An der blauen Donau - Die Freiheitlichen in Wien
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An der blauen Donau
Hilmar Kabas im unermüdlichen
Einsatz
für die Wiener FPÖ
Parteimitglied einer anderen politischen Partei angehört bzw. dessen
Verhalten geeignet ist, das Ansehen und den Zusammenhalt der Partei
zu schädigen. Interessant ist auch der interimistische Leiter der FPÖ
Kärnten, den Kabas mit der Fortführung der Geschäfte betraute. Es
war Alois Huber, der ehemalige Nationalrat und Sohn des Gründers
der FPÖ Kärnten. Er sowie auch die ehemalige Landtagspräsidentin
Kriemhild Trattnig und einige andere sind auch damals nicht mit Haider
mitgegangen und sind nicht zum BZÖ gewechselt.
Kabas´ große Leistung auf Bundesebene hat ihr Abbild aber natürlich
auch im Wiener Landtag gehabt. Zwar war dieser einigermaßen besänftigt,
weil einer der ihren auf dem interimistischen Bundesthron gelandet
war, doch auch hier herrschte schwerwiegende Verunsicherung.
Immerhin hatte mit Jörg Haider an der Bundesspitze auch in Wien ein
Höhenflug begonnen. Ja, nach der Wahl im Jahr 1987 war der Erfolg
sogar so groß gewesen, dass sich wohl spätestens von diesem Zeitpunkt
an Haider auch in Wien als so etwas wie eine Ikone darstellte. Die restlichen
Wahlen in ganz Österreich zeigten nicht umsonst die „Siegermentalität“
des ehemaligen FPÖ-Chefs auf. Nicht zuletzt kamen dazu
noch die Meinungsforscher und Politberater. Diese hatten unmittelbar
nach der Abspaltung Haiders davon gesprochen, dass es auch in Wien
nur eine Partei des Dritten Lagers wird geben können. Und wir können
durchaus davon ausgehen, dass sich damals nicht wenige gedacht haben
werden, dieser Sieger würde wieder einmal Jörg Haider heißen.
Das heißt, die Verlockung war relativ groß, und Haider hatte mit
Sicherheit damit gerechnet, dass sein Erfolg in Kärnten zu einem bundesweiten
Sogeffekt führen würde, sich dem neuen Bündnis anzuschlie-
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