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An der blauen Donau - Die Freiheitlichen in Wien

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An der blauen Donau

„Die satten Mehrheiten der SPÖ

gehören der Geschichte an“

Die freiheitliche Stadträtin Ursula Stenzel im Gespräch

über ihre Beweggründe, sich bei den

Freiheitlichen in Wien zu engagieren

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Frau Stadträtin, Sie sind

nunmehr fünf Jahre in der Wiener

FPÖ. Wie beurteilen Sie

denn die aktuelle Lage der Freiheitlichen

in der Bundeshauptstadt?

Ursula Stenzel: Unter

den gegebenen Umständen

macht Dominik Nepp einen

sehr guten Job. Er hat

die Partei in einer äußerst

schwierigen Situation nach

dem Platzen des Ibiza-Skandals

und dem „Hin und Her“

durch H.-C. Strache übernommen

und hier Ruhe und

Ordnung in die Mann- und Frauenschaft der Freiheitlichen

Wiens gebracht. Er ist ein sehr konsequenter

und auch bewiesener Stadtpolitiker, der es

versteht, die jetzige Durststrecke unter diesen Umständen

optimal, muss ich sagen, zu überwinden.

Wie Sie vor fünf Jahren zu den Freiheitlichen gewechselt

sind, was waren denn damals die Beweggründe?

Stenzel: Ich kann eigentlich mit dem Slogan

der heutigen Wiener FPÖ antworten, nämlich:

„Wir sind das Gegengewicht.“ Ich habe damals

in der ÖVP – das war noch die Zeit der Großen

Koalition auf Wiener Ebene – nicht das nötige

Gegengewicht zu einer immer dominierenderen

SPÖ gesehen. Diese Politik der Profillosigkeit

war aus meiner Sicht absolut abzulehnen. Die

ÖVP hat in der Koalition mit der SPÖ damals

ihre Werte beiseite geschoben, dazu kam dann

noch das Drama der Flüchtlingsströme im Sommer

2015, wo ich damals – unter Außenminister

Kurz – in keinster Weise die richtige Antwort auf

diese gewaltige Herausforderung gesehen habe.

Das gab für mich den Ausschlag, zur FPÖ zu

wechseln.

Wenn Sie die erdrückende rote Dominanz in der

Bundeshauptstadt ansprechen: Warum gelingt es denn seit

Jahrzehnten, nicht, diesen Machtfilz zu durchbrechen?

Stenzel: Es ist wohl leider eine historische

Gewohnheit. Aber die satten Mehrheiten der

SPÖ gehören doch schon der Geschichte an, sie

ist meines Erachtens jetzt außerordentlich geschwächt,

durch innere Zerrissenheit, durch eine

gewisse Machtarroganz, durch viele Fehler und

Skandale, die passiert sind. Wir müssen hier nur

an das Krankenhaus Nord denken, wir müssen

nur an massive Fehlplanungen denken, auch im

Verkehr, wo Bürgermeister Ludwig ja nahezu

willenlos zusieht, wie hier die grüne Stadträtin

Hebein auf Kosten der Allgemeinheit herumfuhrwerkt.

Es gibt bekanntlich einen riesigen

Bau- und Investitionsskandal in der Wiener City,

wo das historische Weltkulturerbe Wiens riskiert

und aufs Spiel gesetzt wird, und so weiter und so

fort. Ein mannigfaltige Problemfeld für die Stadt

also, wo es genügend Ansatzpunkte gibt, um dagegen

aufzubegehren.

Zurück zu den Freiheitlichen: Wie glauben Sie denn,

dass die FPÖ in Anbetracht der schwierigen Lage reüssieren

wird können?

Stenzel: Ganz klar: Wir sind ganz deutlich

für einen Schutz der Wienerinnen und Wiener,

und zwar vor einer zügellosen Migrationspolitik,

die die Stadt in eine Schuldenkrise getrieben hat,

die sich jetzt durch die Kollateralschäden und die

notwendigen Finanzierungen im Zusammenhang

mit der Coronakrise nochmals verschärfen wird.

Hier kumulieren sich in dieser Krise die schweren

Fehler der Vergangenheit. Hätte man in der Vergangenheit

in Wien besser gewirtschaftet, würde

es die Stadt natürlich viel weniger treffen, als das

nun der Fall sein könnte. Durch diese verantwortungslose

„Willkommenspolitik“ und das Füllen

der Gemeindebauten mit völlig kulturfremden

Menschen, die sich schwer integrieren können

– ich denke hier vor allem an den radikalen und

politischen Islam, der eine unsägliche Rolle spielt

– hat man große Probleme verursacht. Dagegen

hat das rote Wien nichts unternommen. Man hat

aber auch in der Integrationspolitik versagt, wie

man etwa an den Brennpunktschulen sieht, wo

eine massive Bildungsmisere zu Tage tritt. Dazu

kommt eine Spittals- und eine Wohnmisere, weil

man diesen großen Herausforderungen viel zu

spät begegnet ist. Eine Alternative kann hier nur

die FPÖ glaubhaft demonstrieren, und wenn diese

Botschaft bei den Wählerinnen und Wählern

ankommt, sehe ich der Wahl im Herbst 2020 mit

Zuversicht entgegen.

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