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An der blauen Donau - Die Freiheitlichen in Wien

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An der blauen Donau

Die Freiheitlichen

konnten hervorragend

mobilisieren, und am

auffälligsten wurde

der blaue Erdrutschsieg

in traditionellen

Arbeiterbezirken.

Die FPÖ

­profitierte von der

Migrations krise

2015

Lachen im Hals stecken. Die Freiheitlichen waren der eindeutige und

unbestrittene Wahlsieger. Die FPÖ konnte um 10,94 Prozent auf 25,77

Prozent zulegen und wurde klar zweistärkste Partei hinter der SPÖ, die

44,34 Prozent (minus 4,75 Prozent) erreichte. Auch für ÖVP und Grüne,

die auf 13,99 Prozent bzw. 12,64 Prozent kamen, setzte es Verluste

(minus 4,78 Prozent bzw. minus 1,99 Prozent). Darüber hinaus war die

FPÖ nur mehr knapp von ihrem Allzeithoch

aus dem Jahr 1996 (27,94 Prozent) entfernt.

Die Freiheitlichen konnten hervorragend

mobilisieren, und am auffälligsten wurde der

blaue Erdrutschsieg in traditionellen Arbeiterbezirken

wie Favoriten, Simmering oder

Floridsdorf, wo die Freiheitlichen Ergebnisse

an oder jenseits der 30-Prozent-Marke einfahren

konnten, wenngleich es bei den gleichzeitig

stattfindenden Bezirksvertretungswahlen

(noch) nicht für den ersten blauen Bezirksvorsteher

Wiens gereicht hat. Umgekehrt mussten

die Genossen in ihren ehemaligen Hochburgen

Verluste an die Freiheitlichen im teilweise zweistelligen

Bereich hinnehmen, sodass sich wieder

einmal die Frage stellte, ob nicht die FPÖ eine

„Arbeiterpartei neuen Typs“ sei. Tatsächlich

konnte die Freiheitliche Partei – wie auch bei

der Nationalratswahl 2013 und bei der Wien-Wahl 2015 – besonders bei

einfachen Arbeitnehmern, die angesichts der Globalisierung um ihren

Arbeitsplatz fürchten müssen und die vom politischen und medialen

Establishment herablassend als „Modernisierungsverlierer“ bezeichnet

werden, punkten. Als Wermutstropfen erwies sich hingegen das Abschneiden

in den „hippen“ Innenstadtbezirken, wo besonders viele

„Bobos“ und Grün-affine Bürgerliche leben. Im Wahlkreis Innen-West,

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