CVUAS JB 2003 Gesamtdokument
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78 CVUA Stuttgart Jahresbericht <strong>2003</strong><br />
Pfl anzenschutzmittelrückstände in pfl anzlichen<br />
Ölen<br />
Herkunftsland Probenzahl Proben mit<br />
Olivenöl nativ extra<br />
Insgesamt wurden 12 Proben Weizenkeimöl sowie 8 Pro-<br />
ben Olivenöl nativ extra untersucht. In allen Ölen wurden<br />
Pestizid-Rückstände festgestellt, wobei max. 5 verschiede-<br />
ne Wirkstoffe gleichzeitig in einer Probe nachgewiesen<br />
werden konnten.<br />
Die für Getreide verwendeten Vorratsschutzmittel Malathi-<br />
on und Pirimiphos-methyl wurden in allen Weizenkeimölen<br />
nachgewiesen mit Gehalten von bis zu 2 mg / kg. In Oliven-<br />
ölproben wurde der gegen Unkraut verwendete Wirkstoff<br />
Terbuthylazin am häufigsten nachgewiesen. Höchstmen-<br />
genüberschreitungen wurden jedoch in keiner der unter-<br />
suchten Ölproben festgestellt.<br />
Rückstandssituation von Chlormequat und<br />
Mepiquat in pfl anzlichen Lebensmitteln<br />
Chlormequat und Mepiquat zählen zu den Wachstumsre-<br />
gulatoren, die beim Pflanzenwachstum eine Unterdrückung<br />
der Zellstreckung bewirken und zu vermehrter Blütenbil-<br />
dung, stärkerem Fruchtansatz, vermindertem Triebwachs-<br />
tum und somit zu einer Ertragssteigerung führen. Chlor-<br />
mequat wird in der EU für die Halmverkürzung (Stauchung<br />
und Verstärkung der Halme) im Getreideanbau eingesetzt<br />
und ist auch in Deutschland nur im Getreideanbau zuge-<br />
lassen. Mepiquat ist in Deutschland für keine Anwendung<br />
zugelassen.<br />
Rückständen<br />
Proben über<br />
Höchstmenge<br />
Nachdem in Baden-Württemberg in Birnen in der Ernte-<br />
saison 2001 vermehrt Rückstände der im Birnenanbau<br />
nicht zugelassenen Stoffe Chlormequat und Mepiquat<br />
festgestellt wurden und auch im letzten Jahr in spani-<br />
schem Paprika, italienischen Tomaten und italienischen<br />
Bundkarotten Höchstmengenüberschreitungen des nicht<br />
zugelassenen Chlormequat festgestellt wurden, wurden<br />
nachgewiesene Stoffe Proben<br />
Italien 6 6 0 Endosulfan, Simazin, Terbuthylazin,<br />
Fenthion, Dimethoat<br />
ausgewählte Lebensmittel (Weizen, Mais, Hafer, auf Stroh<br />
kultivierte Zuchtpilze, Karotten, Tomaten, Gemüsepaprika)<br />
auf Chlormequat und Mepiquat untersucht.<br />
Ergebnisse<br />
In den untersuchten Bundkarotten (8 Proben italienischer,<br />
spanischer und deutscher Herkunft) sowie in Maismehl und<br />
Maisgrieß (20 Proben deutscher und italienischer Herkunft)<br />
konnten keine Rückstände an Chlormequat und Mepiquat<br />
nachgewiesen werden.<br />
Von den untersuchten Birnenproben (30 Proben inländi-<br />
scher Herkunft von Erzeugern und Einzelhandel und 10<br />
Proben ausländischer Herkunft – Frankreich, Italien, Nie-<br />
derlande, Spanien, Südafrika) wiesen 15 Birnenproben (2<br />
Spanien, 1 Südafrika, 1 Italien, 11 Deutschland) Chlorme-<br />
quat-Rückstände und 2 Birnenproben (Deutschland) Chlor-<br />
mequat- und Mepiquatrückstände auf. Höchstmengenü-<br />
berschreitungen von Chlormequat bzw. Mepiquat wurden<br />
bei 2 deutschen Proben festgestellt; 3 Proben ausländi-<br />
scher Herkunft wurden aufgrund anderer Wirkstoffe be-<br />
anstandet. Bei den nachgewiesenen Chlormequat- und<br />
Mepiquatrückständen ist davon auszugehen, dass es sich<br />
um „Altlasten“ aus früheren Anwendungen handelt, da<br />
die Wirkstoffe im Holz von Bäumen gespeichert werden<br />
und in darauffolgenden Jahren in die entstehende Frucht<br />
eingelagert werden können. Die Ergebnisse des gesamten<br />
Birnenüberwachungsprogrammes sind im Kapitel Obst<br />
dargestellt.<br />
mit Mehrfach-<br />
rückständen<br />
Griechenland 2 2 0 Endosulfan 0<br />
Weizenkeimöl<br />
Deutschland 12 12 0 Pirimiphos-methyl, Piperonylbutoxid,<br />
Tabelle: Untersuchungsergebnisse Olivenöl nativ extra und Weizenkeimöl<br />
Malathion, Chlorpyrifos-methyl,<br />
Fenpropimorph, Endosulfan, Carbetamid<br />
4<br />
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