An der blauen Donau - Die Freiheitlichen in Wien
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An der blauen Donau
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Strache ahmt
Haiders Triumph
beim Innsbrucker
Parteitag nach
Steiermark, einem ihrer Kernländer,
den Einzug in den Landtag knapp,
aber doch, verfehlt hatte. Schließlich
zeigte das Wiener Wahlergebnis,
dass die FPÖ aufgrund der Rückbesinnung
auf ihre traditionellen Werte
wieder zu einer wählbaren Alternative
geworden war.
Von den anderen Parteien konnte
die SPÖ um 2,2 Prozent auf 49,1
Prozent zulegen, was aufgrund des
Wiener Wahlrechts eine satte absolute
Mandatsmehrheit von 55 der
100 Sitze im Gemeinderat bedeutete.
Die ÖVP legte um 2,4 Prozent
auf 18,8 Prozent zu und verdrängte
die FPÖ vom zweiten Platz, und die
Grünen konnten sich um 2,2 Prozent
auf 14,6 Prozent steigern.
Das Wahlergebnis vom Oktober
2005 spiegelte sich ein gutes
halbes Jahr später, beim 30. ordentlichen
Landesparteitag der FPÖ
Wien, wieder, als Strache im Austria
Center 93,75 Prozent der Delegiertenstimmen
auf sich vereinigen
konnte. Inhaltlich stand dieser
Landesparteitag im Wahljahr 2006
(für den Herbst standen Nationalratswahlen
ins Haus) im Zeichen
der Abrechnung mit dem BZÖ
und den verschiedenen Skandalen
im Dunstkreis von SPÖ und ÖGB
(BAWAG). Außerdem hatten die
Delegierten über 42 Anträge abzustimmen,
die sich mit Themen wie
den heimatvertriebenen Volksdeutschen, der Stadtplanung oder dem
Asylwesen beschäftigten.
Das Ergebnis der Nationalratswahl vom 1. Oktober 2006 (die FPÖ
erreichte elf Prozent) und der Wechsel von Bundesparteiobmann Strache
in den Nationalrat machten großangelegte Personalrochaden bei
den Wiener Freiheitlichen notwendig. Nachfolger Straches als Wiener
FPÖ-Klubobmann wurde der bisherige Stadtrat Eduard Schock,
der als Wirtschaftssprecher und Obmann der starken FPÖ Favoriten
bereits in den Jahren zuvor wichtige Positionen in der Partei besetzt
hatte. Landtagsabgeordneter Johann Herzog kehrte in seine Funktion
als Stadtrat, die er bereits über zwei Legislaturperioden ausgeübt
hatte, zurück. Statt Strache zog der FPÖ-Bezirksparteiobmann von
Rudolfsheim-Fünfhaus, Dietbert Kowarik, in den Gemeinderat ein.
Nachfolgerin von Generalsekretär Harald Vilimsky, der vom Bundesrat
in den Nationalrat wechselte, wurde Stadtschulratsvizepräsidetin
Monika Mühlwerth. Neu in den Landtag und Gemeinderat zog auch
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