Die Besteuerung der Renten - unter besonderer Berücksichtigunbg einer Reform des Systems der sozialen Sicherung
Die Besteuerung der Renten - unter besonderer Berücksichtigunbg einer Reform des Systems der sozialen Sicherung - Dissertation aus dem Jahr 1988
Die Besteuerung der Renten - unter besonderer Berücksichtigunbg einer Reform des Systems der sozialen Sicherung - Dissertation aus dem Jahr 1988
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Insgesamt konnten die Angaben von 165 Personen erfaßt<br />
werden. <strong>Die</strong>se setzten sich aus 61 Frauen und 104 Männern<br />
zusammen. Altersspezifisch geglie<strong>der</strong>t ergab sich, daß<br />
15,2 % <strong>der</strong> Befragten 15 - 25 Jahre alt waren. 27,9 % waren<br />
im Alter von 26 - 39 Jahren, 30,9 % im Alter von 40 - 59<br />
Jahren und 26,1 % waren älter als 60 Jahre. Geglie<strong>der</strong>t nach<br />
Tätigkeitsfel<strong>der</strong>n stellten die Arbeitnehmer mit 55,2 % die<br />
stärkste Gruppe. Ihnen folgten die Rentner mit 20 %, die<br />
Sonstigen mit 9,1 %, die Beamten mit 6,1 % und die<br />
Pensionäre mit 5,5 %. <strong>Die</strong> kleinste Gruppe nahmen die<br />
Selbständigen mit 4,2 % <strong>der</strong> Befragten ein. 1 Eine Unterglie<strong>der</strong>ung<br />
<strong>der</strong> Arbeitnehmer in Arbeiter und Angestellte<br />
erübrigte sich, da die Zielsetzung <strong>der</strong> Befragung<br />
ausschließlich die Isolierung <strong>der</strong> späteren SV - <strong>Renten</strong>empfänger<br />
verlangte. In <strong>der</strong> Gruppe <strong>der</strong> "Sonstigen" finden<br />
sich vorwiegend die Hausfrauen, Schüler und Studenten<br />
wie<strong>der</strong>.<br />
Von den 43 erfaßten Alterseinkunftsbeziehern verfügten zehn<br />
( 23,26 % ) über weitere Nebeneinkünfte. <strong>Die</strong>s war in 55,6 %<br />
<strong>der</strong> Fälle eine Betriebsrente. 22,2 % verfügten über eine<br />
weitere Leibrente und eine Person ( 11,1 % ) erhielt<br />
zusätzlich eine Pension. Sonstige Alterseinkünfte wurden<br />
ebenfalls von nur <strong>einer</strong> Person bezogen. 2 Ein Empfänger<br />
kumulierter Alterseinkünfte machte über die Art <strong>der</strong><br />
weiteren Einkünfte keine Angaben.<br />
Grundlage aller erfolgreichen <strong>Besteuerung</strong> ist ein Min<strong>des</strong>tmaß<br />
an Staatsbewußtsein und staatsbürgerlicher Gesinnung.<br />
Finanzpsychologisch drückt sich dies in <strong>der</strong> Steuermentalität<br />
aus, die als Begriff <strong>der</strong> vorherrschenden<br />
Einstellung zu Steuer und <strong>Besteuerung</strong> zu sehen ist. 3<br />
Anlehnend an eine Umfrage, die das Emnid - Institut im Auftrag<br />
<strong>des</strong> Finanzwissenschaftlichen Forschungsinstituts <strong>der</strong><br />
Universität Köln in den Jahren 1958 und 1963 durchführte,<br />
sollte die Steuermentalität <strong>der</strong> befragten Personen<br />
ermittelt werden ( Frage 1 ). 4<br />
Es ergab sich, daß die Mehrheit <strong>der</strong> Befragten den Begriff<br />
Steuern mit dem äußerst wertfreien Ausdruck "etwas abgeben"<br />
verbanden. Dem positiv geprägten Term "beitragen" stimmten<br />
mehr Befragte zu als dem negativen Werturteil "sich etwas<br />
wegnehmen lassen". 5 Auf die Gesamtheit <strong>der</strong> Befragten<br />
bezogen fiel die so ermittelte Steuermentalität mit einem<br />
arithmetischen Mittel x von 0,94 positiver aus als<br />
erwartet. ( 0,5 x = positiv; 1,0 x = neutral; 1,5 x =<br />
negativ )<br />
1 Siehe Tabellen 1 - 3, Anlage II<br />
2 Siehe Tabellen 4 - 5, Anlage II<br />
3 Siehe Schmöl<strong>der</strong>s, G., a.a.O., Seite 325<br />
4 Siehe ebenda, Seite 325 f<br />
5 Siehe Tabelle 6, Anlage II