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An der blauen Donau - Die Freiheitlichen in Wien

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An der Blauen Donau

Das heißt aber, die Übernahme der Parteiführung in

Wien war dann auch nicht die reine Freude für Sie?

Kabas: Nein das ist irgendwie an mir vorübergezogen.

Auch der Widerstand Jörg Haiders

gegen meine Person hielt sich in Grenzen. Er

hätte immerhin Scheibner und Westenthaler in

der Hinterhand gehabt. In dem persönlichen

Gespräch mit ihm hat er mich eigentlich nur

gefragt, ob ich das auch wirklich machen wollte.

Ich wusste mich natürlich von den Anhängern

Pawkowicz´ unterstützt und habe „Ja“ gesagt.

Seine Antwort darauf war lakonisch: „Na,

dann mache es halt“ hat er nur gesagt.

Damit war dann aber auch der Wiener Parteitag für

Sie gelaufen!

Kabas: Na ja, so genau kann man das nie

sagen. Bei dreihundert Delegierten kann alles

Mögliche passieren. Aber so wie Pawkowicz

war auch die Wiener Basis nicht zum „Ja-Sagen“

geboren. Und damit war das Ergebnis eigentlich

nicht schwer vorherzusagen.

Dann aber musste einmal der große Krach kommen?

Kabas: Es hat wohl mehrerer „Kräche“

während meiner Parteiführung gegeben. Ich

war schon so lange in der FPÖ tätig, dass ich

eigentlich diese Position nicht gebraucht hätte.

Mein Vorsitz in Wien hat immerhin sechs Jahre

gedauert, und ich war dann froh, als ich ihn

abgeben konnte.

Himar Kabas hat in jungen Jahren den RFJ Wien aufgebaut und

war auch eine Zeit lang dessen Vorsitzender. Seine frühe Parteimitgliedschaft

ließ ihn alle Stufen in der Partei durchlaufen.

Wiener Gemeinderat, Landesparteiobmann von Wien, Nationalrat

und auch interimistischer Bundesparteiobmann, waren

genauso Stufen seiner politischen Laufbahn wie auch Präsident

der Freiheitlichen Akademie und Volksanwalt der FPÖ.

Es war damals, Kabas hatte 1960 in der Rainergasse maturiert, die

Zeit von Tassilo Broesigke, Emil van Tongel, der aus dem sudetendeutschen

Leitmeritz abstammete, und Erwin Hirnschall, der bereits 1953

den RFS auf Wiener Boden aufgebaut hatte. Kabas allerdings ging zum

Ring Freiheitlicher Jugend (RFJ), den er zusammen mit Helmut und

Günter Lebisch aufbaute. Er wurde in weiterer Folge auch RFJ-Obmann

von Wien. Diese Funktion hieß damals allerdings noch Wiener

Landesjugendführer.

Hilmar Kabas bei

einer Parteitagsrede

Jedenfalls konnten Kabas und seine Mannschaft damals als Jugendorganisation

wertvolle Beiträge für die Gesamtpartei der FPÖ einbrin-

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