CVUAS JB 2003 Gesamtdokument
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Jahresbericht <strong>2003</strong><br />
Teigwaren [22]<br />
Von 317 Proben waren 76 (24 %) zu beanstanden.<br />
Von 135 mikrobiologisch untersuchten Teigwaren wurden<br />
25 (18,5 %) beanstandet. Es handelte sich dabei überwie-<br />
gend um feuchte Teigwaren, die in Gaststätten vorrätig<br />
gehalten wurden. Bei diesen Proben wurden sehr oft ho-<br />
he Keimbelastungen, besonders durch Pseudomonaden,<br />
nachgewiesen. Bei vorgekochten Teigwaren ist auf kurze<br />
Lagerdauer zu achten, da diese einen idealen Nährboden<br />
für Mikroorganismen darstellen. Insbesondere kältetole-<br />
rante Pseudomonaden können sich auch noch bei Kühl-<br />
schranktemperaturen vermehren.<br />
Eine Beschwerdeprobe gekochte Teigwaren – ausgeliefert<br />
von einem Pizzaservice – war mit Reinigungsmittel verun-<br />
reinigt.<br />
Bei 96 Teigwarenproben wurde der deklarierte Eigehalt ge-<br />
prüft. Bei 4 Proben größerer Hersteller wurde eine zu nied-<br />
rige Dosierung festgestellt. Als Grund wurde in einem Fall<br />
die Inhomogenität der Eimasse aufgrund eines defekten<br />
Rührwerks ermittelt. Ein anderer Hersteller gab als Ursache<br />
verfälschtes Flüssigei an.<br />
Auch in diesem Jahr enthielten mehrere Eierteigwaren nicht<br />
zugelassene künstliche Farbstoffe bzw. nicht kenntlich ge-<br />
machte färbende Gewürze.<br />
Bei 4 Proben (bunte Nudeln, Tomatennudeln) wurde ei-<br />
ne nicht kenntlich gemachte Färbung mit Rote Bete fest-<br />
gestellt.<br />
Die unter anderem mit Quinoa, Kamut, Amaranth, Grün-<br />
tee, Hafergrün und Brennnessel hergestellten „funktio-<br />
nellen“ Nudeln eines Herstellers wurden wegen nicht zu-<br />
treffenden gesundheitsbezogenen Werbeaussagen bean-<br />
standet.<br />
37 Proben wiesen weitere Kennzeichungsmängel auf, deut-<br />
lich weniger als im Vorjahr. Dies ist überwiegend darauf zu-<br />
rückzuführen, dass die für Eierteigwaren vorgeschriebene<br />
prozentuale Angabe des Eigehaltes inzwischen mehrheit-<br />
lich auf Fertigpackungen vorhanden ist.<br />
Hülsenfrüchte, Ölsamen, Schalenobst [23]<br />
Von 256 Proben waren 25 (10 %) zu beanstanden.<br />
Eine Probe Walnüsse enthielt einen Anteil von 44 % an<br />
verdorbenen Nüssen. Maronen wiesen einen erheblichen<br />
Schimmelbefall auf. Eine Probe Mischnüsse war stark ran-<br />
zig, eine Kokosnuss wies Verschimmelungen des Frucht-<br />
fleisches auf.<br />
CVUA Stuttgart<br />
29<br />
Gehackte Mandeln und gehackte Haselnüsse in unbe-<br />
schädigten Fertigpackungen enthielten ebenso wie Nuss-<br />
mischungen Gespinste, Insektenpuppen, lebende und tote<br />
Motten, Insektenkot und Eiablagen.<br />
Linsen wurden in mit Taubenkot verunreinigten Verpackun-<br />
gen in den Verkehr gebracht. Kürbiskerne enthielten ein<br />
skelettiertes dreigliedriges Wirbelsäulenstück eines nicht<br />
näher bestimmten Kleinsäugers. Originalverpackte Erdnuss-<br />
riegel enthielten lebende Maden und Insektenkot. Erdnüsse<br />
in der Schale enthielten eine alte, verbeulte Batterie.<br />
Nuss-Honig-Riegel waren ranzig, das Mindesthaltbarkeits-<br />
datum irreführend.<br />
Frischgemüse [25]<br />
Von 941 Proben waren 130 (14 %) zu beanstanden.<br />
Von 95 mikrobiologisch untersuchten Frischgemüse- und<br />
Frischsalatproben wurden 15 (15,8 %) beanstandet.<br />
Bei den meisten beanstandeten Proben handelte es sich um<br />
vorgeschnittene, in Beuteln abgepackte Salatmischungen<br />
mit alterungsbedingten, substantiellen Abweichungen und<br />
stark erhöhten Gesamtkeimgehalten.<br />
In einer vorverpackten Mischung aus Feld-, Frisee- und<br />
Rucola-Salat wurden Salmonellen (Salmonella heidelberg)<br />
nachgewiesen. Da es sich bei Salat um ein Lebensmittel<br />
handelt, das roh verzehrt wird, war die Probe geeignet, die<br />
Gesundheit zu schädigen.<br />
Gemüseerzeugnisse [26]<br />
Von 317 Proben waren 61 (19 %) zu beanstanden.<br />
Seetangerzeugnisse<br />
Auch in diesem Jahr mussten mehrere Beanstandungen<br />
wegen zu hohem Jodgehalt ausgesprochen werden.<br />
Produkte wurden als „Dekorations-Algen“ getarnt ange-<br />
boten, sollten nach Aussage der sachkundigen Verkäufer<br />
aber zur Bereitung von Suppen und Gemüse Verwendung<br />
finden.<br />
Als neues Seetang-Produkt wurden „Meereskrautsalate“<br />
beanstandet, die mit verschiedenen Würzsoßen in 280 g<br />
Packungen angeboten wurden und ebenfalls zu einem für<br />
den hiesigen Verbraucher gesundheitsschädlich hohen Jo-<br />
dangebot führen können.<br />
Dagegen gaben die für die Sushi-Zubereitung vorgesehe-<br />
nen Platten, die ebenfalls aus Seetang-Arten hergestellt