16.12.2012 Aufrufe

Rechtsfragen in der Beratung - Bundeskonferenz für ...

Rechtsfragen in der Beratung - Bundeskonferenz für ...

Rechtsfragen in der Beratung - Bundeskonferenz für ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

chen Sorge bei <strong>der</strong> Scheidung e<strong>in</strong>er Ehe die rechtspolitisch zu<br />

ziehende Konsequenz.<br />

20. April 1994<br />

Literatur<br />

Arndt, Joachim/Oberloskamp, Helga (1989): Gutachtliche Stellungnahme <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Sozialen Arbeit. Kap. 2 u. 6. Heidelberg, 4. Aufl., S. 5–14 u. 95–165.<br />

Coester, Michael (1992): Sorgerecht bei Elternscheidung und KJHG. In: Zeitschrift <strong>für</strong><br />

das gesamte Familienrecht, 39. Jg., Heft 6/92, S. 617–625<br />

Krahmer, Utz, Zur Übertragung von Aufgaben <strong>der</strong> Jugendämter auf freie Träger nach<br />

§§ 50, 76 KJHG. In: Nachrichtendienst des Deutschen Vere<strong>in</strong>s <strong>für</strong> öffentliche und<br />

private Fürsorge, 74. Jg., Heft 2/94, S. 63–66.<br />

Maas, Udo (1992): Soziale Arbeit als Verwaltungshandeln. Kap. 3.4. Die Mitwirkung<br />

des Jugendamtes <strong>in</strong> Verfahren vor den Vormundschafts- bzw. Familiengerichten.<br />

We<strong>in</strong>heim/München, S. 206–214.<br />

Müller-Alten, Lutz (1991): Familiengerichtshilfe und Datenschutz. In: Zentralblatt <strong>für</strong><br />

Jugendrecht, 78. Jg., Heft 9/91, S. 454–459.<br />

Mün<strong>der</strong>, Johannes u.a. (1991): Frankfurter Lehr- und Praxis-Kommentar zum KJHG. § 17<br />

und § 50. Münster, S. 110–113 u. S. 255-266.<br />

OLG Frankfurt (1992): Zur Mitwirkung des Jugendamtes <strong>in</strong> familiengerichtlichen<br />

Verfahren. In: Zeitschrift <strong>für</strong> das gesamte Familienrecht, S. 206, und <strong>in</strong>: Nachrichtendienst<br />

des Deutschen Vere<strong>in</strong>s, 72. Jg., Heft 3/92, S. 94–95.<br />

Tauche, Almut (1992): Trennungs- und Scheidungsberatung öffentlicher und freier<br />

Träger – Organisatorische Konsequenzen nach SGB VIII. In: Faltermeier, Josef/Fuchs,<br />

Petra (Hg.) (1992): Trennungs- und Scheidungsberatung durch die Jugendhilfe. SAI 30<br />

d.DV. Frankfurt am Ma<strong>in</strong>, S. 97–108.<br />

Anmerkungen<br />

1 E<strong>in</strong> Verfahrensmangel, <strong>der</strong> ggf. Anfechtungsgrund wäre, wird dadurch nicht<br />

geschaffen, da zwar das Familiengericht zur Anhörung des Jugendamtes (und<br />

dieses zur Mitwirkung) verpflichtet ist, aber die Eltern selbst s<strong>in</strong>d rechtlich nicht<br />

verpflichtet, das Jugendamt bei se<strong>in</strong>er Aufgabe nach § 50 Abs. 2 KJHG zu<br />

unterstützen (Arndt/Oberloskamp 1989, S. 151 f.)<br />

2 H<strong>in</strong>sichtlich e<strong>in</strong>es Verfahrensmangels vgl. Anmerkung 1.<br />

56<br />

Aktenführung <strong>in</strong> Erziehungsberatungsstellen<br />

Grundsätze<br />

Die Datenschutzbestimmungen des K<strong>in</strong><strong>der</strong>- und Jugendhilfegesetzes<br />

tragen dem vom Bundesverfassungsgericht entwickelten Grundsatz<br />

<strong>der</strong> <strong>in</strong>formationellen Selbstbestimmung des Bürgers Rechnung.<br />

Sie regeln den Schutz von Sozialdaten bei ihrer Erhebung,<br />

Verarbeitung und Nutzung (§ 61 KJHG). Dabei ist oberster Grundsatz<br />

die Erfor<strong>der</strong>lichkeit von Daten mit den beiden Aspekten <strong>der</strong><br />

Zweckb<strong>in</strong>dung und E<strong>in</strong>zelfallorientierung. D.h. es dürfen nur solche<br />

Daten erhoben werden, die <strong>für</strong> den jeweiligen Zweck erfor<strong>der</strong>lich<br />

s<strong>in</strong>d (e<strong>in</strong>e Datensammlung auf Vorrat ist nicht zulässig) und es<br />

dürfen nur Daten erhoben werden, die <strong>für</strong> den jeweiligen E<strong>in</strong>zelfall,<br />

nämlich die jeweilige Aufgabe (nicht: E<strong>in</strong>zelperson) erfor<strong>der</strong>lich<br />

s<strong>in</strong>d. Daten e<strong>in</strong>er Person, die zur Erfüllung unterschiedlicher<br />

Aufgaben erhoben worden s<strong>in</strong>d, müssen getrennt vone<strong>in</strong>an<strong>der</strong><br />

gespeichert werden (§ 63 KJHG). E<strong>in</strong>e Zusammenführung ist nur<br />

zulässig, „wenn und solange“ dies <strong>der</strong> unmittelbare Sachzusammenhang<br />

erfor<strong>der</strong>t.<br />

Was im Rahmen <strong>der</strong> Erziehungsberatung Aufgabe ist, ist nicht<br />

alle<strong>in</strong> objektiv zu def<strong>in</strong>ieren, son<strong>der</strong>n kann nur durch e<strong>in</strong>en Prozeß<br />

des Aushandelns zwischen Berater und Klient erarbeitet werden.<br />

Diesen Prozeßcharakter je<strong>der</strong> Hilfe unterstreicht das KJHG an<br />

verschiedenen Stellen.<br />

Angesichts <strong>der</strong> relativ offenen rechtlichen Vorgaben steht im<br />

Rahmen <strong>der</strong> Erziehungsberatung als Kriterium <strong>für</strong> den Datenbedarf<br />

die Fachlichkeit im Vor<strong>der</strong>grund. Dabei bezieht sich Fachlichkeit<br />

immer auf die konkrete Problemlage des e<strong>in</strong>zelnen Klienten.<br />

Sozialdaten (personenbezogene Daten) können also <strong>in</strong> <strong>der</strong> Erziehungsberatung<br />

erhoben werden, wenn sie fachlich erfor<strong>der</strong>lich s<strong>in</strong>d<br />

und soweit dies datenschutzrechtlich zulässig ist.<br />

Der Begriff <strong>der</strong> „Akte“<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Erziehungsberatungsstelle<br />

Aufzeichnungen, die <strong>in</strong> Erziehungsberatungsstellen über die Arbeit<br />

mit Klienten angefertigt werden, werden üblicherweise als „Akten“<br />

o<strong>der</strong> „Klientenakten“ bezeichnet. In ihnen s<strong>in</strong>d Informationen schrift-<br />

57

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!