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An der blauen Donau - Die Freiheitlichen in Wien

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An der blauen Donau

„Mehr Geld für Asylanten“, „EU-Kriegseinsätze“ sowie „Türkei zur

EU“, und unter jenem des freiheitlichen Herausforderers „Mehr Geld

für echte Wiener“, „Neutralität schützen“ und „Türkei-Beitritt verhindern“.

Beim Wiener Wahlkampf 2005 wurde deutlich sichtbar, dass die

FPÖ – auch bundespolitisch – die Entwicklung hin zur „sozialen Heimatpartei“

einschlägt.

Islamisches Zentrum

in Wien im

21. Bezirk: Islamisierung

war – und

ist – ein wichtiges

Thema der FPÖ

Das „Duell um Wien“

Mehr noch als das „Duell um Wien“ sorgten verschiedene freiheitliche

Wahlkampfslogans für Aufsehen – und vor allem für Kritik aus

politisch korrekten Kreisen, zumal die FPÖ die Themen Islamisierung

und Überfremdung zu ihren Wahlkampfschwerpunkten machte. Die

politische Konkurrenz, Gralshüter

der politischen Korrektheit sowie

linkskirchliche Kreise mokierten

sich über Sprüche wie „Freie

Frauen statt Kopftuchzwang“,

„Pummerin statt Muezzin“ oder

„Daham statt Islam“. Dies sei

ausländer- bzw. islamfeindlich, behaupteten

die Gegner der Freiheitlichen,

die eifrig die Rassismuskeule

schwangen. Die FPÖ betonte

hingegen die Identität Österreichs

bzw. der autochthonen Wiener gegenüber

den Gefahren einer ungezügelten

Zuwanderung, für welche

die in der Bundeshauptstadt damals

mit absoluter Mehrheit regierende

SPÖ verantwortlich gemacht wurde.

Die Österreicher bzw. die echten

Wiener sollten wieder „Herr

im eigenen Haus“ sein, während

die SPÖ in Wien „für noch mehr

Zuwanderung, für mehr Geld für

Asylwerber und Zuwanderer steht

und die Wienerinnen und Wiener

vielfach im Regen stehen lässt“, wie

Strache in einem Interview sagte.

Hinter ihm als Spitzenkandidaten

folgten auf der Landesliste Eduard

Schock, Veronika Matiasek, Harald

Stefan, Gerald Ebinger, Johann

Gudenus, Johann Herzog und Toni

Mahdalik.

Verstärkt wurde die Furcht

vor der drohenden Islamisierung

durch die 2005 beschlossene Aufnahme von Beitrittsverhandlungen der

Türkei seitens der Europäischen Union. Laut Angaben der Stadt Wien

waren in jenem Jahr bereits 29,7 Prozent der Bevölkerung ausländischer

Herkunft, und der Anstieg des Bevölkerungsanteils mit „Migrationshintergrund“

auf 40,7 Prozent im Jahr 2019 sollte im Nachhinein die

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