Rechtsfragen in der Beratung - Bundeskonferenz für ...
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Gesetzestexte Sozialgesetzbuch Achtes Buch (SGB VIII) (KJHG)<br />
Betracht kommt. Ist Hilfe außerhalb <strong>der</strong> eigenen Familie erfor<strong>der</strong>lich,<br />
so s<strong>in</strong>d die <strong>in</strong> Satz 1 genannten Personen bei <strong>der</strong><br />
Auswahl <strong>der</strong> E<strong>in</strong>richtung o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Pflegestelle zu beteiligen. Der<br />
Wahl und den Wünschen ist zu entsprechen, sofern sie nicht mit<br />
unverhältnismäßigen Mehrkosten verbunden s<strong>in</strong>d.<br />
(2)Die Entscheidung über die im E<strong>in</strong>zelfall angezeigte Hilfeart soll,<br />
wenn Hilfe voraussichtlich <strong>für</strong> längere Zeit zu leisten ist, im<br />
Zusammenwirken mehrerer Fachkräfte getroffen werden. Als Grundlage<br />
<strong>für</strong> die Ausgestaltung <strong>der</strong> Hilfe sollen sie zusammen mit dem<br />
Personensorgeberechtigten und dem K<strong>in</strong>d o<strong>der</strong> dem Jugendlichen<br />
e<strong>in</strong>en Hilfeplan aufstellen, <strong>der</strong> Feststellungen über den Bedarf, die<br />
zu gewährende Art <strong>der</strong> Hilfe sowie die notwendigen Leistungen<br />
enthält; sie sollen regelmäßig prüfen, ob die gewählte Hilfeart<br />
weiterh<strong>in</strong> geeignet und notwendig ist. Werden bei <strong>der</strong> Durchführung<br />
<strong>der</strong> Hilfe an<strong>der</strong>e Personen, Dienste o<strong>der</strong> E<strong>in</strong>richtungen tätig,<br />
so s<strong>in</strong>d sie o<strong>der</strong> <strong>der</strong>en Mitarbeiter an <strong>der</strong> Aufstellung des<br />
Hilfeplanes und se<strong>in</strong>er Überprüfung zu beteiligen.<br />
(3)Ersche<strong>in</strong>en Hilfen nach § 35a erfor<strong>der</strong>lich, so soll bei <strong>der</strong><br />
Aufstellung und Än<strong>der</strong>ung des Hilfeplans sowie bei <strong>der</strong> Durchführung<br />
<strong>der</strong> Hilfe e<strong>in</strong> Arzt, <strong>der</strong> über beson<strong>der</strong>e Erfahrungen <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Hilfe <strong>für</strong> Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>te verfügt, beteiligt werden. Ersche<strong>in</strong>en Maßnahmen<br />
<strong>der</strong> beruflichen E<strong>in</strong>glie<strong>der</strong>ung erfor<strong>der</strong>lich, so sollen<br />
auch die Stellen <strong>der</strong> Bundesanstalt <strong>für</strong> Arbeit beteiligt werden.<br />
§ 41 Hilfe <strong>für</strong> junge Volljährige<br />
(1) E<strong>in</strong>em jungen Volljährigen soll Hilfe <strong>für</strong> die Persönlichkeitsentwicklung<br />
und zu e<strong>in</strong>er eigenverantwortlichen Lebensführung<br />
gewährt werden, wenn und solange die Hilfe aufgrund <strong>der</strong><br />
<strong>in</strong>dividuellen Situation des jungen Menschen notwendig ist. Die<br />
Hilfe wird <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel nur bis zur Vollendung des 21. Lebensjahres<br />
gewährt; <strong>in</strong> begründeten E<strong>in</strong>zelfällen soll sie <strong>für</strong> e<strong>in</strong>en<br />
begrenzten Zeitraum darüber h<strong>in</strong>aus fortgesetzt werden.<br />
(2)Für die Ausgestaltung <strong>der</strong> Hilfe gelten § 27 Abs. 3 sowie die §§ 28<br />
bis 30, 33 bis 36 und 39, 40 entsprechend mit <strong>der</strong> Maßgabe, daß<br />
