An der blauen Donau - Die Freiheitlichen in Wien
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2004–2019
„Freiheitliche Grundsätze leben“
Landtagsabgeordnete a.D. Ute Meyer im Gespräch über
Höhepunkte der jüngeren freiheitlichen Geschichte
und wesentliche Schwerpunkte für die FPÖ
Frau Abgeordnete, Sie sind nunmehr nicht mehr im
Wiener Landtag vertreten, haben, wenn man so will, also
eine Außenschau. Wie sehen Sie denn die Lage der Wiener
Freiheitlichen?
Ute Meyer: Durch klare und fleißige Arbeit
der freiheitlichen Abgeordneten , Geschlossenheit
und nachvollziehbare Vorbildwirkung ist es
der Partei gelungen, eine immer größer werdende
Zahl von Wählern zu überzeugen , die Grundsätze
unserer politischen Bewegung zu unterstützen
und uns mit immer größer werdenden Vertrauen
auszustatten. Das äußere Zeichen dafür war – die
erstmalige – Erringung eines freiheitlichen Vizebürgermeisters
an der Spitze der Bundeshauptstadt.
Durch einen politischen Vertrauensbruch
und eine schandhafte „Trickserei“ durch den türkisen
Koalitionspartner auf Bundesebene wurde die
FPÖ in das Oppositionslager „verbannt“ und ab
diesem Zeitpunkt – obwohl die „Volksmehrheit“
noch hinter uns stand – öffentlich diffamiert und
schlecht gemacht. Gleichzeitig „explodierte“ die
Causa Ibiza, die vor allem nur das Fehlverhalten
eines freiheitlichen Spitzenpolitikers betraf. Und
auch die Wiener FPÖ wurde zu Unrecht in diesen
politischen Sumpf hineingezogen. Damit ist die
Ausgangslage vor der kommenden Landtagswahl
im Oktober 2020 denkbar ungünstig. Durch ihre
gelungene politische Arbeit haben sie – die FPÖ
Abgeordneten – mögliche kommende Verluste
nicht verdient. Sie haben ehrenvoll gekämpft und
das Vertrauen der Wähler gerechtfertigt.
Wenn Sie auf ihre politische Karriere zurückblicken,
wo würden Sie denn die Höhepunkte nicht nur in Ihrer
Laufbahn, sondern auch der FPÖ da in dieser Zeit sehen?
Meyer: Fünf Jahre habe ich mit massiver
Wählerunterstützung mein Mandat im Wiener
Rathaus ausgeübt und mich vor allem für Kulturangelegenheiten
und demokratiepolitische
Fragen engagiert. Vor und nach meiner Zeit im
Landtag war ich Bezirksrat der FPÖ in der bürgerlichen
Festung Wien Döbling. Mit dem Niedergang
der – damals noch schwarzen – Partei
erfolgte der Aufstieg der Freiheitlichen. Stolz bin
ich darauf, dass es mir gelang, in dieser konservativen
Festung erstmals als Klubobfrau ein FPÖ
Grundmandat zu erreichen.
Warum ist so schwierig, den roten Filz und die
Machtnetzwerke der SPÖ zu durchbrechen?
Meyer: Die Sozialisten oder Sozialdemokraten
besitzen seit 1918 (!) eine gut gepolsterte
Mehrheit – auch wenn sie stetig schrumpft. Und
diese langfristigen
roten Machtstrukturen
hinterlassen
ihre Spuren. Wenn
es für die Sozialisten
nicht mehr reicht, verbünden
sie sich mit
den gesellschaftspolitischen
Revolutionären
– den Grünen.
Was mit diesem politischen
Bündnis auf
die armen Wiener
noch zukommt – die
werden sich noch alle
wundern (und um
ihre verlorenen Stimmen
weinen!) Aber zu
spät. Damit das rote
Stimmenlager nicht
ausstirbt – was sonst
wahrscheinlich wäre – werden fleißig neue Einbürgerungen
mit Asylanten und „Flüchtlingen“
praktiziert. Diese werden politisch „eingelullt“,
reich versorgt und beschenkt – und was glauben
Sie, wen diese „Neodemokraten“ wählen werden?
Wahrscheinlich die roten „Gutmenschen“ – alles
klar?
Wo sollte denn die FPÖ inhaltlich ihre Schwerpunkte
hinlegen, um zu reüssieren?
Meyer: Schwerpunkte? Auf das freiheitliche
Grundsatzprogramm – dieses leben und vorleben!
Und bitte nicht auf das Stimmenmaximieren
die Zukunft aufbauen. Das ist alles politischer
Flugsand – der uns als Erster verlässt. Wir
haben in Geschichte und Vergangenheit gezeigt,
dass wir eine angesehene und honorige politische
Bewegung waren und sind. Dort müssen wir
wieder hin. Keine Disco-Partei, keine Querulantenvereinigung
und keine Zeitgeistanbeter. Seriosität,
Leistung, Heimattreue und Geschichtsbewusstsein
müssen und sollen unsere Wegbegleiter
sein. Gestern wie heute. Der Wähler wird es uns
honorieren! Damit wird es wieder aufwärts gehen.
Mit neuen und erfolgreichen Leitbildern an
der Spitze.
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