

findliche Verbrauchergruppe dar. Dementsprechend hat<br />

die Untersuchung dieser Lebensmittel einen hohen Stel-<br />

lenwert. Da zudem die „Kleinsten“ überwiegend oder<br />

gar ausschließlich mit diesen Produkten ernährt werden,<br />

müssen die Gehalte an Nährstoffen, Vitaminen, Mineral-<br />

stoffen, Spurenelementen ebenso untersucht werden wie<br />

auch Kontaminanten und Rückstände, z. B. Nitrat, Nitrit<br />

oder Pflanzenbehandlungsmittel.<br />

Zum ausführlichen Untersuchungsprogramm von Anfangs-,<br />

Folge- und Breinahrung – also den Lebensmitteln, denen<br />

aus ernährungsphysiologischen Gründen Vitamine zuge-<br />

setzt werden – gehört eine umfassende Vitaminanalytik. Im<br />

Berichtsjahr ergaben sich dabei keine Beanstandungen.<br />

Nach dem Tod von zwei Babys in Israel, der möglicherweise<br />

durch zu geringen Vitamin B1-Gehalt von Sojamilchnah-<br />

rung eines deutschen Herstellers ausgelöst wurde, erfolg-<br />

ten weitere, gezielte Überprüfungen. 14 Säuglingsnahrun-<br />

gen dieses Herstellers wurden auf Vitamin B1 untersucht.<br />

Dabei ergaben sich erfreulicherweise keine Abweichungen<br />

gegenüber den deklarierten Gehalten. Ein zu geringer Ge-<br />

halt an Vitamin B1 war in keinem Fall feststellbar.<br />

Diätetische Lebensmittel [49]<br />

Von 175 Proben waren 8 (5 %) zu beanstanden.<br />

Im allgemeinen Sprachgebrauch wird der Begriff „Diät“<br />

üblicherweise für diejenigen Ernährungsformen verwen-<br />

det, die zur Gewichtsabnahme führen sollen (Kartoffeldi-<br />

ät, Reisdiät, Minimaldiät, South beach-Diät). Im lebensmit-<br />

telrechtlichen Sinne bezieht sich das Wort „Diät“ dagegen<br />

nicht auf eine Kostform im Sinne einer „Abnehmdiät“, son-<br />

dern auf den besonderen Ernährungszweck eines einzel-<br />

nen, als diätetisch bezeichneten Lebensmittels. So weist<br />

ein Diätjoghurt eine andere Zusammensetzung auf als ein<br />

„normaler“ Joghurt. Maßgeblich für den eigentlichen Er-<br />

nährungszweck ist dabei die Eignung für eine bestimmte<br />

Verbrauchergruppe, wie Diabetiker, Natriumempfindliche,<br />

Personen mit Stoffwechselstörungen, schwangere oder stil-<br />

lende Frauen oder aber Übergewichtige.<br />

Ein im Berichtsjahr vorgelegtes Pulver mit der Bezeichnung<br />

„Low fat diet“ war daher nicht verkehrsfähig. Sollte es<br />

sich um ein diätetisches Lebensmittel für Übergewichtige<br />

handeln, muss diese Zweckbestimmung angegeben wer-

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