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CVUAS JB 2003 Gesamtdokument

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Jahresbericht <strong>2003</strong><br />

Zahlreiche Kaninchenhalter haben sogar von der Krankheit<br />

noch nie etwas gehört. Die Bestürzung über den Totalver-<br />

lust von wertvollen Zuchttieren ist dann besonders groß.<br />

Wir weisen daher darauf hin, dass alle Kaninchen gegen<br />

RHD geimpft sein sollten. Notimpfungen bei Ausbruch der<br />

Seuche im Bestand bringen keine Erfolge.<br />

Die Pasteurellose und Dysenterie sind überwiegend ein Pro-<br />

blem in Mastbeständen, dagegen ist die Leberlipidose eine<br />

Folge zu gut gemeinter Fütterung bei Bewegungsmangel in<br />

Einzeltierhaltung. Enzephalitozoon cuniculi wird nach wie<br />

vor in der kalten Jahreszeit als Erreger einer granulomatö-<br />

sen Nephritis, Enzephalitis und Hepatitis auch bei Einzel-<br />

tieren und in Beständen beobachtet.<br />

Zootiere<br />

Bei den Zootieren verzeichneten wir <strong>2003</strong> eine leichte<br />

Zunahme der untersuchten Tierkörper und Aborte, die<br />

überwiegend aus dem Zoologischen Garten Wilhelma<br />

stammten. Es kamen 65 verschiedene Tierarten, davon<br />

13 Reptilienarten zur Untersuchung, vom Tiger bis zum<br />

Zwergseidenäffchen, vom Tomatenfrosch bis zum Waran.<br />

Die Tierärzte der Wilhelma sind in besonderen Fällen bei<br />

den Sektionen anwesend und helfen uns die Befunde durch<br />

ihr Spezialwissen richtig zu interpretieren. Die gestellten<br />

Diagnosen sind so zahlreich wie die Tierarten selbst. Eine<br />

Häufung bestimmter Krankheiten ist nicht zu verzeichnen.<br />

Daher erwähnen wir hier nur eine kleine Auswahl:<br />

Ein 4 Tage altes Gorillakind ist an einer Lungenentzündung<br />

mit systemischen Blutungen verendet. Ein Flughund ist an<br />

Leptospirose, ein Tiger ist an einer Nierenpapillennekrose<br />

verendet. Bei 4 verschiedenen Tieren wurden Tumorerkran-<br />

kungen mit Todesfolge diagnostiziert. Bei einer Schneezie-<br />

ge konnte eine Mykobakteriose festgestellt werden. Meh-<br />

rere Tomatenfrösche sind weiterhin, wie im Vorjahr, an ei-<br />

ner Mykobakteriose verendet.<br />

Wildtiere<br />

CVUA Stuttgart<br />

101<br />

Für die ausführliche Beschreibung der bei den verschieden<br />

Tierarten gefundenen Diagnosen verweisen wir auf den<br />

Jahresbericht zur Fallwilduntersuchung <strong>2003</strong>.<br />

Füchse<br />

Mit 1273 Füchsen stellt diese Tierart die größte Grup-<br />

pe der untersuchten Wildtiere dar. Es kamen 249 Füchse<br />

mehr als im Vorjahr zur Untersuchung. Damit wurde fast<br />

die geforderte Tierzahl zur Probenentnahme für das Toll-<br />

wut-Monitoring erreicht. Alle Füchse, bis auf 48 nicht un-<br />

tersuchungsfähige, wurden auf Tollwut im Immunfluores-<br />

zenztest mit negativem Ergebnis untersucht. Kotproben<br />

aller Füchse wurden zur Echinokokken-Untersuchung dem<br />

Dickdarm entnommen. Ebenso wurden Zwerchfellproben<br />

zur Untersuchung auf Trichinella spiralis an das CVUA Frei-<br />

burg weitergeleitet.<br />

Wildschweine<br />

Aufgrund des Erlöschens der Wildschweinepest (WSP) ka-<br />

men <strong>2003</strong> nur noch 44 Wildschweintierkörper statt 319<br />

im Jahr 2002 zur Untersuchung. Weder zeigten diese Tie-<br />

re Symptome einer WSP-Erkrankung, noch konnte bei der<br />

virologischen Untersuchung das WSP-Virus isoliert werden.<br />

Nur 1 Tier wies Antikörper gegen das WSP-Virus auf. 39<br />

Wildschweine waren erlegt worden, 4 waren durch Unfall<br />

getötet und eines war tot aufgefunden worden. Bei 10<br />

Wildschweinen konnte ein schwerer Befall mit Ekto- und<br />

Endoparasiten festgestellt werden, 4 Tiere fielen durch<br />

multiple Abszessbildung in den inneren Organen auf. 1<br />

Wildschwein, das geschossen und mit ausgeweideten Or-<br />

ganen mit der Bitte um Feststellung der Genusstauglich-<br />

keit zur Untersuchung kam, hatte hochgradige tumoröse<br />

Veränderungen in der Leber vom Bild einer Infektion mit<br />

Echinococcus multilocularis (Echinokokkose).<br />

Tollwutuntersuchungen<br />

Außer den oben erwähnten Füchsen wurden 9 Katzen und<br />

8 Hunde wegen krankhafter Aggressivität auf Tollwut un-<br />

tersucht. 4 Hunde, 1 Siebenschläfer und 5 Ratten sowie<br />

1 Meerschweinchen hatten Menschen gebissen oder Kon-<br />

takt zu Menschen, so dass die Sorge um eine mögliche Toll-<br />

wutinfektion aufkam. Bei 7 Rehen, 5 Rindern, 3 Eichhörn-<br />

chen, 2 Dachsen, 1 Iltis, 1 Siebenschläfer und 1 Fledermaus<br />

wurde das Gehirn ebenfalls mittels Immunfluoreszenz un-<br />

tersucht. Alle Untersuchungsergebnisse waren negativ.

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