an die Stelle des Personensorgeberechtigten o<strong>der</strong> des K<strong>in</strong>des o<strong>der</strong><br />
des Jugendlichen <strong>der</strong> junge Volljährige tritt.<br />
(3)Der junge Volljährige soll auch nach Beendigung <strong>der</strong> Hilfe bei <strong>der</strong><br />
Verselbständigung im notwendigen Umfang beraten und unterstützt<br />
werden.<br />
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§ 50 Mitwirkung <strong>in</strong> Verfahren vor den Vormundschafts- und<br />
den Familiengerichten<br />
(1) Das Jugendamt unterstützt das Vormundschaftsgericht und das<br />
Familiengericht bei allen Maßnahmen, die die Sorge <strong>für</strong> die<br />
Person von K<strong>in</strong><strong>der</strong>n und Jugendlichen betreffen. Es hat <strong>in</strong><br />
Verfahren vor dem Vormundschafts- und dem Familiengericht<br />
mitzuwirken, die <strong>in</strong> den §§ 49 und 49 a des Gesetzes über die<br />
Angelegenheiten <strong>der</strong> freiwilligen Gerichtsbarkeit genannt s<strong>in</strong>d.<br />
(2)Das Jugendamt unterrichtet <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e über angebotene und<br />
erbrachte Leistungen, br<strong>in</strong>gt erzieherische und soziale Gesichtspunkt<br />
zur Entwicklung des K<strong>in</strong>des o<strong>der</strong> des Jugendlichen e<strong>in</strong> und<br />
weist auf weitere Möglichkeiten <strong>der</strong> Hilfe h<strong>in</strong>.<br />
(3)Hält das Jugendamt zur Abwendung e<strong>in</strong>er Gefährdung des Wohls<br />
des K<strong>in</strong>des o<strong>der</strong> des Jugendlichen das Tätigwerden des Gerichts<br />
<strong>für</strong> erfor<strong>der</strong>lich, so hat es das Gericht anzurufen. Absatz 2 gilt<br />
entsprechend.<br />
§ 53 <strong>Beratung</strong> und Unterstützung von Pflegern und Vormün<strong>der</strong>n<br />
(1) Das Jugendamt hat dem Vormundschaftsgericht Personen und<br />
Vere<strong>in</strong>e vorzuschlagen, die sich im E<strong>in</strong>zelfall zum Pfleger o<strong>der</strong><br />
Vormund eignen.<br />
(2)Pfleger und Vormün<strong>der</strong> haben Anspruch auf regelmäßige und<br />
dem jeweiligen erzieherischen Bedarf des Mündels entsprechende<br />
<strong>Beratung</strong> und Unterstützung.<br />
(3)Das Jugendamt hat darauf zu achten, daß die Vormün<strong>der</strong> und<br />
Pfleger <strong>für</strong> die Person <strong>der</strong> Mündel, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e ihre Erziehung<br />
und Pflege, Sorge tragen. Es hat beratend darauf h<strong>in</strong>zuwirken,<br />
daß festgestellte Mängel im E<strong>in</strong>vernehmen mit dem Vormund<br />
o<strong>der</strong> dem Pfleger behoben werden. Soweit e<strong>in</strong>e Behebung <strong>der</strong><br />
Mängel nicht erfolgt, hat es dies dem Vormundschaftsgericht<br />
mitzuteilen. Es hat dem Vormundschaftsgericht über das persönliche<br />
Ergehen und die Entwicklung e<strong>in</strong>es Mündels Auskunft zu<br />
erteilen. Erlangt das Jugendamt Kenntnis von <strong>der</strong> Gefährdung<br />
des Vermögens e<strong>in</strong>es Mündels, so hat es dies dem Vormundschaftsgericht<br />
anzuzeigen.<br />
(4)Für die Beistandschaft nach § 1690 des Bürgerlichen Gesetzbuchs<br />
gelten die Absätze 1 bis 3, <strong>für</strong> die Beistandschaft nach<br />
§ 1685 des Bürgerlichen Gesetzbuchs und die Gegenvormund-<br />
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