CVUAS JB 2003 Gesamtdokument
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Jahresbericht <strong>2003</strong><br />
len Methoden verglichen werden. Erste Ergebnisse belegen<br />
hierbei bereits, dass mittels PCR 30,5 % der auf Campylo-<br />
bacter untersuchten Geflügelfleischproben positiv waren,<br />
kulturell jedoch nur 12,5 %. Bei den Untersuchungen von<br />
Schweinefleisch auf Y. enterocolitica war der Unterschied<br />
sogar mit 55 % (PCR) zu 10,7 % (Kultur) noch signifikanter<br />
(siehe Teil C Kapitel 1 Mikrobiologische Untersuchungen).<br />
Mit Hilfe der molekularbiologischen Methoden sollen im<br />
weiteren Verlauf des Projekts die kulturellen Nachweisver-<br />
fahren optimiert bzw. Alternativ-Methoden zur kulturellen<br />
Bestätigung etabliert werden.<br />
Norwalk-Like Viren (Noroviren)<br />
Kreuzfahrtschiffe mit bis zu über 600 Erkrankten Personen<br />
machten im letzten Jahr wiederholt Schlagzeilen. Grund für<br />
so manchen missratenen Urlaub waren sogenannte Norovi-<br />
ren (früher: Norwalk-Like Viren), die weltweit für ca. 90 %<br />
aller ende mischen nicht bakteriellen akuten Magen-Darm-<br />
Erkrankungen verantwortlich gemacht werden. Ausbrüche<br />
treten auch auf dem Festland vor allem in Gemeinschafts-<br />
einrichtungen (z. B. Alten- und Pflegeheime, Krankenhäu-<br />
ser, Kindertagesstätten) auf. Schätzungsweise 40 % aller<br />
Norovirusinfektionen werden durch kontaminierte Lebens-<br />
mittel verursacht. Die infektiöse Dosis liegt hierbei mit 10<br />
bis 100 Viruspartikeln sehr niedrig.<br />
Da sich Noroviren nicht mittels Zellkultur vermehren und<br />
nachweisen lassen, wird zur Zeit am CVUA Stuttgart in<br />
Kooperation mit dem Landesgesundheitsamt ein von der<br />
Landesstiftung Baden-Württemberg finanziertes Projekt<br />
zur Detektion des Erregers mit Hilfe der RT-nested-PCR<br />
durchgeführt.<br />
CVUA Stuttgart<br />
Untersuchungen sonstiger Proben<br />
65<br />
Im Berichtszeitraum wurden insgesamt 147 Proben auf<br />
nicht mikrobiologische Parameter untersucht. Den weit-<br />
aus größten Anteil daran hatten Analysen zur Tierarten-<br />
bestimmung in Fleisch- und Wurstwaren. Wie im Vorjahr<br />
wurden neben Rind, Schwein, Schaf, Ziege, sowie Huhn<br />
und Pute wiederum saisonal Wild-Proben auf Abweichun-<br />
gen untersucht (siehe auch Teil B Kapitel 2. Hauptsächliche<br />
Beanstandungen und besondere Beobachtungen).<br />
36 Proben wurden im Zusammenhang mit der BSE-Proble-<br />
matik auf Beimengungen von Gewebe aus dem zentralen<br />
Nervensystem von Rindern („spezifisches Risikomaterial“)<br />
untersucht. Erfreulicherweise konnten hierbei keine Auf-<br />
fälligkeiten festgestellt werden.