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An der blauen Donau - Die Freiheitlichen in Wien

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1859–1918

lution gerade die nationalliberalen Bürger und Studenten auch für die

Gleichberechtigung der Arbeiter gekämpft hatten. Das spielte nun keine

große Rolle mehr.

Die Liberalen hatten, wie bereits geschildert, keine eigentliche Massenpartei

zu Stande gebracht, allerdings gelang es Cajetan Felder, die

so genannte „Mittelpartei“, die im Wiener Gemeinderat die Mehrheit

stellte für sich zu vereinnahmen. Und er war für den Aufbruch Wiens

zur Weltstadt wohl der richtige Politiker zur rechten Zeit. Wien war

nämlich beim Amtsantritt Cajetan Felders eine

einzige gigantische Baustelle. Bereits im Jahre

1857 war die alte Stadtmauer abgerissen worden

und wurden die Basteien geschleift. Die

Stadtgräben ließ man zuschütten, und auf

diesem gewaltigen Areal rund um den ersten

Bezirk entstand nun die Ringstraße mit ihren

Prachtbauten, wie wir sie heute kennen. Die

geradezu explosive Bautätigkeit der Gründerzeit

begann. Und durch einen steten Zuwandererstrom,

insbesondere aus Böhmen, der die

Bevölkerung enorm vermehrte, kam es auch

zu einer wirklichen Wohnungsnot die ärmeren

Bevölkerungsteile.

Die liberale Stadtverwaltung unter Cajetan

Felder stand also vor unabsehbaren Aufgaben.

Die erste diese Aufgaben war zweifellos die

Wasserversorgung, wobei die Planungen für

die Hochquellwasswerleitung aus dem Gebiet

vom Schneeberg und Rax bereits vorlagen.

Sie wurden nunmehr zielstrebig verwirklicht.

Bereits 1873 konnte Cajetan Felder das wasserbautechnische

Meisterwerk eröffnen. Aber

erst im Jahre 1880 waren dreiviertel der Wiener

Häuser entsprechend an diese Wasserversorgung angeschlossen.

Im Jahre 1870 schließlich kam es zum Spatenstich für die Regulierungsarbeiten

der Donau, die zuvor durch die regelmäßigen Überschwemmungen

immer gewaltige Schäden verursacht hatte. Bereits

1875 war dieses Werk fertig gestellt und im gleichen Jahr wurde auch

der Wiener Zentralfriedhof seiner Bestimmung übergeben.

Fortsetzung auf Seite 173 ▶

Cajetan Felder

schrieb über Karl Lueger,

dieser sei „ein zielbewusster

Bösewicht, wie

er im Buche steht, der

alles, was sich ihm nicht

bedingungslos unterwirft,

mit Gift, Feuer und

Schwert zu vernichten

bestrebt ist“.

Bürgermeister

Julius Newald

Bürgermeister

Eduard Uhl

169

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