08.12.2012 Aufrufe

CVUAS JB 2003 Gesamtdokument

CVUAS JB 2003 Gesamtdokument

CVUAS JB 2003 Gesamtdokument

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

106 CVUA Stuttgart Jahresbericht <strong>2003</strong><br />

spricht einer unveränderten Situation gegenüber dem Vor-<br />

jahr. Eine Intensivierung des Programms wird durch einen<br />

Probenanstieg um 41,6 % im Vergleich zum Vorjahr sehr<br />

deutlich. Bestrebungen eines bundesweiten Sanierungspro-<br />

gramms für Paratuberkulose sind in Vorbereitung.<br />

Pseudotuberkulose bei Schaf und Ziege<br />

Die bei Ziegen und Schafe auftretende Pseudotuberkulo-<br />

se wird durch den Erreger Corynebacterium pseudotu-<br />

berculosis verursacht und zeigt sich vor allem in Abszess-<br />

bildungen. Da Abszesse vor allem bei Schafen, aber auch<br />

Ziegen, nicht immer äußerlich sichtbar sind, kommt serolo-<br />

gischen Untersuchungen große Bedeutung zu. Während in<br />

der Schweiz bereits umfangreiche Untersuchungen durch-<br />

geführt werden, ist dies hierzulande derzeit nur in relativ<br />

geringem Umfang der Fall. Aber bereits diese Untersuchun-<br />

gen verdeutlichen die Bedeutung dieser Infektion auch bei<br />

uns, da ein hoher Anteil von 18,0 % (149 von 830) der<br />

getesteten infektionsverdächtigen Tiere und sogar alle der<br />

untersuchten Gehöfte betroffen waren.<br />

Leptospirose<br />

Mit nahezu gleichem Probenaufkommen von 1262 Serum-<br />

proben zur Untersuchung auf Antikörper gegen Leptospi-<br />

ren mit Hilfe der Mikroagglutinationsreaktion (MAR) lag im<br />

Jahr <strong>2003</strong> wiederum das Pferd, die Probenanzahl betref-<br />

fend, an erster Stelle, gefolgt von 782 Proben von Hunden.<br />

Untersuchungen bei Rind und Schwein machten mit 114<br />

und 17 Proben einen sehr viel geringeren Anteil aus. Die<br />

erzielten Ergebnisse waren mit denen des Vorjahres ver-<br />

gleichbar. Bei Pferden wurden wiederum hohe Titerstufen<br />

bis 1 : 1 600 nachgewiesen, die sich vor allem gegen die<br />

Serovare Grippotyphosa und Copenhageni richteten. Bei<br />

Hunden traten sogar hohe Titerstufen von bis zu 1 : 12 800<br />

gegen die Serovare Copenhageni und weniger häufig ge-<br />

gen die Serovare Australis und Autumnalis auf. Beim<br />

Schwein waren es insgesamt wenige Serumproben, die<br />

Antikörper mit niedrigen Titerstufen von bis zu 1 : 400 ge-<br />

gen die Serovare Copenhageni und Grippotyphosa zeigten.<br />

Die insgesamt hohe Probenzahl machen eine Teilnahme an<br />

Ringversuchen im jährlichen Zyklus notwendig. So wurde<br />

auch im Jahr <strong>2003</strong> an einem internationalen Vergleichstest<br />

zur Leptospiren-Serologie teilgenommen.<br />

Sonstige Untersuchungen<br />

Zur Klärung der Fortpflanzungsstörungen des Rindes wurde<br />

die Neospora caninum-Serologie gegen Ende des Jahres<br />

2002 neu in das Untersuchungsspektrum aufgenommen,<br />

so dass nun erstmals Untersuchungsergebnisse eines gan-<br />

zen Jahres für das Einzugsgebiet des Rindergesundheits-<br />

dienstes Stuttgart vorliegen. Von insgesamt 1153 unter-<br />

suchten Rinderseren wiesen 234 (20,3 %) positive Reaktion<br />

auf. Dieser hohe Anteil an Reagenten macht deutlich, dass<br />

dieser Erreger in Problembeständen unbedingt berücksich-<br />

tigt werden muss. Dies ist umso wichtiger, da dieser mit To-<br />

xoplasmen verwandte Erreger vom Muttertier auf das Kalb<br />

während der Trächtigkeit übertragen werden kann.<br />

Der Nachweis der Clostridium perfringens-Toxine Alpha,<br />

Beta und Epsilon wurde im Jahr <strong>2003</strong> um den Nachweis<br />

des Erregers mittels Capture-ELISA erweitert. Durch diese<br />

Ergänzung kann zusätzlich eine Aussage über eine Besied-<br />

lung mit diesem Keim ohne eine damit einhergehende To-<br />

xinbildung gemacht werden.<br />

Die Überwachung von Herdbuchbetrieben oder die Bestä-<br />

tigung eines klinischen Verdachtes der Schnüffelkrankheit<br />

des Schweines, die vor allem durch toxinbildende Pasteu-<br />

rella multocida-Stämme verursacht wird und mit Kno-<br />

chenveränderungen im Rüsselbereich einhergehen, ist<br />

durch serologische und / oder baketeriologische Untersu-<br />

chungen möglich. Während bei serologischen Untersu-<br />

chungen Antikörper gegen das Pasteurella multocida-<br />

Toxin nachgewiesen werden können, ermöglicht die An-<br />

zucht dieser Keime aus Nasentupferproben den direkten<br />

Nachweis einer möglichen Toxinbildung. Erfreulicherwei-<br />

se konnten durch diese Untersuchungen toxinbildende<br />

Pasteurellen nur bei insgesamt 14 Tieren aus 4 Betrieben<br />

nachgewiesen werden, was den Erfolg der Überwachung<br />

unterstreicht.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!