An der blauen Donau - Die Freiheitlichen in Wien
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An der blauen Donau
„
Als ausgesprochener
Individualist kam
Stüber geistig nicht aus
dem Nationalsozialismus,
sondern aus dem Kreis
der Schönerianer.
Alliierten erreicht werden, weil es sich als Glück erwies, dass die Sowjetunion
in ihrem Bereich die Kandidatur der ,,Demokratischen Union“
des links katholischen Prof. Dobretsberger durchsetzen wollte. Aus
diesem Grund wurden in den Verhandlungen
beide Verbände zugelassen. Allerdings konnte
der VdU nicht als VdU kandidieren, sondern
musste aus verfassungsrechtlichen Gründen als
„Wahlpartei der Unabhängigen“ (WdU) antreten.
Dies brachte zusätzliche Schwierigkeiten
mit sich.
Der VdU in Wien
Über die Gründung des VdU in Wien
schrieb Viktor Reimann in seinem Buch „Die
dritte Kraft in Österreich“:
Erst am 8. August 1949, also mehr als fünf
Monate nach der Gründung des Bundes-VdU,
fand die gründende Generalversammlung des
Wiener Landesverbandes statt, die Kraus präsidierte
und auf der Ing. Hans Heger zum Vorsitzenden
gewählt wurde. Heger war eine zwielichtige
Gestalt. Er hatte im Krieg das Ritterkreuz
erworben, gab sich im VdU als Major aus, obwohl
er, wie sich später herausstellte, nur Feldwebel
gewesen war. Seine Beziehungen zu den
Sowjets blieben undurchschaubar, und erst später
stellte sich heraus, dass sie enger waren, als
es die Parteiführung wünschen konnte. In der
russischen Gefangenschaft hatte er den „Antifaschistischen
Eid“ geschworen.
Das Gesicht des Wiener Verbandes prägte
aber nicht Heger, der gleich nach den Wahlen
für etliche Zeit im politischen Dunkel untertauchte,
sondern Dr. Fritz Stüber. Er war der nationale
Barde vom Dienst und Oppositioneller
aus Passion. Als ausgesprochener Individualist
kam Stüber geistig nicht aus dem Nationalsozialismus,
sondern aus dem Kreis der Schönerianer,
die sich immer erst wohl fühlten, wenn die
Nationalen einander in den Haaren lagen.
Fritz Stüber
Sicherlich haben die harten Maßnahmen
der Großparteien gegen die Nationalsozialisten
Stübers Widerstandsgeist wiedererweckt: Er trat der „Verfassungstreuen
Vereinigung“ bei, wurde bei deren Auflösung im Sommer 1848 verhaftet
und nach mehreren Monaten im Februar 1949 wieder entlassen. Als der
VdU gegründet wurde, bot Stüber seine Mitarbeit an. Er besaß unbestritten
eine Menge Qualitäten. Er war ein glänzender Redner, der sich an den
eigenen Worten berauschte und sich von der Begeisterung der Zuhörer
fortreißen ließ. Der Redner Stüber formulierte wesentlich besser als der
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